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Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln

Titel: Silberband 082 - Raumschiff in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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endlich das Heck erreichte. Der Öffnungsmechanismus war eineinhalb Meter über ihm.
    Zurückblickend entdeckte er die schemenhaften Umrisse der Gefährten. Er winkte ihnen zu. »Hört ihr mich?«
    »Schwach.« Das war Shmitten. »Was ist los?«
    »Weiß noch nicht. Ich versuche einzudringen. Bleibt auf Empfang.«
    Vorsichtig richtete er sich auf und drehte das Handrad. Zögernd glitt die Luke auf. Kalteen konnte erkennen, dass das Innenschott geschlossen war. Er verzichtete auf einen Atmosphärenaustausch und öffnete auch den inneren Durchgang. Falls sich jemand ohne geschlossenen Helm im Fahrzeug aufhielt, würde er nicht schnell genug reagieren können.
    Aber die Kabine war ohne Atmosphäre und leer.
    »Ich warte auf euch, hier ist niemand. Aber lasst das Umfeld nicht aus den Augen und warnt mich, sobald jemand auftaucht. Zwei Überschwere sind hier irgendwo.«
    »Wir kommen«, gab Walter zurück.
    Kalteen setzte sich hinter die Kontrollen. Es handelte sich um ein älteres Modell, das für die Flüge in der Atmosphäre ebenso wie für einen kurzen Raumaufenthalt geeignet war. Er konnte keinen Defekt erkennen. Allem Anschein nach hatte die Besatzung den Gleiter freiwillig verlassen.
    In den Wandschränken entdeckte er Lebensmittel und Wasser. Der wichtigste Fund waren jedoch drei Handstrahler, die verplombt unter einem transparenten Deckel lagen. Ein Hinweis informierte die Passagiere darüber, dass die Waffen nur im Notfall benutzt werden durften.
    »Das ist ein Notfall!«, murmelte Kalteen grimmig und riss die Plombe ab.
    Hinter den Kontrollen sitzend, verfolgte er den Vormarsch seiner Gefährten. Von den Überschweren war nach wie vor nichts zu sehen. Entweder handelte es sich um Touristen, die das Leben der Arbeiter in den Schwammgebieten kennen lernen wollten, um den Kitzel der Gefahr am eigenen Leib zu spüren. Oder sie waren gekommen, um selbst Schwämme einzusammeln.
    Shmitten hatte das Plateau erreicht und wartete auf die anderen. Plötzlich duckte er sich und rief: »Die Überschweren! Drüben, beim Abhang!«
    Kalteen sah sie sofort. Die massigen Gestalten schleppten jeder einen riesigen Sack und hatten sichtlich Mühe, voranzukommen. Also hatten sie Schwämme geholt.
    »Versucht, den Gleiter schneller zu erreichen!«, rief Kalteen. »Und ab sofort Funkstille!«
    Shmitten nahm nur noch wenig Rücksicht auf gute Deckung. Er begann zu laufen, dicht gefolgt von Walter und Siral, der Coresan mit sich zerrte. Sie waren noch fünfzig Meter vom Gleiter entfernt, als die Überschweren aufmerksam wurden. Beide Kolosse wirkten sekundenlang wie erstarrt, dann warfen sie ihre Säcke weg und hasteten los. Sie hatten die Absicht der Terraner erkannt.
    Kalteen sah, dass einer von ihnen einen Impulsstrahler aus dem Gürtel zog. Sofort hastete er zur Luftschleuse, sprang ins Freie und warf sich in die nächste Deckung. Er musste den Überschweren den Rückweg abschneiden.
    »Sie sind bewaffnet!«, stieß er hervor. »Ich habe auch einen Strahler. Lockt sie in meine Richtung!«
    Ferron Walter hatte sich in eine Mulde geworfen und kroch auf die Überschweren zu. Shmitten folgte ihm, die anderen blieben in Deckung.
    Kalteen musste Walters Mut anerkennen. Der Mann verließ sich absolut auf ihn und bot sich den Gegnern als Opfer an.
    Nun zog auch der zweite Überschwere seine Waffe. Kalteen kauerte keine zwanzig Meter mehr von beiden entfernt. Langsam schob er die Waffe über den Rand der Mulde und wartete.
    Ferron Walter richtete sich auf und hob in einer furchtsamen Geste die Arme. Kalteen schoss, als einer der Überschweren abdrücken wollte.
    Gleichzeitig sprang Walter mit erstaunlicher Geschwindigkeit vor und entriss dem überraschten Überschweren die Waffe. Er musste seinen Gravo-Absorber auf höchste Leistung geschaltet und sich so mehr Bewegungsfreiheit geschaffen haben. Kaltblütig tötete er den Gegner und wandte sich um.
    »Danke, Kalteen. Das war eine perfekte Leistung. Die beiden hätten uns, ohne mit der Wimper zu zucken, erschossen.«
    »Sie oder wir – uns blieb keine Wahl.« Marquanteur sah sich um. »Wo bleiben die anderen …? Ah ja, ich sehe sie.«
    Als sie in der Kabine saßen und die Helme geöffnet hatten, sagte Ferron zu Kalteen: »Was schlägst du jetzt vor? Wir können mit dem Ding nicht zum Mars fliegen. Abgesehen von den Wachschiffen hält der Gleiter das ohnehin nicht aus.«
    »Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder warten wir hier, bis das Arbeitskommando morgen wieder eintrifft, und

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