Silberband 083 - Kampf um die SOL
folgte Vanbelts Blick und entdeckte das Riesenfass inmitten der keloskischen Schiffe.
»Das also ist die größte technische Errungenschaft der Kelosker. Wir werden seine Rätsel lösen.«
Vanbelt schüttelte den Kopf. »Du unterschätzt die Gegner. Wir sind hilflos. Schon ihre relative Großzügigkeit uns gegenüber beweist, wie überlegen die Kelosker sind.«
Allmählich waren Einzelheiten zu erkennen. Und dann sahen die Männer, dass sich aus dem Konvoi ein winziger, dunkler Punkt löste, mit hoher Beschleunigung in die Tiefe stürzte und auf sie zukam.
Zu ihrer Überraschung landete vor dem Paratronschirm der SOL ein plumper Gleiter keloskischer Bauart. Ein Terraner kletterte aus der Luke und kam quer über die grasbewachsene Ebene auf sie zu.
Joscan Hellmut hatte kein gutes Gefühl, als er den Gleiter verließ und auf die wartenden Terraner zuging. Obwohl von seiner Mission überzeugt, war es ihm unmöglich, nur ein Wort der Erklärung darüber zu verlieren. Solange er jedoch schwieg, musste ihn jeder für einen Verbündeten der Kelosker halten.
»Sie?«, fragte der Major verblüfft, als der Kybernetiker wenige Meter vor der Gruppe anhielt. »Wo kommen Sie her?«
»Ich befand mich bei den Keloskern, und wurde gebeten, Ihnen Neuigkeiten zu übermitteln. Es soll verhindert werden, dass Sie unüberlegt handeln und die Mutanten einsetzen.«
»Ach, wir dürfen also ruhig zusehen, wie die Kelosker die SOL ausräumen, nur um ihr Rechenungetüm unterzubringen?« Der Major starrte Hellmut an. »Wie kommen Sie überhaupt dazu, als Vermittler aufzutreten? Wo ist Rhodan? Was geschah mit der BRESCIA? Reden Sie endlich …!«
Hellmut wirkte äußerlich ruhig. »Rhodan und Gucky befinden sich in der Gewalt der Kelosker, im Innern des Shetanmargt. Falls Sie einen Angriff versuchen, werden Sie beide gefährden. Ich bin ebenfalls Gefangener der Kelosker, aber sie gewähren mir eine gewisse Freiheit, damit der Kontakt zwischen ihnen und uns nicht unterbrochen wird.«
»Wo ist die BRESCIA?«, wiederholte der Major.
»Sie ist uns gefolgt, aber ich kann den Standort nicht bestimmen.«
Dr. Vanbelt drängte sich vor den Major. »Was wissen Sie von diesem Shetanmargt, Hellmut? Haben Sie etwas herausfinden können?«
»Allerdings.« Hellmut lächelte knapp. »Als Physiker wird es Sie interessieren, dass in diesem Gebilde alles Wissen und Können der Kelosker gespeichert ist. Aber nicht nur das macht es so wertvoll für sie, sondern vor allem die Tatsache, dass es eine Rechenanlage enthält, die in der Lage ist, sechs- und siebendimensionale Aufgaben zu lösen.«
»Nicht zu fassen.« Vanbelt verzichtete auf weitere Fragen, denn mit dieser Antwort hatte er vorerst genug.
»Ich weiß nicht, ob wir wirklich passiv bleiben sollen«, sagte der Major zögernd. »Die Kelosker werden den Paratronschirm abschalten müssen, wenn sie das Ding in die SOL bugsieren wollen. Aber selbst die Hauptschleuse ist zu klein für einen solchen Transport.«
»Ich kann mir vorstellen, was Sie denken.« Hellmut gab sich immer noch gelassen. »Sobald der Paratronschirm abgeschaltet wird, wollen Sie angreifen.« Er schüttelte den Kopf. »Davon rate ich dringend ab. Erstens bringen Sie das Leben von Rhodan und Gucky unnötig in Gefahr, und zweitens ist da etwas, das ich bisher nicht erwähnte.«
»Eine Geheimwaffe …?«, wollte Leutnant Fuma wissen.
»Das nicht – aber die Laren! Eine Flotte von SVE-Raumern des Konzils nähert sich Balayndagar. Es ist anzunehmen, dass es sich um Laren handelt, die eines der Dimensionsbeben registrierten. Wollen Sie auch gegen die Laren kämpfen, Major, und uns alle zugrunde richten?«
»Wenn wir nichts unternehmen, wird die SOL bald starten und uns zurücklassen.«
»Das ist besser, als im Feuer der SVE-Raumer zu sterben«, gab Hellmut frostig zurück.
Leutnant Fuma warf seiner jungen Frau einen bezeichnenden Blick zu, ehe er sagte: »Halten Sie es wirklich für wahrscheinlich, dass die Kelosker ohne uns starten werden?«
»Soweit ich ihre Pläne kenne, haben sie die Absicht, nach Abtransport ihrer wichtigsten Güter das Schiff zurückzubringen, damit wir unseren Flug fortsetzen können. Sie sind nicht bösartig, nur verzweifelt.«
Kerndor war inzwischen in die primitive Orterstation gegangen und kehrte nun zurück. »Die Laren müssen noch weit entfernt sein«, gab er bekannt. »Ich bekam nur ein einzelnes kleines Echo auf den Schirm.«
»Vielleicht die BRESCIA …«, vermutete Dr. Vanbelt.
Hellmut
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