Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Zucker in den Kaffee, stellte den Becher zu dem anderen und trug das Tablett hinüber zum Kartentisch.
    »Danke«, sagte Casalle. Er verbrannte sich fast die Finger. »Wir sind nur die Werkzeuge des Admirals. Das ist Ihnen doch bewusst, oder etwa nicht?«
    Steif und unsicher erwiderte Heylin Kratt, in dessen asketischem Gesicht jede Regung abzulesen war: »Als Sie den Auftrag erhielten, dachte ich daran. Hodj will Sie kaltstellen. Der Admiral ist erfolgreich und weiß, was er tut.« Er trank einen Schluck und hustete.
    »Der Kaffee ist mies wie immer«, murmelte Casalle und widmete sich der Bildübertragung.
    »Mies, aber sehr heiß«, ächzte Major Kratt.
    Casalle lehnte sich zurück. Er hatte Zeit. Vor allem dachte er darüber nach, ob diese Welt im Sinn der Flüchter einfach zu besiedeln war. Er hatte genau den Planeten gefunden, den er keinesfalls hatte finden wollen. Eine objektiv herrliche Welt, das reine Gift für einen Standhaften, der den totalen Misserfolg der Expedition als Ziel hatte.
    »Sobald der Admiral diesen Himmel sieht, die Bucht und den Wald, wird er nach Terra zurückfliegen und ein Medienspektakel entfesseln.« Heylin Kratt trank erneut, vorsichtiger diesmal. »Das ist unsere neue Welt«, fügte er hinzu.
    »Sie haben völlig Recht, Major«, pflichtete Casalle bei.
    Über dem Schiff wölbte sich ein strahlend blauer Himmel. So musste das Firmament über Terra ausgesehen haben, bevor Medaillon Sol ersetzt und ihre heilsamen Strahlen ausgeschickt hatte.
    Die Kulturlandschaft, die sich in einem breiten Streifen entlang der Bucht erstreckte, war sanft und hügelig. Selbst die Berge im Hintergrund schienen dem angepasst.
    Unterhalb eines niedrig bewaldeten Plateaus, aus dem eine spitze Felsformation hervorragte, erstreckte sich ein sanfter Hang. Trevor Casalle fröstelte, als er die Stadt sah. Mehrere tausend kegelförmige Hütten bedeckten den Hang, liefen in zungenförmigen Stadtteilen hinunter zum Fluss, befanden sich auf beiden Seiten des Stausees und zogen sich entlang des Hangs bis in den Wald hinauf.
    »Keine erkennbaren Äcker. Hin und wieder ein kleiner Fleck, auf dem bunte Pflanzen zu sehen sind«, schilderte ein Beobachter aus einem der ausgeschwärmten Gleiter.
    Dieser Planet Signal war eine ideale Welt für die Menschen der Erde.
    »Kratt, lassen Sie ausschleusen, was wir brauchen! Danach schicken Sie die beiden Kranken zu mir!«, befahl Casalle.
    »Geht in Ordnung, Sir. – Soll ich mit meinem Auftrag weiterfahren?«
    »Das ist wichtig«, raunte Casalle. »Ich muss vorher wissen, wie sich die Mannschaften verhalten werden, sobald ich zu handeln beginne. Der Zeitpunkt ist nicht mehr sehr fern.«
    Heylin Kratt nickte knapp und verschwörerisch und verließ den Raum. Als Casalle allein war, wuchs sein Gefühl drohenden Unheils.
    Die Schiffe waren am späten Vormittag gelandet. Jetzt war es erst kurz nach Mittag. Der Tag auf dieser Welt dauerte fünfundzwanzig Stunden und achtzehn Minuten.
    »Sir! Die Gefangenen!«
    Casalle drehte sich um und musterte die junge Frau und den schwarzhaarigen, kräftigen Mann. Sie zeigten trotz der Wachen und des ihnen folgenden Kampfroboters eine ihm unbegreifliche Gelassenheit.
    »Sie wissen, warum Sie an Bord sind?«, fragte Casalle halblaut.
    »Ja«, sagte der Mann. »Und dafür danken wir Ihnen, Vizeadmiral.«
    Die grünen Augen der Frau musterten ihn. Er hielt der Prüfung stand. Beide waren krank und für ihn keine Gegner.
    »Sie haben keinen Grund dafür. Ich handle lediglich nach optimalen Gesichtspunkten. Sehen Sie sich das an!« Er deutete auf die kegelförmigen Hütten, die aus fugenlosem Stein oder einer Mörtelmasse zu bestehen schienen und sich Felsen, Bäumen und Geländemerkmalen anschmiegten. »Diese Bauten sind nur wenig höher als zwei Meter. Vermutlich sind die Bewohner sehr kleinwüchsig. Gehen Sie hinaus und reden Sie mit ihnen. Erklären Sie ihnen, was wir sind und können.«
    Saiwan Pert lachte breit und fragte ungerührt: »Sie haben keine Angst, dass wir fliehen könnten? Schließlich sind wir noch zur Zwangsarbeit verurteilt.«
    »Selbst wenn Sie weglaufen, werden wir Sie schnell wieder eingefangen haben. Ich rechne damit, dass die Planetarier das Licht der Vernunft noch nicht kennen.« Casalle musterte Leela. Er konnte mit kranken Frauen wenig anfangen. Ihre Emotionen – er hatte es dreimal versucht – störten ihn und machten ihn unfähig, Befriedigung oder Genuss zu verspüren. Erst die Regeln der Vernunft, die jegliche

Weitere Kostenlose Bücher