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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Uniformen! Sie müssen einige stehen gelassene Gleiter bemannen und mich im Sektor elf entdecken.«
    »Ich verstehe. Und dann?«
    »Wir warten auf die zweite Phase des Outsider-Angriffs. Ich gebe das Kommando.«
    Offensichtlich gab es in diesem Teil der Wohnanlage keinen intakten Polizeiroboter mehr. Keiner der Immunen besaß einen PIK, einen Personalidentifizierungs-Kodegeber. Die Roboter waren mit Sensoren ausgestattet, die es ihnen ermöglichten, Menschen ohne PIK zu entdecken. Aber bislang war kein einziger Angriff der Maschinen erfolgt. Sergio schob seine Befürchtungen beiseite. »Wir brauchen jede Menge Glück. Unsere Skrupel sollten wir vorübergehend vergessen.«
    Er tauchte in der Dunkelheit unter, wohl wissend, dass er sich auf seine Männer und Frauen verlassen konnte und sie in der Lage waren, hervorragend zu improvisieren.
    Die Mehrheit der Terraner war an der Auseinandersetzung zwischen Casalle, Ructyn und Khantank nicht interessiert. Der Einzelne hatte genügend eigene Sorgen. Die Bedrohung durch den Schlund; die Unmöglichkeit, die Erde in einer organisierten Flucht zu verlassen, wie Trevor Casalle behauptet hatte; die sich überstürzenden Nachrichten von Gräueln und Gewalttaten, von flüchtig erwähnten Hinrichtungen, Unfällen und Toten … diese Litanei des Schreckens hielt eine der Urängste wach, einen Rest archaischer Todesfurcht.
    Die Bevölkerung hatte zwar den Entscheidungen des Lichts der Vernunft vertraut, aber die OGN bedeutete kaum noch einen Schrecken. Die Kranken waren lästig mit ihren Träumen von einer vergangenen Zeit und ihren absurden Gefühlsduseleien. Die Mitglieder der Organisation Guter Nachbar waren indes nur Narren – aufrichtig, ehrlich und unbequem. Wenn die OGN sich irgendwie meldete und eine Meinung abgab, war das auf jeden Fall immer ehrlich.
    Deshalb hatte der erste Aufruf der OGN, Casalle wäre der richtige Kandidat, die Kontrahenten Khantank und Ructyn aufhorchen lassen. Ructyn hatte schnell reagiert und versucht, frontal zuzuschlagen. Der Angriff der bezahlten Söldner, die den neuen und aussichtsreichen Anwärter töten sollten, war der Beweis.
    Niemand in Terrania City ahnte, was in dieser Nacht abseits des Flottenhafens geschehen war und noch geschah. Nur Sergio Percellar wusste, was er zu tun hatte.
    Die sechs Gleiter tauchten plötzlich auf. Sie kamen von allen Seiten, und als sie den rennenden Mann in ihrer Mitte hatten, flammten die Suchscheinwerfer auf. Die Lichtbalken trafen sich im Zentrum eines kleinen, von Unrat übersäten Platzes.
    »Stehen bleiben!«, dröhnte eine befehlsgewohnte Stimme. Strahlschüsse folgten.
    Der Gejagte hielt inne und legte den Unterarm schützend gegen das grelle Licht über die Augen.
    »Vier Mann, ein Roboter. Entwaffnen! Wir bringen den Attentäter zu Casalle!« Die Gleiter sanken tiefer. »Kein Risiko eingehen. Er ist einer der Outsider!«
    Der Mann wurde entwaffnet. Metallfesseln schnappten um seine Handgelenke zu. Ein harter Griff zerrte ihn in die Richtung des Hauses, das von einem Kordon Bewaffneter umgeben war. Als die Gruppe der Uniformierten mit ihrem Gefangenen schon sehr nahe war, ertönte am entgegengesetzten Ende der Anlage ein Donnerschlag, dem dieses Mal nicht die Helligkeit einer Explosion vorausgegangen war.
    »Wo bringt ihr mich hin?« Der Gefangene stöhnte, als der Kolben eines Strahlenkarabiners ihn in den Rücken traf.
    »Das erfährst du früh genug, Bruder«, antwortete jemand hinter ihm, den er nur hören, aber nicht erkennen konnte. Roboter und Wachen warteten vor der Gruppe.
    »Platz hier! Wir bringen einen der Schurken hinauf zu Casalle!«
    Alles ging sehr schnell. In dem Augenblick, als der zweite Angriff der Outsider begann – den die Frauen und Männer der OGN noch verstärkten –, wurde gut die Hälfte der Wachen abgezogen. Kaum jemand achtete noch auf die Uniformierten und ihren Gefangenen. Der Mann stolperte, von Schlägen vorwärts getrieben, die Treppen hinunter und auf den Eingang zu.
    »Öffnen! Befehl von Admiral Casalle!«
    Die Energiebarriere vor dem Eingang erlosch und ließ den Trupp passieren. Die Halle war schwach erleuchtet, hinter einem transportablen Schutzschirm kauerte ein Wächter mit einer schweren Automatikwaffe.
    »Dort hinauf!«
    Die Kampfgeräusche wurden leiser. In den Gängen und auf den Treppen standen oder patrouillierten Bewaffnete. Das Gebäude glich einer Festung. Schon der erste Schuss würde ein Blutbad auslösen, denn niemand trug einen Schockstrahler.

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