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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Nur tödliche Waffen.
    In einem Antigravschacht schwebten die Wächter mit ihrem Gefangenen bis zur Ebene von Casalles Apartment. Der dämmrige Korridor wurde von HÜ-Schirmen abgeriegelt. Wachposten taxierten den Gefangenen.
    »Wohin wollt ihr?«
    »Befehl von Admiral Casalle. Er will den Anführer der Outsider sehen – und ihn vermutlich eigenhändig eliminieren.«
    »Begreiflich. Aber trotzdem …« Der Offizier, ein hünenhafter Mann mit bronzefarbenem Gesicht, aktivierte eine Bildsprechverbindung. Das kleine Holo zeigte Casalle hinter seinem Arbeitstisch, offensichtlich keineswegs beunruhigt.
    »Was ist los?«, fragte er hart.
    Der Gefangene wurde vor die Linse gezerrt. »Wir haben diesen Mann festgenommen. Er ist einer der Outsider und sagt, Ructyn bezahlte ihn für Ihren Tod, Admiral.«
    »Wo wurde er gefangen genommen?« Casalles Blick bohrte sich in das Gesicht des Gefangenen. Aus einer Schnittwunde an der rechten Schläfe sickerten Blutfäden durch verkrusteten Schmutz.
    »Auf dem Weg vom Außenbezirk, keine fünfzig Meter vom Haus entfernt. Er trug tödliche Waffen und einen Deflektoranzug, veraltetes Modell.«
    »Ich werde ihn mir ansehen«, murmelte Casalle. Ein Schott glitt lautlos in die Wand zurück.
    »Hinein!« Der Gefangene erhielt einen Stoß, taumelte und fing sich nicht mehr. Er schlug schwer zu Boden. Die Bewaffneten stellten sich in einem lockeren Halbkreis auf. Hinter ihnen fiel die Tür wieder zu.
    Beängstigende Stille breitete sich aus. Mit katzenhafter Geschmeidigkeit kam Casalle um den Tisch herum, griff mit einer lässigen Bewegung nach dem Strahler auf der Tischplatte und blieb mit gesenkter Waffe vor dem Gefangenen stehen.
    »Aufstehen!« Die Stimme des Admirals klang ruhig wie immer.
    Stöhnend drehte sich der Outsider auf dem hochflorigen Teppich und versuchte sich aufzurichten. Zwei Wachen kamen näher. Einer von ihnen bückte sich und schob sich mit dieser Bewegung zwischen den Gefangenen und den Admiral. Der andere holte kurz mit seiner Waffe aus und ließ den Lauf hart auf das Handgelenk des Admirals fallen.
    Es gab einen trockenen Ton, dann ein unterdrücktes Stöhnen. »Sind Sie lebensmüde?«, fauchte Casalle.
    »Sie erkennen mich, Admiral?«, fragte der Gefangene und stand ohne Hilfe auf. Er wischte sich mit dem Handschuh über das Gesicht. Die Blutspuren verschwanden.
    Trevor Casalle starrte den Fremden an … und erkannte ihn. Er massierte sein Handgelenk mit den Fingern der Linken. »Ihnen ist ein gewisses Maß an Todesmut nicht abzusprechen«, stellte er unbeeindruckt fest. »Sie sind der Kurier der OGN. Wurde der Trubel dort draußen von Ihnen inszeniert?«
    Sergio Percellar schüttelte den Kopf. »Eine starke Gruppe von Outsidern, vermutlich von Ructyn entlohnt und dieselben, die unter Khantanks Männern aufräumen, greift an. Einige verbergen sich bereits im Keller. Aber ich bin nicht gekommen, um über die Outsider zu diskutieren. Sie wollen den Vertragsentwurf lesen?«
    Casalle war ein Mann mit großen Fähigkeiten. Leider stand er auf der verkehrten Seite. Sergio musste neidlos eingestehen, dass der Admiral weder Verwirrung noch Unsicherheit erkennen ließ.
    »Ich bin wegen des Vertrags gekommen. Wir haben schätzungsweise fünfzehn Minuten Zeit.« Percellar griff in seinen Kampfanzug und zog ein zusammengefaltetes Dokument aus spezieller Folie hervor. Er reichte es Casalle.
    »Sie unterschreiben, und die OGN wird Sie ins Amt hieven. Für Sie zweifellos ein gutes Geschäft. Anschließend nehmen wir Ihnen noch das Problem der Outsider ab.«
    Schweigend las Casalle.

26.
    Es war für die neuen Machthaber wichtig, die unbewussten Handlungen der Menschen zu unterdrücken. Aus Träumen und unausgegorenen Vorstellungen werden, auch im Zeichen und unter der Herrschaft der Aphilie, Sehnsüchte. Diese können, wie die Geschichte oft bewies, zu ernsthaften Planungsfehlern führen. Eines der wichtigsten Elemente des Lichts der Vernunft war es, die Erinnerung an die wahre Heimat der Menschen zu unterdrücken. Das hatte zur Folge, dass die Geschichtswissenschaft ein Studienzweig zur Verfälschung und Austilgung geschichtlicher Erkenntnisse wurde. Es gab nur eine Geschichte, und in dieser kam alles das nicht mehr vor, was sich auf das Sonnensystem bezog. Der erstaunliche Schluss, den der typische Mensch dieses Jahrhunderts aus den Jahrzehnten jener ›Pseudoerinnerung‹ zog, war derjenige, dass Terra und Luna schon seit Beginn der Evolution um die Sonne Medaillon

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