Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Outsidern offensichtlich nur um kurze Zeit zuvorgekommen, denn genau jetzt war der Moment, an dem Casalle am leichtesten zu töten gewesen wäre. Zehn entschlossene Personen konnten in einer schnellen Aktion das Haus stürmen, Casalle ausschalten und verschwinden.
    Minuten vergingen, bis alle Verstecke aufgespürt waren. »Ich wiederhole!«, rief Percellar. Die Wände warfen den Schall zurück. »Ich will kein Blutbad! Alles hängt von Ihnen ab, Outsider.«
    Kistenstapel verschoben sich, schmale Luken von Versorgungsschächten wurden aufgestoßen. Auch aus einigen abgestellten, verrosteten Gleitern krochen Outsider hervor. Es war absolut nichts Erheiterndes an ihren langsamen Bewegungen. Die Frauen und Männer trugen Kampfkombinationen und waren bestens ausgerüstet.
    Percellar wartete, bis alle zehn vor ihm standen.
    »Wer ist der Anführer?«
    Aus der Gruppe löste sich ein mittelgroßer, sehniger Mann. Seine kalten Augen musterten jeden Zentimeter von Percellars Erscheinung.
    »Ich, Jocelyn.«
    Percellar bemühte sich, ruhig zu bleiben. Aber Jocelyn hatte sein Zögern sofort bemerkt. Seit Jahren war er unter den Outsidern ein Begriff, ein Mann von raffinierter Vielseitigkeit und erbarmungsloser Jäger der Immunen.
    »Jocelyn der Specht«, sagte Sergio leise. »Befehlen Sie Ihren Leuten, jeden Unsinn zu unterlassen! Sie haben im Moment keine Chance. Ich möchte nur mit Ihnen reden.«
    »Das tun Sie bereits«, sagte der Specht. Sein Mittelfinger zuckte unkontrolliert, als würde er auf einer unsichtbaren Fläche einen jener schnellen Wirbel trommeln wollen, die ihm den Beinamen Specht eingebracht hatten.
    »Wie gesagt: kein Blutbad!«
    »Schon gut.«
    »Sie sind dafür bezahlt worden, Trevor Casalle umzubringen?«
    Jocelyns Augen verengten sich. Seine Hand zuckte zur Waffe, verharrte aber schon nach wenigen Zentimetern mit gespreizten Fingern.
    »Sehr besonnen, Jocelyn. Keine falsche Dramatik. Ich kann Ihnen die Antwort geben, wenn Sie Ihr Schweigen vorziehen. Ructyn hat Sie bezahlt, und Sie haben das Spektakel hier inszeniert. Sehr geschickt, sehr Aufsehen erregend, vor allem gab es uns Gelegenheit, hier einzudringen. Wissen Sie eigentlich, dass Sie bald keine Chance mehr haben werden?«
    Irritiert fragte der Specht zurück: »Was meinen Sie damit?«
    »Sie sind mit uns einer Meinung, dass Khantank dank Ihrer Tätigkeit niemals Licht der Vernunft werden wird?«
    Jocelyn lächelte kühl. »Richtig. Khantank ist so gut wie fort. Ructyn hat alle Chancen.«
    Sergio schüttelte den Kopf. »Nicht mehr. Sie irren, Jocelyn. Die Outsider haben falsch gesetzt.«
    »Schmenk Ructyn wird das neue Licht der Vernunft!«
    Die Zeit verging. Percellar befahl seinen Leuten: »Fangt an! Am besten dort hinten, in der Deckung.«
    Fünf seiner Männer schnallten sich längliche Ausrüstungsstücke vom Rücken und verschwanden tiefer im Keller.
    »Durch die widerliche Auseinandersetzung zwischen Ructyn und Khantank sind die Menschen unsicher geworden«, fuhr Percellar bedeutungsschwer fort. »Der kommende Mann heißt Casalle. Das weiß Ructyn. Er fürchtet ihn, andernfalls hätte er kaum die Outsider eingesetzt. Sie, Jocelyn, sind unser Gefangener, aber ich weiß, dass Sie nicht wortbrüchig werden. Deshalb lassen wir Sie frei, sobald Sie mir versprechen, nicht mehr gegen Casalle zu arbeiten.«
    »Was sollten wir für Gründe dafür haben?«
    »Die OGN unterstützt Trevor Casalle. Wir erhoffen uns davon mehr Ruhe und eine Koexistenz zwischen Immunen und Aphilikern. Casalle hat einen entsprechenden Vertrag geschlossen. Wir sorgen im Gegenzug dafür, dass er das Amt bekommt. Er weiß, dass Ructyn die Outsider bezahlt. Wie, glauben Sie, wird er reagieren? Casalle wird Sie alle gnadenlos verfolgen und ausrotten wie Ungeziefer – und ebenso schnell.«
    Lastendes Schweigen breitete sich aus. »Möglicherweise haben Sie Recht«, gab Jocelyn der Specht nach kurzer Überlegung zu.
    »Mit Sicherheit sogar. Die Outsider hätten nicht nur die Organisation Guter Nachbar gegen sich, sondern auch die Regierung. Sie haben jetzt noch die Wahl. Nach Casalles Machtergreifung bleibt Ihnen vermutlich nicht einmal Ihr Leben. Und die Zeit drängt.«
    »Jeden Augenblick können uns die Wachen entdecken«, warnte jemand. Natürlich befanden sich einige OGN-Männer an exponierten Stellen und sicherten dieses merkwürdige Treffen ab.
    »Ich hasse es, mich so schnell entscheiden zu müssen«, sagte Jocelyn. »Aber Ihre Argumente sind logisch und vernünftig. In

Weitere Kostenlose Bücher