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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schwitzte und atmete gepresst. Lange Sekunden vergingen. Auf dem Ortungsschirm zeichneten sich Bewegungen großer Schiffe im Erdorbit ab. Steter Funkverkehr herrschte zwischen den Einheiten. Endlich, nach einer Ewigkeit des Wartens, sagte die Robotstimme: »Sie wurden angemeldet. Verlassen Sie den Einflugkorridor nicht!«
    Nano bedachte Marhola mit einem langen Blick. Die Space-Jet schoss vorwärts. Vielfältige Stimmen aus dem allgemeinen Empfang schienen darauf schließen zu lassen, dass sich auf der Erde ein Zwischenfall ernster Natur ereignet hatte.
    »Reginald Bull«, war zu hören. »…  plötzliche Erkrankung … Flucht. Wird von allen staatserhaltenden Kräften verfolgt … gewaltige Schlacht der Roboter. Die Kranken …«
    Marhola sagte leise und nachdenklich: »Krankheit. Flucht. Das heißt zweifellos, dass es eine Trennung von Gesunden und Kranken gibt. Denkt an die Bänder, die uns Hildenbrandt hinterlassen hat. Aber wer ist damit gemeint? Sind die Kranken die Aphiliker?«
    »Oder sind es die Normalen? Bezeichnen sie uns als Kranke?«, rätselte Terfy Heychen.
    Die Space-Jet passierte mehrere Wachschiffe und flog in die Atmosphäre Terras ein. Das gelbe Licht der Sonne wurde langsam grünlich.
    Urplötzlich lachte Terfy Heychen hell auf. »Ein Unterhaltungsfilm!«, rief sie aus. »Wir lassen uns von einem Drama zum Narren halten. Meine Güte …«
    »Wovon redest du?«
    »Von Bull und seiner Flucht.« Terfy wischte sich mit dem Handrücken über die Lippen. »Ich hätte nie geglaubt, dass man damit Scherze macht.«
    »Die Aphiliker bestimmt nicht«, wandte Marhola el Fataro ein. »Bist du sicher?«
    »Das ist eine Aufzeichnung. Ich habe das kodierte erste Sendedatum auf dem Schirm, der 17. August.«
    »Also vor fast zwei Wochen …« Marhola seufzte. »Und wenn das kein banales Drama ist?«
    »Du meinst …?« Terfy schluckte den Rest unausgesprochen hinunter.
    »Für mich klingt alles sehr realistisch. Mag sein, dass die Aphiliker unter einer Art Trauma leiden und den Livebericht wiederholen. Nayn sollte dazu eigentlich mehr sagen können.«
    Nayn Taibary hob lediglich die Schultern und ließ sie langsam wieder sinken. »Wo landen wir?«, wollte sie wissen.
    »Weit weg von bewohntem Gebiet!«, erklärte Nano Balwore. »Urwald, eine Insel, ein Gebirge?«
    Sie kannten das Gesicht der Erde aus Karten. Sie wussten, wo Städte lagen, welche Regionen menschenleer waren – aber das war der Stand vor fast einem halben Jahrhundert gewesen. Momentan sahen sie den Nordpol unter sich, steuerten die eisigen Weiten des nördlichen Alaska an und flogen südwärts. Der nordamerikanische Kontinent zeichnete sich ab.
    »Ich schlage Südamerika vor, den Amazonasurwald«, warf Terfy ein.
    »Wir brauchen Zugang zur Zivilisation«, widersprach Nano barsch. »Hast du das vergessen?«
    »Apropos Zivilisation.« Marhola kaute auf ihrer Unterlippe. »Denkbar wäre doch auch, dass die Immunen den Bericht von Reginald Bulls Flucht wiederholt ausstrahlen. Um die Gegenseite zu zermürben. Oder?«
    Die Frage blieb unbeantwortet.
    Der Diskus verließ den engen Flugkorridor. Die Funksprüche zwischen den Bodenstationen und den Wachschiffen im Orbit wurden Legion. Die Frauen registrierten erleichtert, dass ihnen kaum Aufmerksamkeit galt.
    Nebenbei verfolgten sie den Bericht, der von schlechten Holoaufnahmen untermauert wurde. Der Kommentator redete von einer Roboterschlacht. Reginald Bull – immerhin ein Name aus der Vergangenheit – war erkrankt und geflohen. Mehrmals wurde auch Perry Rhodan genannt und ebenfalls als Kranker und Wahnsinniger bezeichnet.
    Marhola sagte schwer: »Nun können wir sicher sein. Die Erde ist nicht mehr das, was sie einmal war. Wenn Rhodan als Kranker bezeichnet wird, müssen alle anderen aphilisch geworden sein.«
    Sie wussten, dass sie nach der Landung die Rolle normaler Erdenbürgerinnen spielen mussten, um nicht aufzufallen. Das bedeutete, dass sie sich in Aphilikerinnen zu verwandeln hatten. Die Probleme daraus erschienen gigantisch.
    Das Meer zeichnete sich voraus ab, die Inseln der Karibik. Die Space-Jet tauchte in dichte Wolkenbänke ein. Jeden Augenblick erwarteten die Frauen einen Befehl zum Stoppen oder ein sie verfolgendes Wachschiff. Aber nichts dergleichen geschah.
    »Vielleicht haben wir Glück.« Nayn blickte von einem Schirm zum nächsten. Weit voraus zeichnete sich eine Insel ab, die kaum bewohnt zu sein schien.
    »Sollen wir es riskieren?« Nano deutete auf das Ortungsbild. Die

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