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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den Landeplatz an. Major Hildenbrandt hatte alle Aktivitäten mit den Frachterkommandanten abgesprochen. Die drei Schiffe landeten am schönsten, klimatisch günstigsten und taktisch klügsten Punkt, im Bereich zwischen den Stränden des Axha-Ozeans und der Bergkette im Hinterland.
    Während des Baus der projektierten Siedlung würden die Schiffskabinen eine Art riesiges Hotel sein, bis sich die Laderäume leerten.
    Mehr als zweitausend Frauen, viele Kinder, Heranwachsende beiderlei Geschlechts, die Bedienungsmannschaften, Roboter und Maschinen, die Besatzungen von drei Schiffen und nicht zuletzt die Mediziner, die immer mehr Entbindungen hatten, je länger die Arbeiten fortschritten …
    Die Kanalisation wurde gebaut und ein Atomkraftwerk, das mit seiner Kapazität eine hundertmal größere Stadt hätte versorgen können und nur mit Teillast lief – die zahllosen Versorgungseinrichtungen des Stadtkerns wurden ausgehoben, installiert, wieder zugeschüttet. Gebäude aus Fertigteilen, praktisch unzerstörbar, wuchsen in atemberaubender Geschwindigkeit.
    Dennoch vergingen Monate.
    Die letzten Bauten der ringförmigen Stadt wurden errichtet, kleinere Häuser an den sternförmig aus dem Kern hinausführenden Gleiterpisten. Im Stadtzentrum waren bereits wieder neue Grünflächen entstanden, als die letzten Bauten beendet wurden, halb versteckte Fabrikationsstätten an der Peripherie.
    Alle Kinder waren geboren.
    Mehr als zweieinhalbtausend Personen bewohnten jetzt die Stadt, nicht eingerechnet die Schiffsmannschaften.
    Eines Tags starteten die drei Schiffe.
    Niemand konnte den Frauen sagen, wann die Transporter mit ihren Freunden und Ehepartnern kommen würden oder einfach mit Männern, die willens und in der Lage waren, Familien zu gründen und den Planeten zu urbanisieren. Die Frauen mussten fast alle Arbeiten übernehmen, die eigentlich den Männern zugedacht waren.
    Weitere neununddreißig Jahre vergingen …
    Nano Balwore stützte sich auf das Geländer und blickte auf die Stadt hinab, auf den Strand mit seiner hellen Brandung und dem kleinen Raumhafen.
    »Ich werde nie verstehen, warum unsere Mütter den Stadtkern nicht mögen«, sagte sie. »Hier ist alles viel bequemer, gesünder, leichter und vor allem logischer als im Außenbereich.«
    Nano war heute, einige Tage vor den ersten Probeflügen, vierzig Jahre alt. Für eine Frau, deren Lebenserwartung gut eineinhalb Jahrhunderte betrug, war das noch jung. Groß, fast zu schlank, mit schmalem Gesicht und riesigen Augen, wirkte sie nervös und schnell. Bestimmte Gesten und Wortwendungen deuteten darauf hin, dass man sie zudem immer mit Begriffen wie Exaktheit, Logik und Mathematik hatte identifizieren müssen. Sie war tatsächlich Mathelogikerin, aber zugleich jahrelang Meisterin in etlichen Sparten der Leichtathletik gewesen.
    »Ich kann es dir verraten, Nano.« Nayn Taibary seufzte. »Unsere Mütter hatten Sorgen. Nicht nur wegen der fehlenden Männer, sondern auch mit Heimwehkranken. Lies in der Chronik nach. Einige Jahre lang verwandelte sich der innerste Bezirk in eine Art Kampfplatz.«
    »Du magst Recht haben. Ich ziehe es trotzdem vor, im Kern zu wohnen.«
    Sie standen auf dem Dach des höchsten Gebäudes. Unter ihnen breitete sich Hildenbrandt City aus.
    »Hier hast du wenigstens deine Positroniken in der Nähe«, lachte Nayn. Sie war der krasse Gegensatz zu Nano. Ihr pechschwarzes, kurzes Haar umrahmte ein Gesicht, das nur aus elfenbeinfarben schimmernder Haut, einem weichen Mund und lächelnden Augen zu bestehen schien. Niemand sah ihr an, dass sie eine der besten Medizinerinnen des Planeten und Ressortchef in der Regierung war.
    Erst dreieinhalb Jahre alt war sie bei der Landung gewesen. Wie bei allen anderen hatte die größere Schwerkraft eine Art Dauertraining bewirkt, und die Auseinandersetzung mit der Natur und den Widrigkeiten des kleinen Gemeinwesens hatte auch bei Nayn eine Steigerung der körperlichen und geistigen Aktivitäten bewirkt. Sie war jedem unter normaler Schwerkraft Aufgewachsenen hoch überlegen. Allerdings verkörperte sie sowohl in der Regierung wie auch in der Mannschaft der Space-Jet das ausgleichende Element. Sie würde dort handeln, wo Gegensätze aufeinander prallten. Auch sie blickte nachdenklich hinüber zu dem kleinen Raumschiff und versuchte, sich die ferne Erde vorzustellen.
    »Werden wir unsere Väter finden? Werden wir überhaupt eine Möglichkeit bekommen, sie zu suchen?«, fragte sie in den warmen Wind hinein, der den

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