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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die Umgebung durch ihr Rasterfernglas. Aber nirgendwo erkannte sie Bewegung oder sah gar Menschen. Die Insel schien verlassen zu sein.
    »Was sagen die offiziellen Sendungen?«
    »Alles Mögliche«, antwortete Marhola. »Aber nichts über uns. Niemand hat uns gesehen, niemand sucht uns oder eine Space-Jet. Zunahme des Schiffsverkehrs zwischen Luna und Terra und Goshmos Castle. Ein detaillierter Überblick ist aber noch unmöglich.«
    Ein gellender Vogelschrei erklang aus der Richtung, in die Nano verschwunden war.
    »Sie will, dass wir nachkommen. Offenbar hat sie etwas gefunden.«
    Die drei folgten den kaum sichtbaren Spuren. Der Wald roch nach Moder und nicht viel anders als auf Ovarons Planet. Dürres Laub raschelte. Nach einigen Minuten erreichten sie Nano, die am Rand einer Aussichtsplattform wartete.
    »Dort drüben ist eine Siedlung, und auf dieser Seite der Lichtung gibt es unbewohnte Häuser. Vielleicht haben sie Immunen gehört.«
    Sie stiegen auf den Aussichtspunkt. Er bot einen hervorragenden Blick über einen Naturhafen im Süden, der von einer sichelförmig angeordneten Siedlung umgeben war. Die Häuser zogen sich hangaufwärts. Mehrere Boote lagen an der Mole, kleine Schiffe dümpelten in den Wellen, und auch Menschen waren zu sehen.
    »Nach der Zahl der Häuser zu urteilen, leben hier nicht mehr als etwa zweihundertfünfzig Personen«, stellte Marhola fest. »Können sie uns gefährlich werden?«
    »Schon ein einziger Aphiliker kann uns verraten«, sagte Nano kurz. »Die Zahl ist unbedeutend. Wir brauchen mindestens vierundzwanzig Stunden, um uns einigermaßen umfassend zu orientieren.«
    Oft genug hatten sie die Risiken ihrer Mission diskutiert. Allen Unwägbarkeiten zum Trotz mussten sie die Lage sondieren und versuchen, Männer zu finden, die bereit waren, ihnen zu folgen. Tausend Männer oder mehr. Jetzt mischte sich in ihre Überlegungen die Idee, dass Ovarons Planet zur Zuflucht für alle Gesunden um Bull und Danton werden könnte.
    »Untersuchen wir die verlassenen Häuser«, schlug Nayn vor. Ihr drängendstes Problem war, alle Kenntnisse zu bekommen, mit deren Hilfe sie unerkannt untertauchen konnten. Schon stundenlanges Betrachten von Nachrichtensendungen würde dringend benötigte Daten liefern. Eins stand dabei schon fest, ohne dass darüber ein Wort gewechselt worden war: Sie mussten sich mit Reginald Bull oder Roi Danton in Verbindung setzen.
    »Einverstanden.« Nano Balwore nickte knapp.
    Sie liefen zurück in den Wald und einen schmalen, von Stufen geprägten Weg abwärts. Die Terraner hatten augenscheinlich auch ihre Liebe zur Natur verloren, denn alles war unglaublich verwahrlost.
    Der Abend brach an. Schließlich standen sie vor dem dritten Haus. Zwei andere waren ihnen ungeeignet erschienen, denn alte Spuren deuteten darauf hin, dass sie geplündert worden waren. Das dritte Haus, ein halb auf Stelzen, halb in den Hang hineingebauter Kunststoffquader, bot zudem einen hervorragenden Blick über die Siedlung.
    »Hinein!«, raunte Nano. Sie machte seit der Landung einen entschlossenen Eindruck, als sei sie plötzlich aufgewacht und hätte ihre wahre Berufung gefunden.
    Terfy fuhr mit dem Scanner den Türrahmen entlang. »Keine positronischen Sperren. Ich nehme an, wir brechen die Tür gewaltsam auf.«
    »Es gibt subtilere Methoden.« Nano Balwore zog aus einer Tasche eine kleine, ungewöhnlich geformte Waffe hervor. Mit dem Daumen veränderte sie die Justierung, dann bedeutete sie den anderen, zur Seite zu treten. Aus der Waffe zuckte ein haarfeiner Energiestrahl und fraß sich zwischen Rahmen und Schloss. Weißer Rauch quoll auf, dann trat Nano leicht gegen die Tür. Sie schwang geräuschlos nach innen.
    »Ich sehe es schon deutlich«, sagte Nayn. »Falls wir in Gefahr geraten, wird Nano uns heraushauen.«
    Sie betraten das Haus. Muffiger Geruch lastete überall. Sie konnten gerade noch erkennen, dass sie sich in einer Halle befanden, von der mehrere Durchgänge abzweigten. Hinter ihnen schloss Marhola die Tür.
    »Bevor ihr das Licht einschaltet, vergewissert euch, dass keine Helligkeit nach außen dringen kann!«, befahl sie.
    Die Technik hatte sich seit vierzig Jahren wohl nicht verändert. Sie fanden alles, was sie suchten. Nur Nahrungsmittel gab es nicht.
    Das Haus war noch an das Energienetz angeschlossen. Eine Stunde später gab es im größten Raum so etwas wie eine gemütliche Atmosphäre, eine Nachrichtenwand war in Betrieb.
    Die Frauen ließen sich nichts entgehen.

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