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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wir stehen. Die lemurischen Reaktoren waren ähnlich konstruiert wie die neuen Schwarzschild-Reaktoren, arbeiteten also auch nach dem Prinzip des gepulsten Protonenstrahls und der Ausnutzung des Antimaterieeffekts. Wir blickten zum Schiff hoch, das unter der Leitung von Professor Ahmid el Fataro für den Einsatz vorbereitet wurde.
    »So ungefähr«, wiederholte Sopper noch einmal. »Mann, Reginald Bull war Regierungschef der Aphiliker. Wenn einer sich mit denen auskennt, dann er. Was glaubst du, was er eben wirklich gefühlt hat, als er erkennen musste, dass es einem Aphiliker gelungen ist, sich ins Herz der OGN einzuschleichen?«
    »Ihm dürfte ziemlich mulmig gewesen sein.«
    »Und wie.« Sopper rieb sich die zu groß geratene und stets geschwollene Nase. »Du kannst dich darauf verlassen, dass Bull eine geheime Sonderaktion einleitet. Wir werden erneut unter die Lupe genommen, und am Ende wird er noch einen oder mehrere Aphiliker ausgefiltert haben.«
    Über uns schwebten auf den Antigravbrücken Ausrüstungsgüter in die PHARAO. Seit Tagen wurde daran gearbeitet, das Raumschiff startklar zu machen. Es gehörte zu einer besonderen Typenreihe, die erst in den letzten Monaten erforscht worden war. Im Hauptteil bestand es aus einer 350 Meter durchmessenden Kugel ohne Ringwulst. Wie es hieß, hatten die lemurischen Techniker Schwierigkeiten bei der Synchronisation der Ringwulsttriebwerke gehabt. Aus diesem Grund, hatte el Fataro erklärt, waren bei diesem Typ die Triebwerke im unteren Drittel der Kugelzelle eingebaut worden. Sie verbargen sich in einer trichterförmigen Stahlkonstruktion, die an ihrer unteren Rundung einen Durchmesser von ebenfalls 350 Metern hatte. Dieser Trichter diente nicht nur als Abstrahldüse für die frei werdenden Energien, sondern zugleich als Landeteller. Der Vorteil lag in der Ersparnis der Hochenergieschirme, die andernfalls die sonnenheißen Antriebsenergien von den Schiffswänden fern hielten. Innerhalb der Trichterwandungen gab es zwar ebenfalls Schutzmaßnahmen, die aber beträchtlich einfacher und billiger waren.
    »Wenn ich mir vorstelle, dass sich bei uns noch mehr Aphiliker herumtreiben, wird mir schlecht.« Sopper schien wirklich besorgt zu sein, er verzichtete sogar darauf, sich die Nase zu reiben.
    »Bull wird sie aufstöbern«, sagte ich. »Mich stört etwas anderes.«
    »Und was?«
    »Die Beschleunigung der PHARAO beträgt im Höchstfall 680 Kilometer im Sekundenquadrat. Das ist weniger als bei unseren Schiffen gleicher Größenordnung.«
    »Die stehen uns aber nicht zur Verfügung. Andererseits ist die Reichweite der PHARAO größer, auch darauf kommt es bei Bulls Vorhaben an.«
    »Dennoch, Hot, die Aphiliker sind wachsam. Und ihre Flotte wird von NATHAN geleitet. Ich weiß nicht, wie die PHARAO die Erde verlassen soll. Ich fürchte, sie wird abgeschossen, bevor sie den freien Raum erreicht.«
    »Abwarten, Mücke. Wenn Reginald Bull etwas plant, hat er sich alles genau überlegt. Es gibt eine reelle Chance.«
    »Hoffentlich«, entgegnete ich.
    »Bull hat solche Sachen schon gemacht, als dein Großvater noch nicht einmal als Wunschkind in den Träumen deiner Urgroßeltern vorhanden war. Und da kommt ein Skelett wie du daher und sagt …«
    »Skelett, Kleiner? Da fällt mir etwas ein«, unterbrach ich ihn. »Pass auf. Ein Skelett kommt in eine Apotheke, sieht die Medikamente und sagt …«
    Eine Durchsage übertönte meine Worte. Ich hörte meinen Namen, und Sopper stieß mir die Faust in die Seite. »He, Mücke, wir sollen zu Bull kommen! Hörst du schlecht?«
    Wir waren die Letzten, die den Konferenzraum betraten. Ungefähr zwanzig Personen befanden sich in dem Raum. Roi Danton und Reginald Bull saßen an der Stirnseite. Wir suchten uns zwei Sessel in der Nähe der Tür. Ich war verwirrt und unsicher, denn ich wusste nicht, was ich hier sollte. Da ich ohnehin höchst ungern im Mittelpunkt stand, hoffte ich, dass Bull nicht weiter auf mich achten würde. Aber ich täuschte mich.
    »Da sind Sie ja, Mr. Oppouthand«, sagte er, kaum, dass ich mich gesetzt hatte. »Kommen Sie bitte nach vorn. Hier ist noch Platz.«
    Ich fluchte lautlos in mich hinein, trat Sopper unauffällig auf die Zehen und zwang ihn, mit mir zu gehen. Ich wusste, dass er mir insgeheim Rache schwor, denn nirgendwo ist er empfindlicher als an den Füßen. Er trottete hinter mir her. In der vordersten Reihe ließen wir uns endgültig nieder.
    »Okay«, sagte Reginald Bull, »machen wir also weiter. Mr.

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