Silberband 083 - Kampf um die SOL
zwei Tagen einsatzbereit machen kann.«
Er blickte mich mit einem eigenartigen Lächeln an, das ich zunächst nicht verstand. »Nun, Mr. Oppouthand«, sagte er. »Ich rechne nicht damit, dass alles glatt geht. Fraglos wird es Schwierigkeiten geben, sodass wir auch auf Luna einen Transmitterspezialisten benötigen werden.«
Endlich fiel der berühmte Soli bei mir. Reginald Bull hatte Sopper und mich gerufen, weil er erwartete, dass wir ihn bei seinem Einsatz auf Luna begleiteten. Er wollte mit Hilfe eines lemurischen Transmitters ins Innere NATHANs springen und Störaktionen durchführen, die der PHARAO den Start ermöglichen sollten.
Meine anfängliche Begeisterung wich nüchterner Überlegung. Als Bull seine Frage stellte, musste ich erst wieder zur mir selbst finden.
»Würden Sie mich begleiten, Mr. Oppouthand?«
»Hatte ich das nicht schon gesagt, Sir?«, antwortete ich und verstand nicht, warum Sopper so unverschämt grinste.
Vier Stunden später traf ich Reginald Bull erneut. Ich konzentrierte mich mit meiner Arbeit auf einen Transmitter, als er zu mir kam.
»Wie steht's mit dem Gerät?«, fragte er.
»Ich denke, es ist das beste von allen. Die Arbeit dürfte schneller vonstatten gehen als angenommen.«
»Das ist gut.« Irgendetwas in seinem Tonfall weckte meine Aufmerksamkeit. Unsere Blicke begegneten sich, und ich erkannte sein Zögern.
»Inzwischen habe ich mich mit unseren Psychologen unterhalten«, fuhr er endlich fort. Wir waren allein. Meine Assistenten besorgten einige Ersatzteile. »Sie sind der Ansicht, dass unser Plan nicht leicht zu realisieren ist.«
»Was ist geschehen?«, fragte ich.
»Nichts, es hat sich nichts verändert. Unsere Psychologen sind nur davon überzeugt, dass die Aphiliker sich Gedanken über uns gemacht haben. Aus ihrer Sicht müssen wir wie vom Erdboden verschwunden sein. Das entspricht sogar der Wahrheit im wortwörtlichen Sinn. Natürlich versuchen sie herauszufinden, wo wir geblieben sind.«
»Sie können nicht erraten, dass wir hier sind«, erwiderte ich. »Kaum jemand war über Porta Pato informiert.«
»Vollkommen richtig«, bestätigte Bull, wobei er sich auf eine Kiste setzte und mich bat, ebenfalls Platz zu nehmen. »Auf Terra weiß niemand etwas von Porta Pato. Das hoffen wir jedenfalls. Piet Opjendaken hat keine Nachricht nach oben durchgeben können, das steht zweifelsfrei fest. Dennoch sind die Spezialisten davon überzeugt, dass die Aphiliker uns in einer ihnen unbekannten lemurischen Stadt vermuten.«
»Könnten wir nicht auch in einer von Rhodan vorsorglich angelegten Station sein?«, wandte ich ein.
Bull schüttelte den Kopf. »Darüber gäbe es Informationen. Nein, wir müssen von der Voraussetzung ausgehen, dass die Aphiliker der Wahrheit sehr nahe kommen.«
»Dennoch werden sie uns nicht so leicht aufspüren.«
»Darum geht es gar nicht. Aber wenn sie die richtigen Schlüsse ziehen, können sie sich ausrechnen, dass wir über Waffen, Raumschiffe, Transmitter und anderes Material verfügen. Darauf können sie sich einstellen und sogar unseren Plan errechnen. Wenn sie das tun, muss die PHARAO mit einem heißen Empfang rechnen.«
Ich spürte ein unangenehmes Prickeln in der Magengegend. »Dann ahnen die Aphiliker auch, was wir unternehmen werden, um die Chancen der PHARAO zu erhöhen.«
»Deshalb müssen wir uns beeilen. Je schneller wir sind, desto besser werden unsere Erfolgsaussichten. Aber da ist noch etwas, das Sie wissen sollten.«
Wieder dieser eigenartige Blick, den ich nicht zu deuten wusste. Er schien mich zu durchdringen und im Innersten prüfen zu wollen. Bull, hatte ich den Eindruck, wartete darauf, dass ich ihm zuvorkommen würde. Ich sprach aus, was mir auf der Zunge lag: »Piet Opjendaken war nicht allein?«
Er lächelte, und ich erkannte, dass ich erneut eine kleine Prüfung bestanden hatte. Zugleich erfasste ich ein wenig mehr seiner Beweggründe, die ihn veranlasst hatten, gerade mich und Sopper für das Luna-Unternehmen auszusuchen. Reginald Bull griff nicht einfach blind zu, er wählte seine Begleiter sorgfältig aus. Er wollte rechtzeitig wissen, ob er sich auf sie verlassen konnte. Ich jedenfalls wusste nun, dass Bull mir immer den Rücken freihalten würde, ebenso, wie ich es für ihn tun würde.
»Opjendaken war, ebenfalls nach Ansicht der Psychologen, nicht allein, Mücke. Sie vermuten, dass er einen oder zwei Mitstreiter hatte, die noch unentdeckt in Porta Pato herumlaufen. Sie müssen sich in unsere Reihen
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