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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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in der Zentrale standen. Galbraith Deighton fand das allerdings nicht erheiternd. Sein Misstrauen war keineswegs geschwunden, er hielt es nur für besser, die BRESCIA von den Robotern an irgendein Ziel bringen zu lassen, anstatt durch die Kleingalaxis zu irren und dabei vielleicht noch einem Schiff der Laren zu begegnen.
    Vor dreieinhalb Minuten war die BRESCIA in den Linearraum gegangen. Der Reliefschirm zeigte voraus einen leuchtenden Punkt: die von den Robotern angesteuerte Zielsonne.
    Mehr als dieser Punkt war indes nicht auf den Schirm zu bekommen, da die Zuschaltung der hochwertigen Ortungspositronik notwendig gewesen wäre. Die aber war, wie das gesamte Ortungssystem, ausgefallen.
    Am schlimmsten quälte den Gefühlsmechaniker die Untätigkeit, zu der die Besatzung verurteilt war. Romeo und Julia hatten praktisch das Kommando übernommen, und niemand konnte erkennen, welche Daten zwischen ihnen und der Hauptpositronik flossen.
    Deighton wandte sich Hellmut zu. »Warum beschleunigen Ihre Schützlinge nicht schneller? Das Schiff könnte im Linearraum eine tausendmal höhere Geschwindigkeit erreichen.«
    Der Kybernetiker zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht.« Mehr sagte er nicht. Schon gar nicht erwähnte er seinen Verdacht, dass die beiden Ableger mit SENECA in Hyperfunkverbindung standen. Vermutlich kamen die Daten, die Romeo und Julia auf die Hauptpositronik der BRESCIA überspielten, nicht aus ihren Positronengehirnen, sondern von der Hyperinpotronik.
    Zum ersten Mal war Hellmuts Glaube an SENECAs Unfehlbarkeit erschüttert worden. Er war sich plötzlich nicht mehr sicher, dass SENECA auf jeden Fall das Beste für die SOL wollte. Vielleicht, so überlegte er, war die Hyperinpotronik doch hilflos den Befehlsimpulsen der keloskischen Instrumente ausgeliefert und konnte Befehle zum Schaden der Besatzung weder umgehen noch neutralisieren.
    Andererseits zweifelte Hellmut nicht daran, dass SENECA, falls er das wollte, die Entwicklung zugunsten der Kelosker erheblich hätte beschleunigen können. Wahrscheinlich wusste die Besatzung der SOL nicht einmal, wie hilflos sie im Grunde genommen diesem Riesengehirn gegenüber war, das praktisch alle Lebens- und Arbeitsbereiche an Bord beherrschte.
    Da SENECA dennoch darauf verzichtet hatte, den Widerstand der Terraner mit einem Schlag zu brechen und sie den Keloskern auszuliefern, blieb nach Hellmuts Meinung immer noch ein Funke Hoffnung, an den er sich klammerte. Er beobachtete das Kommen und Gehen der Zentralebesatzung. Alle wirkten bedrückt und bewegten sich so leise und unauffällig, als fürchteten sie, von unsichtbaren Gegnern beobachtet zu werden.
    Nur die beiden Kinder schienen keine Furcht zu empfinden. Sie standen vor einer Wandnische und ließen Romeo und Julia nicht aus den Augen.
    Diese Kinder sahen seltsam aus. Offenbar waren sie die Nachkommen von Eltern mit Genveränderung durch unbekannte Einflüsse. Körperliche Mutanten wie sie gab es mehrere an Bord der SOL.
    Eines der Kinder war etwa achtzig Zentimeter groß und so dick wie ein Fass. Es hatte hellblaue Haut und einen großen kürbisförmigen Schädel. Das andere war deutlich größer und sehr dürr. Es schien nur aus Haut und Knochen zu bestehen, hatte einen langen schmalen Kopf, abstehende große Ohren und schwarzblaue Haut.
    Joscan Hellmut lächelte, doch plötzlich erstarb sein Lächeln. Er fragte sich, was zwei Kinder an Bord eines Kreuzers im Einsatz zu suchen hatten.
    Hellmut blickte zu Deighton, weil ihn interessierte, wie der Gefühlsmechaniker auf die Anwesenheit der Kinder reagierte. Nahm er sie gelassen hin, wusste er von dem Regelverstoß. Doch das konnte sich Joscan nicht vorstellen.
    Galbraith Deighton schaute unverwandt zu Romeo und Julia hinüber. Er schien die Anwesenheit der Kinder noch gar nicht bemerkt zu haben – auch sonst hatte offenbar niemand registriert, dass zwei Kinder die Zentrale betreten hatten.
    »Sir!«, rief Hellmut leise.
    Zögernd wandte Deighton den Kopf und blickte den Kybernetiker fragend an.
    »Die beiden Kinder, Sir. Was sagen Sie dazu?«
    Deighton runzelte die Stirn. »Welche Kinder? Meinen Sie Romeo und Julia?«
    »Nein –, natürlich nicht.« Hellmut deutete zu den beiden so unterschiedlichen Gestalten hinüber. Das heißt, er hatte das tun wollen, doch sie waren plötzlich nicht mehr da. Sein ausgestreckter Arm blieb zitternd in der Luft hängen, als hätte er ein Eigenleben entwickelt.
    Galbraith Deighton erhob sich und kam auf ihn zu. »Was ist

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