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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ich diesen Text niemals vortragen.«
    »Das ist doch …«, fuhr der Erste Offizier auf.
    »Ruhig, Sir«, sagte Joscan Hellmut. »Wenn die Roboter behaupten, sie hätten das Lied nicht gesungen, sagen sie zweifellos die Wahrheit – die Wahrheit nämlich, die sie kennen. Folglich wissen sie nicht, dass sie das Lied von sich gegeben haben. Warum sollten sie es sonst abstreiten?«
    »Ich weiß nicht«, erwiderte der Erste Offizier. »Ich weiß nur, dass Positroniken nichts vergessen können, wenn es nicht gelöscht wird. Demnach arbeiten die Gehirne von Romeo und Julia fehlerhaft.« Er wandte sich an Deighton. »Sir, ich beantrage, dass die Roboter sofort von der Hauptpositronik gelöst werden. Da ihre Speichersektoren nicht einwandfrei arbeiten, dürfen wir uns ihnen nicht länger anvertrauen.«
    Galbraith Deighton zögerte ungewöhnlich lange. »Was meinen Sie dazu, Mr. Hellmut?«, fragte er nach einer Weile.
    Joscan dachte daran, dass Romeo und Julia sehr wahrscheinlich noch in Hyperfunkkontakt mit SENECA standen. Da die Speichersektoren der Hyperinpotronik absolut nichts vergessen konnten, konnten auch Romeo und Julia nichts vergessen. Es sei denn, sie waren beeinflusst worden. Dann musste aber gleichzeitig die Verbindung mit SENECA für kurze Zeit unterbrochen gewesen sein.
    »Ich bin sicher, dass Romeo und Julia einwandfrei arbeiten«, erklärte der Kybernetiker. »Meiner Meinung nach unterlagen sie kurzzeitig einer von außen kommenden Beeinflussung.«
    »Das hat uns gerade noch gefehlt«, schimpfte Deighton. »Wir haben schon genug Schwierigkeiten mit SENECA und den Keloskern. Wenn sich auch noch eine dritte Kraft einmischt …«
    »Sie denken an die Kinder?«, fragte Hellmut.
    »An die Kinder oder Extraterrestrier oder was es sonst für Geschöpfe waren, ja. Jedenfalls müssen wir ab sofort davon ausgehen, dass sich mindestens zwei Unbekannte an Bord befinden, die in der Lage sind, Positroniken zu beeinflussen.«
    »Aber was versprechen sie sich davon, wenn sie Romeo und mich Kinderlieder singen lassen?«, fragte Julia.
    »Ich weiß es nicht«, gab der Gefühlsmechaniker zurück. »Vielleicht experimentieren sie noch.« Er wandte sich an den Ersten Offizier. »Stellen Sie eine Mannschaft zusammen, die das Schiff systematisch durchsucht. Unbefugte sind sofort mit Lähmwaffen unschädlich zu machen. Wir müssen annehmen, dass es sich um Teleporter handelt.«
    »Verstanden, Sir«, erwiderte der Erste Offizier. Er gab die Befehle weiter.
    Deighton fixierte Romeo und Julia. »Setzt eure Arbeit fort! Ich werde allerdings erst aufatmen, sobald die BRESCIA wieder festen Boden unter den Landestützen hat.«
    »Wir auch, Sir«, sagte Romeo schnarrend und erntete damit zaghaftes Gelächter.
    »Endlich«, sagte Galbraith Deighton, als der Kreuzer in den Normalraum zurückfiel. Die Ortungen funktionierten nach wie vor nicht, sodass eine normale Orientierung unmöglich war. Mit bloßem Auge aber ließ sich nicht ermitteln, ob die Sonne in Schiffsnähe Planeten besaß und wenn ja, wie viele.
    Romeo und Julia waren weiterhin mit der Hauptpositronik verbunden. Sie übermittelten alle für den Flug benötigten Daten.
    Langsam nahm die BRESCIA wieder Fahrt auf. Deighton beobachtete angespannt die Panoramagalerie. Vage war der Stern zu erkennen, den der Kreuzer unter dem Kommando der Roboter angeflogen hatte. Das Bild wirkte unscharf und gab die Umgebung nicht farbig wieder wie sonst. Das beunruhigte den Gefühlsmechaniker. Aber noch mehr irritierte ihn die Tatsache, dass es dem Suchkommando bisher nicht gelungen war, die Unbekannten aufzuspüren, die sich seiner Meinung nach an Bord befinden mussten. Nur deshalb versäumte er es, Romeo und Julia auf die mangelhafte Arbeit der Panoramagalerie hinzuweisen.
    Als die Wiedergabe sich endlich normalisierte, erkannte Deighton, dass er sich zu intensiv mit einem zweitrangigen Problem beschäftigt hatte. Denn die Sonne, die er nun deutlich und vor allem farbig sah, war niemals das Zentralgestirn jenes Systems, in dem Gucky und Tolot den ersten Kontakt mit Keloskern gehabt hatten. Jene Sonne war ein gewöhnlicher Stern vom Soltyp gewesen, während diese hier viel größer war und in intensivem Grün leuchtete.
    Die Erkenntnis, dass Romeo und Julia sie zu einem anderen Sonnensystem als geplant gebracht hatten, versetzte allen Bemühungen einen Rückschlag. »Mr. Hellmut!«, rief er scharf.
    Der Kybernetiker wandte sich ihm zu. »Ja, Sir?«
    Deighton deutete auf das Abbild der grünen

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