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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gesicht. Er starrte lediglich unverwandt auf den Schirm, bis das Flackern des Symbols endete.
    Dann sagte er: »Ich erbitte Auskunft, wer den Reim Eins, zwei, drei – SENECA legt ein Ei! in den Datenspeicher gesprochen und dafür gesorgt hat, dass der Vers zu einer bestimmten Zeit abgerufen wird.«
    »Diesbezüglich liegt keine Information vor, Sir. Es wurde kein Reim der von Ihnen genannten Art gespeichert, eine Wiedergabe wurde ebenfalls nicht registriert.«
    Deighton blickte Hellmut an. »Spinne ich jetzt, oder was ist los?«
    Joscan Hellmut zuckte mit den Schultern. »Ich habe den Ausdruck spinnen schon mehrmals gehört, Sir, aber mir ist seine Bedeutung fremd.«
    »Das kommt, weil Sie fast nur mit Romeo und Julia reden und kaum mit Menschen. Spinnen bedeutet ungefähr so viel wie Unsinn reden oder Fieberfantasien als Realität ausgeben.«
    »Ich verstehe. Also etwa das Gleiche wie Datensalat präsentieren.«
    »Genau«, erwiderte Deighton trocken. »Von Ihnen musste so ein Vergleich kommen. – Was hatte ich überhaupt gefragt?«
    »Sie wollten von mir wissen, ob Sie spinnen, Sir.«
    »Richtig. In diesem speziellen Fall sollte das bedeuten, ob ich mir den kindischen Reim nur eingebildet habe.«
    »Ich habe ihn ebenfalls gehört«, erklärte Hellmut. »Aber SENECA hat noch nie ein Ei gelegt. Eier kommen ausschließlich aus den Versorgungsautomaten.«
    Deighton blickte den jungen Kybernetiker eine Weile prüfend an, weil er glaubte, Hellmut wollte ihn auf den Arm nehmen. Endlich verstand er, dass Joscan Hellmut tatsächlich annahm, Eier würden von den Versorgungsautomaten der SOL hergestellt beziehungsweise gelegt.
    »Natürlich hat SENECA noch nie ein Ei gelegt, auch wenn er zur Erzeugung jedes Eis genauso beiträgt wie zur Klimatisierung der SOL«, stellte Deighton fest. »Um zum Thema zurückzukehren: Wie erklären Sie sich die Behauptung, der Bordrechner hätte den Reim weder gespeichert noch abgespielt?«
    »Sie drücken sich falsch aus, Sir. Die Positronik hat lediglich ausgesagt, sie hätte eine Wiedergabe nicht registriert. Damit legte sie klar, dass sie es nicht für undenkbar hält, dass sie etwas sendet, ohne den Vorgang im gleichen Augenblick zu registrieren.«
    »Wäre das möglich?«
    »Selbstverständlich. Angenommen, eine Registrierfunktion fällt aus, dann wird sie sofort von einer Ersatzschaltung übernommen. Dennoch gibt es einen kurzen Black-out, der bewirken könnte, dass ein nur wenig Zeit beanspruchender Vorgang nicht registriert wird.«
    »Das leuchtet mir ein. Dennoch bleibt die Frage, wer den verflixten Reim gespeichert hat und warum, zum Teufel noch mal!«
    »Regen Sie sich nicht auf, Sir«, sagte Hellmut abwehrend. »Das könnte Ihrem Blutdruck schaden.«
    »Ich will mich aber aufregen«, schimpfte der Gefühlsmechaniker. »Jemand versucht, mich zum Narren zu halten. Erst muss ich diesen blöden Reim aus dem Notizbuch von Dr. Hershan hören, nun plärrt sogar der Hauptrechner der BRESCIA diesen Unsinn nach. Es ist zum Aus-der-Haut-Fahren.«
    Er wollte noch eine Frage an den Kybernetiker stellen. Doch Joscan Hellmut hatte sich bereits entfernt.
    »Ich fresse einen Besen, wenn Romeo und Julia ihre Hände nicht in diesem Spiel haben«, schimpfte Galbraith Deighton im Selbstgespräch.
    Der Gefühlsmechaniker überlegte, ob die BRESCIA nach dem Ausfall der Funkverbindung zur SOL zurückfliegen sollte, sagte sich aber, dass damit nichts gewonnen wäre. Eher war genau das beabsichtigt. Die Gedankengänge einer Hyperinpotronik ließen sich von einem Menschen bestenfalls intuitiv erraten, aber niemals systematisch nachvollziehen. Das war nicht einmal mit Hilfe des Bordrechners der BRESCIA möglich.
    Galbraith Deighton leitete also das erste Linearmanöver ein. Alles verlief programmgemäß.
    Als der Kreuzer in den Normalraum zurückfiel, atmete Deighton erleichtert auf.
    »Kommandant an Ortung. Wo bleiben die exakten Positionsdaten?«
    In der Wiedergabe des Interkoms wurde das Gesicht des Cheforters sichtbar. »Sir«, sagte der Mann. »Die Ortungen zeigen keine Werte an. Wir prüfen soeben die Geräte, aber sie scheinen einwandfrei zu arbeiten.«
    Galbraith Deighton hatte das Gefühl, als hätte ihm jemand einen Kübel Eiswasser über den Rücken geschüttet. »Ermitteln Sie die Fehlerquelle!«, befahl er. »Egal wie.«
    Minutenlang saß er wie gelähmt vor seiner Station. Ohne Ortungssysteme war eine Orientierung innerhalb der fremden Galaxis unmöglich. Es gab keine Sternkarten, was eine

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