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Silberband 083 - Kampf um die SOL

Titel: Silberband 083 - Kampf um die SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Umkehr ebenso riskant erscheinen ließ wie den Weiterflug.
    Deightons Blick wanderte durch die Hauptzentrale der BRESCIA. Die Besatzung zeigte Unruhe, aber keine Panik. Diese Leute kannten das Ungewöhnliche, sie verloren nicht so leicht die Nerven. Doch irgendwann würden auch sie entsetzt reagieren oder resignieren – je nach Temperament –, sobald das Schiff erst einige Wochen lang durch das Sternengewimmel von Balayndagar irrte.
    Er seufzte und stellte eine Verbindung zu Joscan Hellmut her. »Diesmal ist die Erfüllung unserer Mission in Frage gestellt. Ich bin gezwungen, harte Maßnahmen zu ergreifen, sollte sich herausstellen, dass Romeo und Julia die Ortungen lahm gelegt haben. In dem Fall würde ich beide aus dem Schiff entfernen lassen.«
    Hellmuts Gesicht zeigte Entsetzen. »Ich werde die Roboter zur Rede stellen, Sir! Bitte warten Sie meine Rückmeldung ab.«
    »Ich warte nicht lange«, drohte Deighton.
    Diesmal zweifelte der Kybernetiker nicht daran, dass Romeo und Julia wirklich Sabotage betrieben hatten. Er wusste nur noch nicht, wie sie es fertig gebracht hatten, die Geräte der Ortungszentrale weiterhin scheinbar einwandfrei arbeiten zu lassen, ohne dass die Systeme irgendwelche Werte anzeigten.
    Eigentlich waren die Roboter allein dazu nicht in der Lage. Sie konnten derart komplizierte Schaltungen nur dann erfolgreich durchführen, wenn sie nach SENECAs Anweisungen arbeiteten. Folglich mussten Romeo und Julia nach wie vor Kontakt zur Hyperinpotronik haben. Ihr Schmerz über die Trennung war nur gespielt gewesen.
    Das erbitterte Hellmut. Er fühlte sich von zwei Geschöpfen betrogen, die er immer als Freunde betrachtet hatte. Dementsprechend heftig waren seine Vorwürfe, die er ihnen machte. Aber Romeo und Julia stritten alles ab.
    »Unser Ziel ist identisch mit dem unserer Schöpfer, Joscan«, erklärte Romeo. »Wir wollen euch helfen, die SOL von Last Stopp zu starten. Da das nur mit Hilfe der Kelosker erreicht werden kann, werden wir versuchen, die BRESCIA zu den Beherrschern von Balayndagar zu bringen.«
    »Wie wollt ihr das, wenn die Ortungssysteme versagen?«, erkundigte sich Hellmut. »Könnt ihr sie reparieren?«
    »Das können wir nicht, denn wir wissen nicht, wo die Fehlerquelle liegt«, antwortete Julia. »Aber wir verfügen über Daten, mit deren Hilfe die Positronik in der Lage sein wird, das Schiff auch dann ans Ziel zu bringen, wenn alle Ortungen versagen.«
    Misstrauisch runzelte Hellmut die Stirn. »Das könnt ihr nur, wenn ihr mit einem derartigen Zwischenfall gerechnet habt.«
    »Wir sind auf alle denkbaren Zwischenfälle vorbereitet«, erklärte Romeo. »Zwar konnten wir nicht ahnen, dass die Ortungssysteme ausfallen würden, aber wir rechneten mit einer Fremdbeeinflussung.«
    »Das klingt logisch.« Hellmut begab sich mit den Robotern zur Zentrale. »Es sieht so aus, als ob nur Romeo und Julia uns helfen und die BRESCIA ans Ziel führen könnten, Sir«, erklärte er Deighton. »Sie haben versichert, dass sie auf alle nur denkbaren Zwischenfälle vorbereitet sind und über ausreichende Daten verfügen.«
    »Das gefällt mir nicht«, erwiderte der Gefühlsmechaniker. »Schauen Sie ruhig auf die Holoschirme der Panoramagalerie, Mr. Hellmut! Nirgends gibt es einen Bezugspunkt, weil wir keinen haben. Wenn wir uns den Robotern anvertrauen, fliegen wir praktisch blind – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.«
    »Sie müssen uns schon vertrauen, Sir«, wandte Julia ein. »Anders kommen Sie nicht aus dem Dilemma heraus.«
    Deighton lachte bitter. »Ich soll mich ausgerechnet den beiden ausliefern, denen ich am meisten misstraue, Julia? Findest du nicht, dass das eine Zumutung ist?«
    »Nein, Sir, denn Ihr Misstrauen ist unberechtigt. Sie können uns glauben, dass wir nur das Beste wollen.«
    Galbraith Deighton dachte lange nach, dann holte er tief Luft und sagte: »Mir bleibt wohl nichts anderes übrig, als in den sauren Apfel zu beißen, zumal es der einzige erreichbare Apfel ist.«
    »In welchen sauren Apfel, Sir?«, erkundigte sich Joscan Hellmut. »Ich weiß zwar, dass Äpfel essbare Früchte sind, die auf Terra an Bäumen wachsen. Aber auf der SOL habe ich nie welche gesehen.«
    »Das war symbolisch gemeint«, erwiderte Deighton mit einem Anflug von Verzweiflung in der Stimme. »Ich wollte ausdrücken, dass wir Romeos und Julias Hilfe annehmen müssen.«
    Die Roboter boten einen beinahe komischen Anblick, wie sie reglos, an die Verbindungen zur Hauptpositronik angeschlossen,

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