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Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt

Titel: Silberband 084 - Eine Galaxis stirbt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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antwortete er und stieß den Glaskegel mit einem Fußtritt zur Seite. Das Gefäß zerplatzte an einem Tisch und löste ihn blitzschnell auf. Die Säure fraß sich danach in den Boden vor. Beißender Rauch stieg auf, der erst erlosch, als ein tiefes Loch entstanden war.
    Pestnor hob sein Armbandfunkgerät an die Lippen und erteilte leise Befehle. Er blickte mich an. »Bestätigen Sie!«, befahl er mir.
    Ich tat, was er von mir verlangte. Damit begannen der Beschuss des kleinen Mondes und zugleich das letzte Nervenduell. Wenn die Laren jetzt widerstanden, hatte Pestnor fürs Erste verloren. Eine Waffe, die einen Mond dieser Größe vernichten konnte, gab es noch nicht, sah man von der auf Grojocko verbotenen Nuklear-Brandbombe ab. Mit dieser konnte eine nicht mehr zu stoppende Kettenreaktion ausgelöst werden, der jeder Planet zum Opfer fallen musste.
    Die Laren kannten noch keine Energiestrahler, sie konnten deshalb nicht wissen, ob wir ihren Mond wirklich vernichten würden. Aber wenn das geschah, würde die Katastrophe zwangsläufig auch nach ihrem Planeten greifen.
    Wir warteten ab.
    Es dauerte nicht lange, bis mehrere militärisch gekleidete Männer den Saal betraten und erregt auf den Regierungschef einredeten.
    »Wir haben schon halb gewonnen«, stellte Pestnor fest.
    Der Regierungschef drängte die Militärs zur Seite. Er kam zu uns zurück. »Beenden Sie den Angriff!«, verlangte er.
    »Kapitulieren Sie?«, fragte Pestnor.
    Der Lare zögerte. Ich sah, wie er mit sich kämpfte.
    »Wir sind ohne weiteres in der Lage, Ihre Welt in gleicher Weise zu verwüsten, wie Sie es im Nachbarsystem getan haben«, erklärte Pestnor. »Dabei werden Sie ebenso wenig die Möglichkeit haben, sich zu wehren, wie es die primitiven Bewohner jenes Planeten hatten. Also entscheiden Sie sich.«
    Der Lare ließ den Kopf sinken. »Wir kapitulieren«, erklärte er mit tonloser Stimme.
    Pestnor tat, als sei nichts Besonderes geschehen. Er schaltete sein Funkgerät ein und erteilte Pewwo den Befehl, den Beschuss einzustellen. Wiederum verging nur wenig Zeit, bis die Militärs dem Regierungschef mitteilten, dass der Mond gerettet war.
    Mir taten die Laren fast Leid. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sie sich vermutlich überhaupt nicht vorstellen können, dass sie zu einer Niederlage gezwungen werden könnten. Pestnor hatte jedoch wirklich gewonnen. Der Widerstand der Laren war gebrochen, und Bassok hatte seinen ersten und vielleicht entscheidenden Sieg errungen.
    »Ich bleibe hier, Olw«, sagte Pestnor. »Sie kehren mit dem Raumschiff nach Grojocko zurück und bringen zu meiner Unterstützung hundert der Männer und Frauen, die Bassok bereits ausgewählt hat.« Er lachte mich triumphierend an. »Sagen Sie Bassok, dass wir die Bastion gefunden haben, von der aus wir das erste bedeutende Sternenreich aufrollen können. Und vergessen Sie nicht, dass ich mindestens zwei kleinere Raumschiffe benötige und entsprechende Waffen dazu. Sollten Sie mich bei Ihrer Rückkehr nicht mehr hier vorfinden, dann verbrennen Sie diese Welt! Das ist ein Befehl, den Sie befolgen werden.«
    »Sie können sich auf mich verlassen«, entgegnete ich, obwohl ich wenig Neigung verspürte, mich ihm zu beugen.
    »Gehen Sie jetzt.« Er winkte einen Laren herbei und verlangte ein Fahrzeug, das mich zum Flughafen bringen sollte.
    Wohlbehalten und ohne weitere Zwischenfälle kehrten wir nach Grojocko zurück. Die Befürchtungen, dass die Laren uns erneut angreifen würden, hatten sich nicht bestätigt. Sie schienen sich mit dem bevorstehenden Vasallenschicksal abgefunden zu haben. Das sagte ich auch dem Obersten Verwalter, obwohl ich es mir nicht recht vorstellen konnte. Die allzu schnelle Resignation passte nicht zum Charakter der Laren.
    Bassok schien sich keine Sorgen zu machen. Er empfing mich im neuen Regierungspalast, der am Rand der Hauptstadt inmitten eines künstlich angelegten Sees errichtet worden war. Er sah noch älter aus als sonst, schien jedoch von einem inneren Feuer erfüllt zu sein, das ihn aufrecht hielt. Ich spürte, wie sehr er dem Bann der Macht verfallen war, wie viel Gefallen er daran gefunden hatte und wie energisch er nach weiterer Machtfülle strebte.
    Nachdem ich meinen Bericht abgeschlossen hatte, sagte ich: »Und nun möchte ich endlich zu den Frauen, Verwalter.«
    »Das kann ich verstehen.« Er schüttelte heuchlerisch den Kopf. »Leider ist das nicht möglich.«
    »Nicht möglich? Warum nicht?«
    »Recht einfach, Olw, weil sie nicht hier

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