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Silberband 086 - Inferno der Dimensionen

Titel: Silberband 086 - Inferno der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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etwas deuten.
    Reginald Bull sah weitere Lichtpunkte über den Horizont steigen. Das waren die Raumschiffe, die bisher außer Sicht gewesen waren, über dem Pazifik, über dem Atlantik, über Europa und Asien. Auch sie waren in Bewegung geraten, und nun wurde offenbar, dass alle Raumer einem fiktiven Punkt zustrebten, an dem sich ihre Bahnen kreuzen würden.
    Ein entsetzlicher Gedanke durchzuckte Bull. Er wollte sich abwenden, davon stürmen und die nächste Funkanlage aktivieren, um zu erfahren, ob sein fürchterlicher Verdacht wahr sein konnte. Doch gleichzeitig bannte ihn das Geschehen an seinen Platz.
    Die Menge wurde unruhig. Instinktiv ahnten die Menschen, dass sich etwas Ungewöhnliches, sogar Gefährliches anbahnte.
    Wie die Bahnen eines Fächers liefen die Kursvektoren der Raumschiffe auf ein gemeinsames Ziel zu. Sie bewegten sich rascher, ihr Abstand wurde geringer – und immer wahrscheinlicher wurde es, dass Bully mit seiner grausigen Befürchtung Recht hatte.
    Er verharrte bis zum letzten Augenblick, verfolgte wie erstarrt den Flug. Erst als die Raumschiffe jenen fiktiven Punkt erreichten, auf den ihr Kurs vom ersten Augenblick an ausgerichtet gewesen war, schloss er die Lider.
    Das grelle Feuer blendete ihn trotzdem. Über ihm brannte der Nachthimmel, die Sterne waren verschwunden. Selbst die grellen Blitze des Schlundes verblassten hinter dem blauweißen Glutball, der sich dort ausbreitete, wo soeben noch 108 riesige Raumschiffe gestanden hatten.
    Gespenstisch war die Lautlosigkeit des Vorgangs. An der Glut ließ sich die unglaubliche Energiemenge ermessen, die sich austobte. Die Menschen hatten entsetzt und voller Angst den Blick gesenkt. Rings um sie herrschte heller, schattenloser Tag. Eine neue Sonne war entstanden.
    Minuten vergingen, bis der Glutball langsam erlosch. Er wurde lichtschwächer, änderte schließlich die Farbe. Aber noch nach einer Stunde war ein großer, rötlich glühender Fleck mit verwaschenen Rändern zu erkennen.
    Trevor Casalles Gesicht wirkte unbewegt wie immer. »Ich habe keine Erklärung«, drang seine Stimme aus dem großen Bildempfänger.
    Zorn und Verzweiflung bestimmten Reginald Bulls Regungen. »Sie müssen etwas wissen!«, fuhr er den Alleinherrscher an. »Befanden sich Menschen an Bord der Schiffe?«
    »Nein.«
    »Waren die Autopiloten oder die Hauptpositroniken programmiert?«
    »Die Positroniken nur so weit, wie es für den Test erforderlich war.«
    »Aber die Fahrzeuge steuerten einen exakten Kurs.« Bull brauste auf. »Das heißt, die Autopiloten müssen sie unter Kontrolle gehabt haben.«
    »Das ist uns ebenso klar wie Ihnen«, konstatierte Trevor Casalle ungerührt. »Wir können uns noch nicht erklären, woher die Autopiloten die Kontrollfähigkeit bekamen. Aber wir untersuchen die Angelegenheit. Die Messroboter in der Nähe der Raumschiffe müssen Beobachtungen gemacht haben. Diese werden ausgewertet.«
    In seinem hilflosen Zorn fühlte Bully sich dem kühlen Aphiliker unterlegen. Er zwang sich zur Ruhe. »Ich verlange, dass mir die Ergebnisse Ihrer Untersuchung mitgeteilt werden. Und zwar auf dem schnellsten Wege.«
    »Das ist vorgesehen«, antwortete Casalle. »Sie erhalten Gelegenheit, sich zu äußern.«
    Damit unterbrach das Licht der Vernunft die Verbindung. Reginald Bull verließ die Baracke. Draußen war es wieder dunkel geworden. Die Zuschauer zerstreuten sich allmählich. Eine kleine Gruppe von Menschen kam Bull entgegen. Er erkannte Ironside, Sylvia Demmister, Sergio und den Arzt.
    »Niemand weiß etwas«, knurrte er, ihre Frage vorwegnehmend. »Es wäre auch zu merkwürdig gewesen, wenn Casalle seine Finger dabei im Spiel gehabt hätte.«
    »Wer sonst …?«, fragte Sylvia ratlos.
    »Ein Mächtiger«, antwortete Reginald Bull düster, »der unsere Geheimnisse kennt. Ein Ungeheuer, das mit uns spielen kann, wie es ihm beliebt.«
    Casalle schickte Heylin Kratt mit den Analyseergebnissen. Kratt war, als Ironside und Bull ihr Quartier nach Mexiko verlegt hatten, als Leiter der Aphiliker-Delegation in Shanghai geblieben. Dennoch brachte er die Daten persönlich zur Northern Tiger Lilly.
    Reginald Bull empfing ihn in der Baracke. Nur seine engsten Mitarbeiter waren anwesend. »Geben Sie mir einen kurzen Überblick!«, forderte Bull den Aphiliker auf. »Um die Detailarbeit können wir uns später kümmern.«
    »In der Nähe der Raumschiffe wurde nach dem Zünden der Korpuskulartriebwerke reger Funkverkehr festgestellt«, antwortete Heylin

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