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Silberband 086 - Inferno der Dimensionen

Titel: Silberband 086 - Inferno der Dimensionen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Kratt.
    »Funkverkehr …? Sie meinen, zwischen den Schiffen?«
    »Das lässt sich nicht feststellen. Es ist jedoch erwiesen, dass es außerhalb der Evakuierungsschiffe eine Reihe von Sendern gab. Auch die Schiffe selbst funkten, aber es ist nicht erkennbar, ob ihre Meldungen an die unbekannten Sender gerichtet waren.«
    »Der Inhalt …?«
    »Es handelt sich um einen völlig unbekannten Zehnbitkode.«
    Bulls Augen suchten Joupje Termaar, der am anderen Ende des Konferenztischs saß. »Wie viel Bits hat unser Kode?«, fragte er.
    Joupje wusste sofort, was gemeint war. »Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Sir. Zwei, fünf oder zehn Bits. Am wahrscheinlichsten sind zehn.«
    »Wir haben vor kurzem im Speicher unseres Zentralrechners ein fremdartiges Bitmuster entdeckt.« Bull wandte sich wieder an Casalles Adjutanten. »Wir wissen nicht, woher es kommt und was es soll. – Übrigens: Von welchen Quellen wurden die Evakuierungsschiffe angesprochen?«
    »Relaissatelliten«, antwortete Kratt.
    »Unmöglich!«, platzte Sylvia Demmister heraus.
    »Wieso?«, fragte Bull.
    »Relaissatelliten können nicht von sich aus senden, sondern nur übertragen. Wenn von ihnen Funkmeldungen ausgestrahlt wurden, dann kamen sie von woanders.«
    »Nicht richtig«, widersprach Kratt. »Wir wissen genau, dass die Relaissatelliten um diese Zeit außer den gewöhnlichen Kanälen keinen Funkverkehr hatten.«
    »Für Sie sieht es also so aus, als hätten die Satelliten aus eigener Kraft gefunkt?«, fragte Bull, um sich zu vergewissern.
    Heylin Kratt nickte stumm.
    »Wir werden uns noch heute Ihre Daten ansehen«, erklärte Bull. »Von Ihnen erwarte ich allerdings, dass Sie auf dem schnellsten Weg Trevor Casalle eine Nachricht überbringen.« Auf Kratts fragenden Blick fügte er hinzu: »Richten Sie Casalle aus, dass ich auf der Durchführung der von mir vorgeschlagenen Maßnahmen bestehe. Ich kann sonst keine Verantwortung mehr übernehmen. Meine Anweisungen sind auf dem schnellsten Wege in die Tat umzusetzen!«
    Aus einer Tasche förderte Reginald Bull einen kleinen Datenträger zutage. »Hüten Sie das hier gut!«, trug er Heylin Kratt auf. »Es könnte sich als schwierig erweisen, diese Daten ein zweites Mal herzustellen.«
    Kratt betrachtete sich als verabschiedet. Grußlos verließ er die Baracke. Wenige Augenblicke später raste sein Hochleistungsgleiter davon.
    Fast die halbe Menschheit war Augenzeuge geworden, wie ihre Evakuierungsflotte in einem gigantischen Feuerball verging. Die Rettung war von neuem in Frage gestellt. Die Regierung behauptete zwar, der Verlust sei nicht kritisch, da an weit größeren Raumschiffen gebaut werde, aber niemand sagte, ob auch nur eines dieser Gigantschiffe schon vor der Fertigstellung stand. Unter den Aphilikern gewann erneut Todesangst die Oberhand. Es sah so aus, als würden sich erste Unruhen bald wieder zu blutigen Revolten ausweiten.
    Eine andere Entwicklung kam nicht gänzlich unerwartet, nur die Vehemenz, mit der sie sich quasi über Nacht ausbreitete, überraschte jedermann. Von einer Stunde zur nächsten schien sich die Zahl derer, die in den Randzonen der Gettos die PILLE vertrieben, zu verzehnfachen. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich zuerst in den Städten, später auch auf dem Land die Nachricht: »Die PILLE wird verkauft!« Einen derart überzeugenden Ruf hatte die geheimnisvolle Droge in den wenigen Wochen ihrer Existenz gewonnen, dass viele Menschen ihr Streben darauf ausrichteten, sich rasch in den Besitz einer möglichst großen Menge von PILLEN zu setzen.
    Die Städte füllten sich mit Menschenmengen, die in sprachlosem Entzücken in den Himmel blickten.
    Jene hingegen, die schon einmal die PILLE genossen hatten, wurden heiter, ohne in Verzückung zu geraten. Die Aphilie fiel von ihnen ab. Sie empfanden Emotionen, die ihnen fremd waren: Freude, Glück, Zufriedenheit – aber auch Trauer, Sorge oder sogar Hass. Sie hatten sich in normale Menschen zurückverwandelt und blieben handlungsfähig. Die Wirkung des Medikaments kam langsam und sanft und baute, wie jemand formulierte, ›das Gefühl des neuen Menschen‹ so behutsam, dass niemand darüber erschrak.
    Die Ordnungsorgane trieben die Händler in Horden zusammen und sperrten sie ein. Bald aber zeigte sich, dass die Anordnungen der unteren Behörden keine Gültigkeit mehr hatten. Aus Terrania City kam anders lautende Order. Trevor Casalle, der sich vor dem Dilemma sah, entweder blutige Angstrevolten oder die antiaphilische PILLE

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