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Silberband 087 - Das Spiel der Laren

Titel: Silberband 087 - Das Spiel der Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Dinge, die bewältigt werden müssen.« Meine Stimme klang vor Sorge und Erregung heiser.
    »Deine Stimmbänder sind auch nicht in Ordnung!« rief einer der Posbis, der weiter hinten stand. »Ich schlage vor, die Mund-Hals-Region durch eine Biopon-Spiralbandpositronik zu ersetzen.«
    »Nein!« ächzte ich entsetzt. »Versteht ihr denn nicht?« Ich legte die Hand an die Kehle. »Es geht ja gar nicht um die Stimme. Die ist schon in Ordnung. Hört ihr?« Ich räusperte mich kräftig. Danach klang meine Stimme in der Tat angenehmer. »Ich verfüge über eine Selbstschmiereinrichtung, die solche Kleinigkeiten automatisch ausgleicht. Hier oben darf nichts verändert werden. Der Apparat ist viel zu kompliziert. Immerhin gibt es da auch Geschmacksnerven, und ich esse verdammt gerne Steaks. Ich lasse mir doch den Gaumengenuss nicht nehmen.«
    »Gewisse geistige Absonderlichkeiten sind vorhanden«, stellte der Chiro-Posbi fest. »Sie können jedoch akzeptiert werden.«
    »Fein. Ich bin erleichtert«, entgegnete ich.
    »Dennoch werden wir ein Vollkommenheitsprogramm ausarbeiten«, erklärte er.
    Ein kugelförmiger Posbi mit antennenartigen Aufbauten rückte an mich heran und tastete mich mit einer metallischen Bürste ab. »Ich vermute«, verkündete er danach, »dass Galto Quohlfahrt zu viele Energien verbraucht. Er muss sich stets vorsichtig bewegen. Sein gesamter Energiehaushalt ist unrationell und unposbisch. Verbrauchte Energien müssen auf biologische Weise ersetzt werden. Ich empfehle, Galto Quohlfahrt ständig durch einen Spezialisten begleiten zu lassen, der ihm jederzeit ein flüssiges Nahrungskonzentrat verabreichen kann, sobald dazu die Notwendigkeit besteht.«
    »Ist das wirklich erforderlich?« fragte ich verstört.
    »Absolut!«
    »Dann werde ich bei der Entwicklung des Nahrungsbreis mitarbeiten. Ich möchte schließlich, dass mir das Zeug schmeckt.«
    »Wir werden darüber nachdenken«, antwortete die Kugel. Ich ahnte Schlimmes. Eigentlich hatte ich erwartet, dass ich mir als Posbi-Spezialist bei den Posbis ein angenehmes und sorgenfreies Leben machen konnte. Der Gedanke war verführerisch gewesen, sich um alltägliche Dinge nicht mehr kümmern zu müssen. Sollte ich mich derart gründlich getäuscht haben?
    »Festzuhalten ist jedenfalls, dass er geistig vollkommen in Ordnung ist«, sagte der Chiro-Posbi. »Deshalb müssen wir uns Gedanken darüber machen, wie er trotz seines gefährlich unvollkommenen Körpers am Leben erhalten werden kann.«
    Ich wollte protestieren, hielt mich dann jedoch zurück. Warum übertreiben? Ich hatte mein Ziel erreicht. Ich war bei den Posbis und wurde von ihnen akzeptiert. Mehr hatte ich nicht gewollt.
    Ich konnte mir Zeit lassen, weitere Ziele anzusteuern. Ich brauchte nichts zu überstürzen. In aller Ruhe konnte ich mir nun überlegen, was ich gegen die Laren unternehmen konnte. Dass ich etwas tun würde, stand für mich fest. Ich war jetzt kein Niemand in einer amorphen Masse mehr. Ich hatte Freunde und durch sie ein kampfstarkes Raumschiff. Wichtig war für mich, dass ich das Kommando über den Fragmentraumer erringen konnte. Ich war überzeugt, dass ich das Zeug zum Befehlshaber über die Posbis hatte. Wenn diese glaubten, meinen Körper hier und da verbessern zu müssen, dann sollte mir das egal sein. Was spielte es schon für eine Rolle, ob ich natürlich gewachsene Finger oder Prothesen hatte? Natürlich gab es gewisse Körperteile, auf die ich auf gar keinen Fall verzichten würde. Aber sonst sollten sie ruhig schalten und walten, wie sie meinten, es tun zu müssen. Ihr Verhalten war für mich als Wissenschaftler sogar von höchstem Interesse.
    Außerdem würden sie mich nicht verunstalten. Auch ein Posbi verfügt über ein gewisses ästhetisches Empfinden.
    Ich hatte die Nachwirkungen der Narkose weitgehend überwunden. Nun wollte ich wissen, was meine Freunde mit mir gemacht hatten. Abwartend standen einige Posbis in meiner Nähe, als ich zu einem wandhohen Spiegel im Nebenraum ging. Ich hatte ein eigenartiges Gefühl am Kopf. Irgendetwas war entscheidend verändert worden. Offenbar trug ich eine Art Helm.
    Bewusst hob ich die Hände noch nicht zu den Schläfen. Erst wollte ich sehen, was los war. Dann schaute ich in den Spiegel.
    »Oh, Vater!« entfuhr es mir. Mein tiefschwarzes Haar, auf das ich so stolz gewesen war, war verschwunden. Ich trug einen Helm aus rötlich blau leuchtendem Verdichtungsstahl. Der Helm bedeckte nur die Schädeldecke und die Stirn, Schläfen

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