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Silberband 087 - Das Spiel der Laren

Titel: Silberband 087 - Das Spiel der Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Problemfragen ein, die nur beantworten konnte, wer sich so lange und so intensiv mit Posbiforschung beschäftigt hatte wie ich. Sie boten mir die harte Zerreißprobe, die ich gewollt und auf die ich mich vorbereitet hatte. Nur verlief sie anders, als ich mir das ausgemalt hatte. Alles war ungleich schwieriger.
    Stunden mussten vergangen sein, bis einer der Posbis schließlich ausrief: »Es ist nicht zu leugnen, er ist einer von uns!«
    Mir fiel ein Stein vom Herzen.
    Ich glaubte, es geschafft zu haben.
    »Zumindest geistig«, bemerkte ein anderer.
    Ich blickte ihn bestürzt an, denn ich ahnte, was er damit hatte ausdrücken wollen.
    »Richtig«, verkündete wiederum ein anderer Posbi. »Was aber machen wir mit dem Körper?«
    Aufzeichnung Galto Quohlfahrt
    2.9.3581
    Der Kopf war noch dran! Das spürte ich, obwohl meine Hände in Energiefesseln lagen, sodass ich sie nicht heben konnte.
    Von der Narkose benommen, blickte ich um mich. Vier Chiro-Posbis musterten mich aus weit ausgefahrenen Linsen, in denen ich tiefe Sorge um mich zu erkennen glaubte. Das mag seltsam klingen für jemanden, der keinen so innigen Kontakt zu Robotern und biopositronischen Geschöpfen hat wie ich. Ich war längst zu der für mich gültigen Erkenntnis gekommen, dass Roboter und viel mehr noch die Posbis eine Körpersprache haben, die aus ihrem positronischen oder biopositronischen Bewusstsein herrührt. Das wurde von 99,9 Prozent aller Menschen völlig übersehen. Die meisten Menschen sind ja noch nicht einmal in der Lage, die Körpersprache von ihresgleichen zu verstehen. Sie können sich zudem gar nicht vorstellen, dass ein Geschöpf wie ein Posbi über derartige Ausdrucksmöglichkeiten verfügt.
    »Alles in Ordnung, Galto?« fragte einer der Posbis.
    »Das kann ich erst sagen, wenn ich mich gesehen habe«, antwortete ich mühsam.
    Sie zogen sich rücksichtsvoll zurück und ließen mir Zeit, mich zu erholen und über mich nachzudenken. Ich fragte mich, was sie wirklich mit mir angestellt hatten. Der Kopf war noch dran. Das hatte ich auch gehofft. Die Posbis waren hervorragende Chirurgen und Prothesenbauer, aber sie wagen sich nicht an die inneren Organe und schon gar nicht an das Gehirn. Und das war auch gut so.
    Wie war eigentlich alles gekommen? Ich erinnerte mich wieder an meine ersten Stunden mit den Posbis auf dem Fragmentraumer.
    »Der Körper ist unvollkommen.« Einer der Posbis tastete mich mit vorsichtigen Griffen ab.
    »Er kann verändert werden«, bemerkte ein anderer tiefsinnig.
    »Seine Verfassung ist unglaublich schlecht«, stellte ein dritter Posbi betrübt fest. »Aber sie lässt sich vielleicht verbessern.«
    »Meine Verfassung ist schlecht?« fragte ich beleidigt. »Nun wollen wir doch nicht zu weit gehen. Ich bin 1,93 Meter groß und wurde wegen meiner Schulterbreite oft genug als Kleiderschrank bezeichnet. Fett habe ich überhaupt nicht auf den Rippen. Ich trinke nur mäßig Alkohol und rauche nicht. Als Floppgatter war ich bis vor wenigen Tagen Olliwyn-Meister.«
    Das war gelogen. Über den zwanzigsten Platz war ich nicht hinausgekommen. Aber ein wenig Übertreibung konnte kaum schaden.
    »Nun?« fragte ich und wartete auf eine Antwort, in der sich die Bewunderung der Posbis spiegeln musste. Sie kam nicht.
    »Er hat zu wenig Energiereserven«, behauptete einer von ihnen. »Seine Ernährung ist falsch.«
    »Der Bewegungsapparat lässt noch viele Wünsche offen«, teilte ein anderer Posbi mit. An einem seiner vier Arme trug er ein kreisförmiges Sägeblatt, an einem anderen ein Skalpell. Ich konnte mir gut vorstellen, dass er diese Dinge für chirurgische Zwecke einsetzte. Dabei sträubten sich allerdings meine Nackenhaare. Unwillkürlich hüpfte ich einige Male auf der Stelle und schwang die Arme hin und her, sodass die Gelenke knackten.
    »Das ist alles in bester Ordnung«, behauptete ich.
    »Die Gelenke scheinen brüchig und wenig belastbar zu sein«, resümierte der Chiro-Posbi nüchtern. »Bei Gelegenheit sollten sie durch Hochleistungsgelenkwellen ersetzt werden. Das zellsympathische Bio-Stahlplastikmaterial dafür ist in ausreichender Menge vorhanden.«
    Ich schluckte und sah mich bereits auf dem Operationstisch, von Posbis umgeben, die mit ihren Skalpellen meinen Körper auseinander nahmen und alles austauschten, wie bei der Generalüberholung eines Roboters.
    »Darüber müssen wir in Ruhe reden«, sagte ich heiser. »Vor allem nicht sofort. Vorerst gibt es wichtigere Dinge zu erforschen. Ich meine damit geistige

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