Silberband 087 - Das Spiel der Laren
unterwerfen.
Endlich durfte er das Vorzimmer zum Konferenzraum betreten. Zwei Suvhratonen arbeiteten hinter kaum sichtbaren Prallschirmen. Pasker wiederholte seine Meldung, die er nun schon mehrfach abgegeben hatte: »Ich habe eine Nachricht von Vorrangbedeutung für Olof Enaskat.«
»Um was geht es?«
»Vhrato.«
»Um den Vhrato drehte sich alles in diesen Tagen«, bemerkte der Mitarbeiter des Absoluten spöttisch.
»Eine Hyperfunknachricht. Mehr darf ich nicht sagen.«
Die energetische Sperre verschwand. Thure Pasker zögerte dennoch. Plötzlich musste er an den Hyperfunker denken, der ebenfalls Zeuge einer geheimen Nachricht geworden war.
»Nun, was ist?« drängte der Mann, mit dem er gesprochen hatte. Thure ging weiter und betrat den Konferenzraum. Er hatte erwartet, nur Olof Enaskat und Aralf Ogneman zu sehen. Doch es waren alle hohen Vhratonen von Denmork versammelt.
Der Sicherheitsvhratone erhob sich von seinem Platz an der hufeisenförmigen Tafel und kam zu Pasker. »Was ist los?« fragte der Greis. »Weshalb störst du uns?«
Thure reichte ihm die Aufzeichnung der Hyperfunksendung.
»Ich habe etwas empfangen, was du unbedingt und sofort wissen musst.«
Enaskat blickte zu Ogneman hinüber. Dieser nickte zustimmend. Der Greis gab Thure einen befehlenden Wink. Der Suvhratone ging zu einem Abspielgerät an der Stirnwand des Raums. Dann aktivierte er die Aufzeichnung.
Atemlose Stille herrschte bis zum Ende der Wiedergabe.
»Dieser Mann sieht aus wie … wie Rhodan«, sagte Olof Enaskat, der älteste aller Vhratonen, schwerfällig.
»Rhodan – Vhrato.« Aralf Ogneman seufzte. »Das ist doch unmöglich.«
»Es ist ein Betrüger«, stellte Enaskat fest. »Der gleiche Mann, der auf Enjock den ungeheuerlichen Betrug begangen hat.«
Der Absolute hatte plötzlich ganz schmale Augen. Er blickte Thure Pasker durchdringend an. »Bist du sicher, dass es sich nicht um Sabotage handelt? Konntest du die Entfernung des Senders feststellen?«
»Der Standort lag eindeutig im freien Weltraum. Über die Entfernung des Senders kann ich nichts sagen.«
Olof Enaskat lachte zornig. »Es gibt keinen Vhrato. Das wissen wir alle.«
»Seit einer kleinen Ewigkeit hat sich Rhodan nicht mehr in der Milchstraße sehen lassen«, stellte Lind Ströpant fest, der für wirtschaftliche Entwicklungen verantwortliche Vhratone. »Wer könnte im Ernst daran glauben, dass er ausgerechnet jetzt zurückkehrt?«
»Also bist du ebenfalls der Ansicht, dass sich ein Betrüger angekündigt hat?« fragte Enaskat.
»Allerdings.«
»Was schlägst du vor?« forschte der Absolute, an Enaskat gewandt.
»Ich empfehle, den Betrüger landen zu lassen und zunächst in Sicherheit zu wiegen. Gleichzeitig muss das Volk informiert werden, dass wir es nicht mit dem echten Vhrato zu tun haben, sondern mit einem Verbrecher. Damit verhindern wir, dass das Volk diesen Defraudanten feiert. Stattdessen wird es ihn vernichten.«
Thure Pasker kehrte in die Hyperfunkstation zurück. Es dauerte nicht lange, bis das Symbol eines Außenagenten erschien. Die eintreffende Botschaft war schriftlich abgefasst und besagte, dass der Betrüger, der auf Enjock mit einer falschen MARCO POLO aufgetreten war, ausgeschaltet worden war.
Pasker sprang auf. Damit hatte sich alles geändert. Wieder machte er sich auf den Weg zum Konferenzraum.
Aralf Ogneman empfing ihn ausgesprochen frostig. »Was veranlasst dich dazu, uns erneut zu stören?« fragte er.
»Ich habe noch eine Nachricht, die sonst niemandem zu Ohren kommen darf.« Thure berichtete.
Die Vhratonen saßen an dem hufeisenförmigen Tisch. Er stand in der Nähe der Tür. »Wenn der Betrüger ausgeschaltet worden ist«, fragte Ogneman, »wer ist dann der Mann, der sich uns angekündigt hat?«
»Das soll uns völlig egal sein«, entgegnete Olof Enaskat. Der Greis erhob sich und klopfte mit den Knöcheln auf den Tisch. »Uns interessieren nur Denmork und die Stabilität unseres Systems. Wir lassen den Unbekannten landen und in eine Falle laufen. Es wäre verhängnisvoll, die letzte Nachricht bekannt werden zu lassen.«
Thure Pasker wünschte sich plötzlich weit weg. Er sah, dass Enaskat dem Absoluten Vhratonen ein Papier zuschob. Aralf Ogneman ergriff es, nickte, hob den Kopf und blickte Thure durchdringend an. »Du hast den Attentäter verfolgt?« fragte er.
»Ja.«
»Aber du konntest ihn nicht mehr verhaften?«
»Es war unmöglich.«
Ogneman nickte wieder. Er zeigte auf den Holoschirm hinter Thure. Der
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