Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 087 - Das Spiel der Laren

Titel: Silberband 087 - Das Spiel der Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Tschubai würde Augen machen, wenn er sie ihm vorstellte, aber er würde sie nicht wiedererkennen. Wenigstens nicht sofort.

4.
    Es ist eine besondere Ehre für mich, dass Sie mich empfangen, Kommandeur Mondran-Gronk.« Der Überschwere verneigte sich andeutungsweise, als er das Büro des Laren betrat. Er war mit 1,65 Metern größer als die meisten seines Volks – und zudem fast ebenso breit in den Schultern. Dunkelgrüne Narben entstellten sein Gesicht. Der massige Körper steckte in einem prunkvollen Gewand, und das allein wies ihn schon als einen recht außergewöhnlichen Mann aus.
    Der Lare erhob sich hinter seinem Arbeitstisch. Die gelblichen Lippen verzogen sich zu einem fast menschlich wirkenden Lächeln. »Ich fühle mich durch Ihren Besuch ebenso geehrt. Jerz Kantoenen.« Er deutete auf den extrabreiten Sessel vor seinem Arbeitstisch. »Setzen Sie sich doch. Ich will Sie schon lange persönlich kennen lernen, doch das war selbst für mich gar nicht so leicht. Und wenn Sie nicht aus eigenem Antrieb gekommen wären, wer weiß, vielleicht hätte ich Ihre Bekanntschaft nie gemacht.«
    »Aber ich bitte Sie, Mondran-Gronk«, rief der Überschwere dröhnend, während er sich in den Sessel zwängte. »Für Sie als Oberbefehlshaber von Olymp bedarf es nur eines einzigen Wortes, um jede gewünschte Person herbeizuschaffen. Sie hätten mich auch am Nordpol finden und zu sich holen können.«
    »Für eine derartige Maßnahme lag kein Grund vor«, erwiderte der Lare. »Außerdem hätte ich bestimmt den Groll Ihrer Artgenossen auf mich gezogen, wenn ich Ihre Expedition gestoppt hätte. Zehntausende waren gespannt darauf, ob Sie die Polüberquerung mit primitiven Hundeschlitten innerhalb der festgesetzten Frist schaffen würden. Nun, ich kann Ihnen gratulieren. Sie haben die Frist sogar um drei Tage unterboten. Ich hoffe doch, dass es sich für Sie gelohnt hat und Sie mit Gewinn aus dieser Wette ausgestiegen sind.«
    »Ein Jerz Kantoenen verliert nie eine Wette. – Ja, es hat sich gelohnt, Kommandeur.«
    »Mittlerweile haben Sie eine neue Expedition geplant, die noch spektakulärer als Ihre Polüberquerung sein soll?«
    »Deswegen spreche ich bei Ihnen vor.« Das Narbengesicht des Überschweren wurde ernst. »Ich habe mein Gesuch, in dem ich um Erlaubnis bitte, den Oranak stromauf befahren zu dürfen, schon vor drei Monaten eingebracht. Inzwischen wurden alle Vorbereitungen getroffen – und einige Millionen an Wettgeldern eingezahlt. Aber ich warte immer noch auf eine Antwort der larischen Behörde.«
    »Ich weiß.« Mondran-Gronk fuhr sich mit einer hastigen Bewegung über den Kranz rötlichen Haupthaars. »Sie können sich wohl denken, wieso es zu dieser Verzögerung gekommen ist. Zwei Drittel des siebten Kontinents sind militärisches Sperrgebiet. Die Schwierigkeiten beginnen damit, dass Privatpersonen auf Walkork keinen Zutritt haben. Und Sie sind eine Privatperson, Jerz Kantoenen.«
    »Was bedeutet das schon? Ich bilde mir ein, auf Olymp einen besonderen Status einzunehmen. Außerdem geht aus meinem Gesuch deutlich hervor, dass ich nicht beabsichtige, Land zu betreten. Ich fahre mit sechs Männern auf einem primitiven Floß bis zu den Quellen des Oranak hinauf, ohne den Fluss zu verlassen. Das ist eine der Bedingungen dieser Wette.«
    »Bedenken Sie, dass der Fluss den Kontinent durchquert und durch militärisches Gebiet fließt. Das ist der Punkt.«
    »Heißt das, mir wird die Erlaubnis verweigert?« fragte der Überschwere grollend. »Das würde meinen Ruin bedeuten! Es geht nicht nur darum, dass ich dann alle Wettgelder zurückzahlen müsste. Viel schlimmer wäre der Verlust meines guten Rufs. Ganz Olymp fiebert dieser Expedition entgegen. Aller Augen sind auf mich gerichtet. Können Sie meine Lage nicht verstehen?«
    »Doch. Aber verstehen Sie auch die meine!« Mondran-Gronk wusste sehr wohl, welchen Ruf Kantoenen zu verteidigen hatte. Er gehörte zu jenen wenigen Überschweren, die Draufgängertum und Abenteuerlust mit einer gehörigen Portion Geschäftstüchtigkeit verbanden. Alles andere, was der Lare über ihn wusste, war mit Vorsicht zu genießen. Die wildesten Gerüchte gingen um, deren Wahrheitsgehalt sich nur schwer überprüfen ließ. Nicht einmal der larische Geheimdienst von Olymp, zu dessen Agenten Angehörige aller Völker der Milchstraße zählten, hatte die letzten Wahrheiten über den Abenteurer herausfinden können.
    Das heißt, es kam Mondran-Gronk gar nicht so sehr darauf an, zu erfahren,

Weitere Kostenlose Bücher