Silberband 087 - Das Spiel der Laren
zu?« fragte Mühayul herausfordernd.
»Ihr wartet hier auf uns!« bestimmte der Vario. »Sind wir in vierundzwanzig Stunden nicht zurück, sucht ihr den vereinbarten Treffpunkt mit dem U-Boot auf und geht an Bord. Aufs Floß könnt ihr nicht mehr zurückkehren. Das bedeutet, dass ihr im Untergrund von Olymp untertauchen müsst. Aber vielleicht sehen wir uns sogar noch hier vor Ablauf der Frist.«
Sie flogen in großer Höhe dahin. Der Vario-500 hatte die Führung übernommen. Ihr Energieverbrauch war auf ein Minimum reduziert. Das bedeutete, dass sie weder ihre eigenen Ortungen noch die Schutzschirme einsetzen durften. Nur so konnten sie hoffen, das Nug-Becken ungeschoren zu erreichen.
Es hing viel davon ab, dass sie Verbindung mit der Mannschaft der Space-Jet aufnahmen!
Plötzlich gellte ein Schrei im Sprechfunk, dessen Reichweite auf wenige Dutzend Meter reduziert worden war. Anson Argyris wusste sofort, dass Yanido geschrien hatte, noch bevor er sah, was mit dem Mechaniker geschah. »Landen Sie, Kevin!« befahl er seinem anderen Begleiter.
Vellami hatte schon Anstalten getroffen, Yanido zu Hilfe zu kommen, befolgte aber sofort den Befehl.
Manc Yanido schrie immer noch, während er mit unveränderter Geschwindigkeit weiterflog. Er schüttelte ruckartig den Kopf und zuckte mit Armen und Beinen. Offensichtlich war er in Panik geraten.
Der Vario-Roboter hatte die Verbindung zwischen seiner Positronik und der Plasmasektion des Gehirns längst getrennt. Der Plasmazusatz würde deshalb, selbst wenn er der Strahlung ausgesetzt wurde, keinen Einfluss auf den Robotkörper mehr haben. Als er dem sich ungestüm gebärdenden Yanido näher kam, riss dieser seinen Kombistrahler hoch. Dem Vario blieb keine andere Wahl, als Yanido zu paralysieren und den Gelähmten zu Boden zu bringen.
Sie hatten bereits die dem Becken vorgelagerten Hügel erreicht. Vellami stand aufrecht da und starrte auf die Ebene hinab. »Wir sind zu spät gekommen«, sagte er tonlos, als der Vario landete. »Das Beiboot ist wieder gestartet und schon zu weit entfernt.«
»Ich weiß«, sagte der Vario-500. »Mein Versuch, die Space-Jet noch über Funk zu warnen, ist gescheitert. Störsender sind aktiv.«
»Dann lässt sich die Landung des Großraumschiffs nicht mehr verhindern«, stellte Vellami fest. »Was können wir noch tun?«
»Das ist nun allein meine Aufgabe. Für Sie und Manc ist dieser Einsatz beendet. Bringen Sie ihn in unser Quartier und begeben Sie sich mit den anderen zum U-Boot.«
»Was haben Sie vor?«
»Ich werde die Mannschaft des Kugelraumers warnen. Egal, was es kostet.«
Vellami blickte den Roboter in der Maske des Überschweren erschrocken an. »Sie wollen hoffentlich nicht Ihr Leben opfern?«
»Wenn es sein muss. Es ist sogar sehr leicht möglich, dass ich meine Existenz verlieren werde. Aber das bedeutet nicht das Ende der Untergrundorganisation von Olymp.«
»Nein …« Kevin Vellami schluckte. »Gibt es keinen anderen Ausweg? Ich meine, Sie können Ihr Leben nicht so leichtfertig für eine Sache hinwerfen, die diesen Einsatz vielleicht gar nicht wert ist.«
»Ich setze mein Dasein nie leichtfertig aufs Spiel«, erwiderte der Vario-Roboter. »Auch diesmal nicht. Aber wenn ich Perry Rhodans Leben retten kann, dann ist das kein zu hoher Preis.«
Vellami starrte sein Gegenüber entgeistert an »Sie glauben, dass Perry Rhodan an Bord des Kugelraumers ist?«
»Es könnte sein. Die Laren rechnen jedenfalls damit, so viel ist mir klar. Aber sie haben sich zu früh gefreut … Kehren Sie jetzt zu den anderen zurück, Kevin, und nehmen Sie Manc mit!«
»Ich … ich weiche nicht von Ihrer Seite, Kaiser Argyris«, sagte Vellami.
»Das wäre ein unsinniges Opfer, Kevin. Ich bin von diesem Moment an eine lebende Bombe. Ein Gedankenimpuls genügt für die Zündung. Sie können daran nichts ändern. Verschwinden Sie also!«
Der Vario-Roboter und der Olympgeborene reichten sich zum Abschied die Hände.
7.
Die eingebrachte Nugas-Kugel beweist, dass die Versorgung der SOL-Zelle-2 zu realisieren ist«, erklärte Atlan. »Aber was in kleinem Maßstab möglich war, ist dennoch keine Garantie dafür, dass die Laren weiterhin tatenlos zusehen werden.«
»Natürlich müssen wir uns darüber klar sein, dass die Landung der SZ-2 auf Olymp nicht geheim gehalten werden kann«, bestätigte Senco Ahrat. »Uns bleibt danach herzlich wenig Zeit für das Verladen der Treibstoffvorräte. Bevor die Laren Verstärkung erhalten, muss unsere
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