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Silberband 087 - Das Spiel der Laren

Titel: Silberband 087 - Das Spiel der Laren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schlagkräftigen larischen Wachflotte konfrontiert werden würden, erwies sich zum Glück als unbegründet. Ohne weiteren Zwischenfall ging das Schiff Minuten später in den Linearflug über.
    »Wie viele Nugas-Kugeln haben wir?« wollte Ras Tschubai wissen.
    »Einhundertzweiundsechzig«, kam die Antwort.
    »Damit sind unsere Lagerräume längst nicht voll.« Der Teleporter zuckte mit den Schultern. »Aber wenigstens haben wir unsere uneingeschränkte Operationsfähigkeit zurück.«
    »Ich meine auch, dass Sie zufrieden sein können, Ras«, sagte Atlan. »Wir sollten uns bei dem Unbekannten bedanken, der die Explosion verursacht hat. Ohne diesen Zwischenfall wären wir von den Bodentruppen überrascht worden.«
    Ras Tschubai und Tako Kakuta schauten einander an. Tschubai erinnerte sich, dass Kaiser Anson Argyris sich in Überschweren-Maske auf Walkork befand. »Vielleicht ist es gar kein Unbekannter, der die Bombe gezündet hat«, vermutete er.
    Tako Kakuta zeigte ein wissendes Lächeln. Plötzlich fand Ras Tschubai den blonden jungen Mann nicht mehr so unsympathisch – von Arroganz war keine Spur.
    Der Vario-500 stellte erleichtert fest, dass die Angreifer ins Leere stießen. Die Explosion hatte die Terraner gerade noch rechtzeitig gewarnt.
    Er setzte sich von den Truppen ab und flog im Ortungsschutz zu den Hügeln im Norden. Der Kugelraumer verschwand als ferner Stern. Die Frage blieb, ob Perry Rhodan an Bord war.
    Der Vario hielt sich nicht auf. Als er das Ufer des Nebenflusses erreichte, fand er das Lager aufgelöst vor. Er kehrte an den Oranak zurück und entdeckte geraume Zeit später das den Fluss hinuntertreibende Floß. Die Laren hatten ihre fliegenden Kameras abgezogen, sie hatten im Augenblick andere Sorgen, als einen verrückten Abenteurer zu überwachen.
    An Bord wurde er von den Grongks stürmisch umringt und bedauerte es ehrlich, dass er sich von den anhänglichen Tieren trennen musste. Doch es war zu gefährlich, sie mitzunehmen. »Ihr habt euer Bestes gegeben«, sagte er zu ihnen, obwohl sie ihn nicht verstanden. »Aber es hat eben nicht gereicht. Die Frist ist abgelaufen, Jerz Kantoenen hat seine Wette verloren – und das bedeutet seinen Ruin.«
    Er kraulte den Grongk, der seine Maske trug, während er das Floß zum Ufer steuerte.
    »Hier ist für euch Endstation«, sagte er und versuchte, die Grongks von Bord zu treiben. Aber sie zeigten sich auf einmal widerspenstig. Er seufzte. »Dann bleibt mir nichts anderes übrig, ich muss euch zu eurem Glück zwingen.«
    Er verließ das Floß und drang in den dichten Wald vor. Anhänglich folgten ihm die Tiere. Nacheinander nahm er ihnen die Masken ab.
    Nachdem er sie weit vom Fluss fortgelockt hatte, flog er zum Floß zurück. Die Grongks blickten ihm verständnislos nach, aber sie würden den Verlust ihres Herrn schnell überwinden und sich an das Leben in Freiheit gewöhnen. Die unberührten Wälder entlang des Oranak boten ihnen ideale Lebensbedingungen.
    Jerz Kantoenen stieß das Floß vom Ufer ab und steuerte es in die heftige Strömung hinaus. Noch weit entfernt erstreckten sich tückische Stromschnellen, dort sollte sich der letzte Akt der Expedition vollziehen – der Schlusspunkt hinter dem abenteuerlichen Leben des Jerz Kantoenen.
    Man würde später die Bruchstücke des Floßes auffinden, das an den Felsen des Oranak zerschellt war. Von den Leichen der sieben Expeditionsteilnehmer freilich würde jede Spur fehlen. Sie sollten verschollen bleiben …
    Aber vielleicht – wenn in der Zukunft Gras über diese Sache gewachsen war – würde Jerz Kantoenen eines Tags wieder auftauchen und die Wettbegeisterung der Überschweren ausnutzen und die Laren narren wie ehedem. Der Vario-Roboter hörte schon das Rauschen der Stromschnellen, es wurde schnell lauter. Er bedauerte den Tod Jerz Kantoenens, denn er hatte diese Maske gemocht. Fast neunhundert andere Kokonmasken standen ihm zur Verfügung. Und viele davon waren ihm ebenfalls ans Herz gewachsen – an sein künstliches Roboterherz …

8.
    Hotrenor-Taak stand in der Zentrale der Sonnenforschungsstation Hevara 3 und musterte die düster glühenden Gaswolken, die sich nach dem spektakulären Ende des ehemaligen Überriesen keineswegs gleichmäßig ausbreiteten. Ihn beunruhigte die Tatsache, dass es bislang nicht gelungen war, das Zentrum des heimlichen Imperiums der Menschheit zu entdecken. Solange er das Versteck nicht kannte, hatte er nicht wirklich die Kontrolle über die Milchstraße.

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