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Silberband 088 - Der Zeitlose

Silberband 088 - Der Zeitlose

Titel: Silberband 088 - Der Zeitlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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glaube, die Sachen hier sind Foscontis Freunde. Er tut jedenfalls so. Wenn er wiederkommt, darf nich' ein Stück fehlen oder beschädigt sein.
    Wenn ich nur nich' schlafen müsste.
    Ich lege mich dann vorn neben den Eingang, mit dem Körper quer vor die Tür, damit ich merke, wenn sie jemand von außen öffnen will. Dann habe ich aber Angst, dass die Kerle mich überraschen oder so.
    Sie werden mich bestimmt nich' wecken und rufen: »Wach auf, Kleiner Arlo! Wir sind hier, um die Sachen zu rauben.« Nein! Das werden sie bestimmt nich' tun. Schleichen werden sie.
    Es hört überhaupt nich' mehr auf zu regnen. Etwas stimmt hier nich'.
    Natürlich könnte ich rausgehen auf den Platz, um mich umzusehen. Aber dann könnten die Kerle jederzeit reinkommen und die Sachen klauen. Außerdem hat Fosconti einmal gesagt: »Es ist besser, wenn du diese Räume nicht verlässt, Kleiner Arlo. Draußen sind die Aphiliker, die haben kein Verständnis für einen psychisch Kranken.«
    Nich', dass mir was fehlt oder so!
    »Früher«, sagte der Kardinal, »hätte man dich wahrscheinlich geheilt, Kleiner Arlo. Die Aphiliker interessiert das aber nicht.«
    Wahrscheinlich sind die Kerle, die an die Sachen wollen, auch Aphiliker.
    Ich ess noch eine Dose, verdammich!
    Ich werde immer unruhiger. Warum kommt der Kardinal nich' endlich zurück?
    Wenn ich ein paar Kisten aufeinander staple, kann ich vielleicht bis an das große runde Fenster auf der Rückseite des Büroraums gelangen und runtersehen auf den Platz.
    Die Dose stelle ich so lange weg. Es ist immer so still, aber ich kann den Regen hören.
    Die Kisten sind nicht schwer, ich schleppe sie rüber in den Büroraum. Dann mache ich an der Wand eine Treppe. Das würden die Kerle sicher nich' glauben, dass der Kleine Arlo so was kann!
    Ich klettere die Kisten hoch. Sie wackeln. Wenn sie umkippen, kann ich mir die Knochen brechen. Dann bin ich hilflos. Trotzdem steige ich auf die obere Kiste. Ich packe den Fenstersims und ziehe mich hoch.
    Nun kann ich auf den Platz blicken.
    Ich glaub, ich seh nich' recht! Dort unten ist kein einziger Mensch!
    Aber ich denke, sie haben nur Angst vor dem Regen, weil es hier doch nie regnet und sie nich' nass werden wollen.
    Vielleicht liegt's am Regen, dass der Kardinal nich' zurückkommt. Ich hab schon wieder Hunger und bin müde. Lege ich mich neben die Tür, oder esse ich die Dose fertig?
    Sah doch seltsam aus, dieser große, verlassene Platz. Macht mir Angst.
    Ich gehe in den Raum mit den Sachen zurück. Die Regalreihen müssen abgegangen werden, dass keiner sich dort versteckt. Von den Sachen, die da stehen, kann Fosconti dreiundzwanzig Sprachen lesen. Das hat er gesagt.
    »Es ist schlimm, dass die Menschheit so enden muss«, hat der Kardinal gesagt. »Vielleicht ist es eine besondere Form des Jüngsten Gerichts.«
    Der Kardinal kann Sachen sagen wie kein anderer. Der weiß, wovon er redet. Er ist ein feiner Kerl, glaube ich. Er würde prima aussehen in den Kleidern der alten Kardinäle auf den Bildern.
    Nun ist die Dose auch leer. Ich muss langsamer essen, sonst ist bald der nächste Marsch in die Kantine fällig.
    Mein Gott, ich heule ja! Das gibt's doch nich'!
    Als Douc Langur sicher war, dass es auf dem Planeten, den er umkreiste, weder lebende Intelligenzen noch funktionstüchtige Abwehranlagen gab, entschloss er sich zur Landung. Bevor er jedoch das entscheidende Manöver einleitete, öffnete er eine der Taschen, die an seinem Körpergurt hingen, und holte LOGIKOR hervor.
    LOGIKOR war ein kugelförmiges Gebilde, besaß einen Durchmesser von achtzig Millimetern und leuchtete silberfarben. Sobald man ihn aktivierte, begann er leicht zu oszillieren. Auf seiner Oberfläche besaß LOGIKOR sechs kleine Plättchen, die jede Art von einfallender Energie aufnahmen und in zweckentsprechend transformierter Form verarbeiteten.
    LOGIKOR war ein Rechengerät in Mikrobauweise. Sein wichtigster Teil war ein Kommunikationssektor.
    Langur gab alle ermittelten Daten an das kleine Gerät und erklärte, dass er entschlossen sei, auf dem unbekannten Planeten zu landen.
    »Das geht über den eigentlichen Auftrag hinaus«, stellte LOGIKOR fest. »Wir sollen einzig und allein Sonnensysteme beobachten und statistische Werte ermitteln.«
    Langur war ungehalten darüber, dass er so unvermittelt an seine Pflichten erinnert wurde. Er wusste selbst, dass er seine normalen Befugnisse überschritt, aber angesichts der Situation, in der er sich befand, erschien ihm das auch

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