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Silberband 088 - Der Zeitlose

Silberband 088 - Der Zeitlose

Titel: Silberband 088 - Der Zeitlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Da steht was!
    Es ist überhaupt kein Kerl.
    Es ist kein Mensch.
    Was ist das überhaupt?
    Sieht aus wie ein Tier oder so. Ein Gespenst ist es bestimmt. Oder ein schlimmer Geist.
    Ich will schlucken, kann aber nich'. Mir sitzt was in der Kehle. Nich' einmal mehr rühren kann ich mich. Nur nach vorn starren.
    Ich kann nich' anders, ich muss schreien. Es kommt von innen raus, ich kann nich' anders. Mir wird ganz heiß im Kopf. Ich mach die Augen zu und schreie, dass es mir in den Ohren dröhnt.
    Ich schreie, schreie …
    Douc Langur ließ das Papierpäckchen so schnell fallen, als hätte er sich daran die Klauen verbrannt. Sein fächerförmiges Gehörorgan auf der Körperoberseite krümmte sich zusammen, als er das Gekreische von der anderen Seite der Halle vernahm. Der Lärm wurde von etwas Lebendigem verursacht, daran bestand kein Zweifel.
    Langur hatte seine Gefühle sofort wieder unter Kontrolle. Obwohl er mit einem solchen Zusammentreffen gerechnet hatte, war er zunächst geschockt. Er hatte sich einen Kontakt völlig anders ausgemalt und wusste nicht, wie er auf das kreischende Etwas, das da am Ende des Ganges am Boden lag, reagieren sollte.
    Das Halbdunkel verhinderte, dass er Einzelheiten erkennen konnte. Er war jedoch sicher, dass er es mit einem Wesen zu tun hatte, wie sie auf den Bildern an den Wänden dargestellt waren.
    Es war also ein Mitglied eines hoch entwickelten Volkes.
    Langur bewegte sich nicht, denn er wusste, dass eine falsche Handlungsweise eine Katastrophe heraufbeschwören konnte. Er musste abwarten, bis der Fremde die Initiative ergriff – wenn er das mit seinem Gekreische nicht bereits getan hatte.
    Widersprüchliche Gedanken durchzuckten Langurs Bewusstsein. Der Lärm konnte eine Begrüßung sein, aber auch die Einleitung eines Angriffs. Die Stimme des Unbekannten überschlug sich. Nach einer Sprache hörte sich das alles nicht an.
    Douc Langur zog sich langsam zurück, wobei er das Wesen am Boden nicht aus den Augen ließ. Er wollte auf keinen Fall, dass jemand seine Anwesenheit als Bedrohung auffasste. Er war ein Forscher auf der Suche nach Informationen.
    Wenige Augenblicke später stand er wieder im Korridor und schlug die Holztafel vor die Öffnung. Das Geschrei klang jetzt gedämpft, ohnehin schien es allmählich abzuebben.
    Langur war irgendwie erleichtert. Er holte LOGIKOR aus der Tasche.
    »Ein lebendes Wesen!«, stieß er atemlos hervor. »Ich habe es deutlich gesehen. Es lag am Boden und machte diesen schrecklichen Lärm.«
    »Das habe ich gehört«, sagte LOGIKOR ruhig.
    »Ich wurde gesehen«, fuhr Langur fort. »Was hältst du von der Reaktion des Wesens?«
    »Sie ist schwer zu beurteilen. Gemessen an den Informationen, die mir über deine Verhaltensweise vorliegen, würde ich den Zustand des Wesens als emotionell bezeichnen. Aber das kann eine Fehlspekulation sein.«
    Gegen diese Formulierung war nichts einzuwenden.
    »Was schlägst du vor?«
    »Rückzug!«, sagte LOGIKOR knapp.
    »Mein Sicherheitsbedürfnis ist relativiert«, sinnierte Langur laut. »Da ich keinen Kontakt mehr zum MODUL habe, ist meine Zukunft ziemlich ungewiss. Ich kann also ohne weiteres ein erhebliches Risiko eingehen. Daher ziehe ich meine Frage zurück und ersetze sie durch eine andere: Wie kann ich echten Kontakt zu diesem Wesen bekommen?«
    »Es kommt darauf an, ob sich diese Frage auch der Gegenseite stellt.«
    »Ich verstehe.« Langur hielt inne, um zu lauschen. Auf der anderen Seite der Holztafel war es still geworden. »Du schlägst also vor, dass wir die Initiative dem Fremden überlassen.«
    Das Schweigen des Rechners bedeutete Zustimmung.
    »Ich glaube, dass wir noch mehr Mitglieder dieses verschollenen Volkes finden werden, wenn wir nur intensiv suchen«, fuhr Langur fort. »Jetzt bin ich entschlossen, meine Chance zu nutzen. Es muss eine Möglichkeit geben, mit diesem zweifellos hochintelligenten Wesen ins Gespräch zu kommen.«
    »Warte!«, sagte LOGIKOR.
    Doch der Forscher war ungeduldig. War es nicht besser, wenn der Fremde und er sich auf halbem Weg entgegenkamen? Er durfte nicht so vermessen sein und die Reaktion des anderen als etwas Negatives einstufen. Das Gekreische konnte ebenso eine Art der Begrüßung sein. Vielleicht hatte es auch überhaupt nichts mit Langurs Erscheinen zu tun. Es war doch möglich, dass der Fremde sich in einer bestimmten Verfassung befand, die ihn nur so und nicht anders handeln ließ.
    Langur spann die Überlegung weiter. Wenn dieses hoch entwickelte Volk

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