Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 088 - Der Zeitlose

Silberband 088 - Der Zeitlose

Titel: Silberband 088 - Der Zeitlose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Schmerzen. Endlich gelangte er zu dem Schluss, dass er nicht wirklich verletzt, sondern lediglich geschockt worden war – von der Hitzewelle eines schlecht gezielten Thermoschusses.
    Das war der Augenblick, in dem Bluff Pollard atemlos herankam. »Augustus ist verschwunden!«, stieß der Junge hervor. Zum ersten Mal nannte er den Ka-zwo beim Namen.
    »Was ist aus dem schießwütigen Idioten geworden?«, ächzte Walik.
    »Keine Ahnung. Ich hörte ihn schreien. Dann kam ich aus dem Haus, aber er hat schon nicht mehr auf mich geschossen. Wahrscheinlich ist er abgehauen. Wie geht es dir?«
    »Schlecht. Hat mich ganz schön in den Dreck geschmissen.« Walik Kauks Augen funkelten wütend. »Wenn ich den Kerl zu fassen kriege, dann gnade ihm Gott!«
    Bluff gab ihm den Strahler zurück. Walik machte zögernd einige Schritte nach vorne und blickte misstrauisch nach allen Seiten. Aber nichts geschah.
    Dafür erklang von irgendwoher eine laute, knarrende Stimme. »Die Entscheidung ist gefallen! Alle Waffen sind zu sichern!«
    »Augustus …«, raunte Bluff.
    Dem Klang nach zu urteilen, befand sich der Roboter im Gebäude selbst. Er zögerte, es wieder zu verlassen, weil er wusste, dass Bluff Pollard oder Walik Kauk bei der geringsten verdächtigen Bewegung schießen würden. Zumindest war er auf seine Unversehrtheit bedacht.
    »Alles in Ordnung!«, schrie Walik und schob den Strahler hinter den Gürtel. »Meine Waffe ist gesichert.«
    Augenblicke später trat der ehemalige Ka-zwo ins Freie. Seine Uniform war zerfetzt. Die bleiche Bioplasthülle, die den metallenen Körper umkleidete, kam an vielen Stellen zum Vorschein.
    »Um Himmels willen …«, stieß Walik hervor. »Was ist geschehen? Was hattest du überhaupt da drinnen zu suchen?«
    »Die Auseinandersetzung bedurfte einer Entscheidung«, antwortete Augustus würdevoll. »Ich führte sie herbei. Da ich keine Waffe mehr besitze, war ich gezwungen, die Rückwand dieses Gebäudes zu durchbrechen. Dabei nahm mein Äußeres leichten Schaden.«
    Walik Kauk war nicht sicher, ob er das alles richtig verstand.
    »Wo ist der Kerl …?«, fragte er.
    »Im Lager«, antwortete der Roboter. »Unschädlich. Bewusstlos.«
    »Und du … du hast ihn …?«
    »Ich führte die Entscheidung herbei«, bestätigte Augustus.
    Walik trat durch die Türöffnung in einen großen, halbdunklen Raum. Erst jetzt erkannte er, dass das Gebäude das örtliche Einkaufszentrum beherbergte. Neben einem umgestürzten Gestell lag ein Koloss von einem Mann, fast zwei Meter groß und ungeheuer breitschultrig. Nicht weit von ihm lag eine Thermowaffe auf dem Boden, dasselbe Fabrikat, das auch Walik trug, als hätte es der Fremde ebenso wie er einem Ka-zwo abgenommen.
    Walik beugte sich über den Bewusstlosen.
    »Der Mann benahm sich unorthodox«, berichtete Augustus. »Ich ziehe den Schluss, dass er geistig gestört ist.«
    Die Brust des Bewusstlosen hob und senkte sich in regelmäßigen Intervallen. Walik rümpfte die Nase. »Stockbesoffen ist der Kerl«, knurrte er. »Das ist alles.«
    Selbst in alkoholisiertem Zustand verlor Baldwin Tingmers kräftige Natur nur wenig von ihrer Widerstandskraft. Augustus' Hieb hätte ausgereicht, jeden normalen Menschen für ein paar Stunden ins Reich der Träume zu schicken. Tingmer jedoch kam schon nach knapp dreißig Minuten wieder zu sich.
    Inzwischen hatte Walik Kauk den Mann aufmerksam gemustert. Er kam ihm bekannt vor. Konnte er derjenige sein, mit dem er vor geraumer Zeit über Radakom gesprochen hatte? Baldwin Tingmer, der Überlebende von Tin City? Damals hatte er das Haar kurz getragen und keinen Bart gehabt. Aber seitdem waren zwei Wochen vergangen.
    Walik strich sich mit der Hand über das eigene Haar und danach über seinen Bart. Nicht, dass er Tingmer einen Vorwurf hätte machen können. Er selbst bot wahrscheinlich einen ebenso verwahrlosten Anblick.
    Stöhnend kam Tingmer zu sich. »Oh, mein Kopf …«, jammerte er.
    »Du hast einen drauf bekommen.« Walik reagierte grob. »Aber es hätte ohnedies keinen Unterschied gemacht – dein Kater alleine hätte ausgereicht.«
    Tingmer schlug die Augen auf und sah sich verwundert um. »Nein …«, keuchte er erschreckt, »ich träume … ihr seid nicht … euch gibt es nicht …!«
    »Nimm deinen Grips zusammen, alte Schnapsorgel!«, herrschte Walik ihn an. »Uns gibt es … Also steh schon auf!«
    Die Grobheit wirkte. Tingmer wurde zusehends nüchterner. Er stand zwar nicht auf, aber sein Blick klärte sich

Weitere Kostenlose Bücher