Silberband 088 - Der Zeitlose
Tallmark. »Sie sind in einen Höhlengang der Gletscherwand gestiegen. Niemand kann ihnen folgen, denn kurz darauf traten die automatischen Desintegratoren wieder in Betrieb, die den Gletscher vor dem Stützpunkt zurückhalten.«
Tako wollte erklären, dass er als Teleporter die Geflohenen schnell zurückholen könne, doch ein Schwächeanfall ließ ihn taumeln. Er musste mit seinen Kräften haushalten, wenn er seine Rückkehr nicht in Frage stellen wollte.
»Ich kann im Moment nicht helfen«, sagte er matt. »Vielleicht später, aber erst brauche ich etwas Ruhe.«
»Sorgk wird Sie in Zartreks Quartier bringen«, erwiderte Tallmark.
12.
Während Tako Kakutas Bewusstseinsinhalt abgekapselt ruhte, wachte Plarark. Deshalb war es auch der Kelosker, der zuerst bemerkte, dass noch jemand im Raum war. Er konnte zwar niemanden sehen, aber er hatte ein leises Scharren gehört.
Plararks Erregung weckte Kakuta.
Was ist los?
Ein Unsichtbarer schleicht im Raum herum, antwortete Plarark.
Wieder dauerte es einige Zeit, bis der Mutant die fremdartigen Sinnesorgane beherrschte. In dieser Zeitspanne gab der unsichtbare Eindringling seine Tarnung auf.
Kakuta blickte verwundert auf das nur einen Meter große Lebewesen mit dem gewachsenen Panzer und dem seltsam geformten Kopf.
»Ich kenne Sie nicht, und Sie kennen mich wohl auch nicht«, sagte der Fremde auf Interkosmo. »Mein Name ist Pan. Ich bin ein Laktone. Eine Ahnung sagt mir, dass Sie identisch mit dem Kundschafter sind, den Perry Rhodan erwartungsgemäß geschickt hat.«
»Das ist richtig«, sagte Tako. »Sie können mich übrigens nicht sehen, denn ich bin körperlos. Der Körper dieses Keloskers dient mir nur als – nun, Aufbewahrungsort. Ich heiße Tako Kakuta, bin Teleporter und Rhodans Freund.«
»Teleporter?«, wiederholte der Laktone. »In der Zeit oder im Raum?«
»Im Raum natürlich«, antwortete Tako. Dann stutzte er. »Oder sollte das gar nicht so natürlich sein? Gibt es auch Zeitteleportation?«
»Ich kann in die Zukunft teleportieren«, erklärte Pan stolz. »Wenn Sie Rhodans Freund sind, warum habe ich Sie dann auf der SOL nicht gesehen, als ich dort war?«
»Ich war an einem anderen Ort«, antwortete Kakuta. »Plarark sagte mir vorhin etwas von einem Unsichtbaren. Damit meinte er offensichtlich Sie. Wenn Sie sich unsichtbar machen können, hatten Sie wahrscheinlich Gelegenheit, die Laren zu belauschen. Gibt es wichtige Informationen?«
»Die Laren erwarten in Kürze das Schiff zurück, das Hotrenor-Taak in ihre Heimatgalaxis geschickt hat.«
»Augenblick«, sagte Kakuta. »Das Schiff war doch schon zurück, als ich auf Rolfth ankam.«
»Das war ein anderes«, erwiderte Pan. »Mit ihm kamen larische Flottenkommandeure zu einer Geheimkonferenz mit Hotrenor-Taak. Die Heimatexpedition wird erst erwartet.«
»So also ist das«, meinte Kakuta. »Na, ich bin gespannt, was die Expedition für Neuigkeiten bringt.«
»Tatcher und Galto sind auch gespannt.«
Tako wollte vor Überraschung hochfahren, was natürlich nicht ging, da Plarark seinen Körper selbst kontrollierte. »Tatcher a Hainu ist ein alter Freund von mir, und Galto Quohlfahrt ist sicher der verrückte Posbifreund«, sagte er. »Sind beide etwa hier auf Rolfth?«
»Ja, und sie brauchen Ihre Hilfe, Tako. Tatcher lässt ausrichten, dass Dalaimoc Rorvic sich in eine Halluzination verwandelt hat und im Bordrechner seines Raumschiffs festsitzt. Um wieder loszukommen, braucht er ein Amulett, das sich auf der SOL befinden soll.«
»Das Bhavacca Kr'a!«, entfuhr es Tako Kakuta.
»So nannte Tatcher es«, bestätigte Pan. »Können Sie dafür sorgen, dass es hierher gebracht und Tatcher übergeben wird, Tako?«
Der Teleporter stöhnte in Gedanken.
»Wie stellt dieser marsianische Irrwisch sich das vor? Meinem Trägerkörper konnte kein flüssiges PEW injiziert werden. Ich bin deshalb froh, wenn ich von diesem Einsatz zurückkehren kann. Danach werde ich wohl eine längere Erholungspause nötig haben.«
»Ich kann Tatcher also mitteilen, dass Perry Rhodan ihm bald das Bhavacca Kr'a schickt?«
»Ja«, antwortete Tako Kakuta und fragte sich zugleich, wie er diese Zusage einlösen sollte. Er war so ins Grübeln versunken, dass der Türsummer ihn heftig zusammenschrecken ließ. Der Laktone verschmolz immer mehr mit der Umgebung und war schließlich überhaupt nicht mehr zu sehen.
In dem Augenblick sagte auf der anderen Seite der Tür eine vertraute Stimme: »Wahrscheinlich hat Tallmark sich
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