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Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auch gewusst, was dieses Glitzern zu bedeuten hatte. Willys verfügten über zahlreiche kleine Füße aus diamanthartem Material. Sie benutzten diese Füße normalerweise, um sich bei drohender Gefahr einzugraben.
    Feiner Gesteinsstaub wallte auf und setzte sich langsam auf dem Boden ab, als sich Kleenz durch die Wand neben der Zelle bohrte. Das Kreischen, das beim Schleifen der Diamantfüße auf dem Gestein erklang, wurde nur noch übertroffen vom Schreien des Willys, der seiner Angst auf diese Weise Luft machte.
    Endlich stoppte er die Bewegung und bildete ein Stielauge aus, das er vorsichtig in das von ihm gebohrte Loch führte. Zu seinem Glück hielt sich niemand in dem angrenzenden Gang auf, der sich über das Auge wundern konnte, das aus der Wand hervorquoll und langsam hin und her pendelte.
    Kleenz quietschte vergnügt, als er sich durch die Öffnung hindurchzwängte. Der Gang lag verlassen vor ihm. »Ich muss Söhrlox suchen«, überlegte er. »Nur gemeinsam werden wir Galto finden und befreien können.«
    Kleenz war während seines Abtransports ohne Bewusstsein gewesen. Er wusste also nicht, wo er sich befand, vor allem nicht, wo er nach Söhrlox und Galto suchen musste.
    Schritte erklangen.
    Rasch floss der Matten-Willy an der Wand in die Höhe. Nach wenigen Sekunden hatte er seinem Körper eine exakt rechtwinklige Form gegeben. Die Ränder ließ er breit und dick werden, den Raum in diesem Rahmen formte er zu einer abstrakten Plastik aus.
    Ein Tbahrg kam rasch näher. Erstaunt verharrte er vor Kleenz, und der wagte keine Bewegung, als der Tbahrg ihn lange und eindringlich betrachtete. Endlich schüttelte der Tbahrg den Kopf, zuckte mit den Schultern und entfernte sich.
    »Banause«, schimpfte Kleenz leise hinter ihm her.
    Dieser erste Erfolg ließ ihn seine Angst fast vergessen. Hastig formte er sich zu einer Kugel um und rollte, den Gesetzen der Schwerkraft spottend, den Gang entlang.
    Nach kurzer Zeit entdeckte er eine zweite Stahltür.
    »Söhrlox?«, flüsterte der Matten-Willy.
    Phelter wusste, dass er sich gegen ungeschriebene Gesetze vergangen hatte, und daher war er auch nicht erstaunt, als man ihn abführte und in eine kahle Zelle sperrte. Sein Vergehen war kein besonderes Verbrechen, daher fürchtete sich der Tbahrg auch nicht vor der Bestrafung. Vielleicht würde sie auf Verbannung lauten, damit war dann zwar eine Art soziale Ächtung ausgesprochen, aber sein Leben blieb verschont. Das genügte ihm.
    Phelter hockte auf dem Boden und sang leise ein uraltes Lied, um die Wartezeit zu überbrücken. Plötzlich hörte er ein fremdartiges Geräusch, es schien von der Wand zu kommen. Phelter stand auf und ging zu der Wand hinüber. Das Geräusch wurde lauter, und als er prüfend die Hand ausstreckte, stellte er fest, dass sich ein schmaler Bereich des Gesteins stark erhitzt hatte. Langsam wich er zurück.
    Staub rieselte auf den Boden, in der Wand entstand eine Öffnung, ungefähr so groß wie Phelters Handfläche. Der Tbahrg hielt den Atem an.
    Als er die Luft wieder ausstieß, gellte sein Entsetzensschrei durch die Zelle. Irgendeine amorphe Masse schob sich durch das Loch und quoll in das Innere der Zelle.
    Aus der Gallerte formte sich ein Auge, das Phelter anblickte. Dann gab die Kreatur einen gurgelnden Laut von sich.
    Panische Angst ließ den Tbahrg zurückweichen, obwohl er spürte, dass ihn dies nicht retten konnte.
    Kleenz betrachtete den schreienden Tbahrg und überlegte, was er tun sollte. Wenn der Tbahrg weiterhin in dieser Lautstärke zeterte, würde die ganze Station zusammenlaufen. Zu allem Überfluss wurden wieder Schritte hörbar. Der Matten-Willy brauchte nur Sekundenbruchteile, um den wimmernden Tbahrg zu erreichen und einzuhüllen. Das Schreien erstickte, Kleenz spürte, wie sein Opfer in sich zusammensackte.
    Schon Augenblicke später löste er sich von dem Körper und betrachtete den Ohnmächtigen geringschätzig. Diese Tbahrgs waren noch empfindlicher als die Terraner. Kein Vergleich mit einem gut konstruierten Posbi.
    Wenigstens war der Tbahrg jetzt still. Mit einem Auge kontrollierte Kleenz den Korridor. Die Luft war rein, er konnte die Zelle wieder verlassen.
    Vorsichtshalber wandte er das gleiche Verfahren an, das er beim Verlassen seiner eigenen Zelle praktiziert hatte. Er sammelte den feinkörnigen Bohrstaub und opferte etwas von seiner Körperflüssigkeit, um den Staub zu einem zähen Brei zu vermischen. Mit dieser Masse füllte er das Loch in der Wand aus. Früher oder

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