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Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einiges nicht in Ordnung zu sein. Der Teleskoparm, der die Spritze hielt, zuckte plötzlich zur Seite. Bevor Kleenz Zeit zum Aufschrei fand, war er mit der neuesten Entdeckung des defekten Posbis voll gepumpt.
    Ich hörte ihn lauter und schriller kreischen als jemals zuvor. Sein Körper, der mich halb bedeckte, zog sich in Krämpfen zusammen und presste mir die Luft aus der Lunge. Ich keuchte, während Kleenz wieder erschlaffte und vom Tisch fiel.
    Mit letzter Kraft schaffte ich es, mich auf die Seite zu drehen. Kleenz machte einen erbarmungswürdigen Eindruck. Er hatte sich zu einem Spitzkegel verformt, stand auf der Spitze und drehte sich wie rasend. Dazu hatte er vier Pseudoaugen ausgefahren, die diese Drehbewegung mitmachten. Rings um ihn wallte Rauch auf, offenbar hatte er auch seine Diamantfüße ausgefahren.
    Söhrlox stand starr vor Entsetzen. Kleenz kreischte in den höchsten Tönen, offenbar sogar im Ultraschallbereich, wie einige Scheiben bewiesen, die klirrend zersprangen.
    Der Rauch verdichtete sich und nahm mir bald die Sicht auf den gequälten Matten-Willy. Ich hätte ihm gern geholfen, aber ich konnte mich nicht kontrolliert bewegen. Die eisige Kälte war immer noch da.
    Endlich kam wieder Leben in Söhrlox. Er eilte schwankend auf den Medikamentenschrank zu.
    »Aufhören!«, brüllte ich entsetzt, aber der Posbi hörte nicht auf mich.
    Er kehrte mit zwei verschiedenen Injektionspistolen und zwei Medikamenten zurück. Hastig wackelte er um den Tisch herum, um mich und Kleenz, von dem nichts mehr zu sehen war, gleichzeitig zu behandeln. Ich sah, wie ein Teleskoparm in der Rauchsäule verschwand, während gleichzeitig etwas Metallisches meinen Arm berührte. Wieder wurde ein Medikament in meine Blutbahn gepresst. Die Wirkung trat ebenso rasch ein wie zuvor.
    Die Kälte wich, mein Zittern ließ nach. Gleichzeitig sah ich wieder besser.
    Kleenz war verschwunden. Wo er sich wie ein Kreisel gedreht hatte, klaffte ein Loch im Boden. Offenbar hatte sich Kleenz durch den Boden gebohrt und war abgestürzt.
    Langsam richtete ich mich auf. Den Hunger hatte ich vergessen, auch das Schwächegefühl war nicht mehr so bedrohlich. Ich stand zwar etwas unsicher auf den Füßen, aber immerhin, und ich versuchte, durch das Loch zu spähen, das Kleenz gebohrt hatte.
    Etwas bewegte sich unter mir. Ein Stielauge schob sich in die Höhe und bewegte sich vor mir wie die Schlange vor einem Fakir. Gleich darauf zuckte ein zweites Auge empor, dann wurde der erste Pseudoarm sichtbar.
    Langsam zog sich Kleenz in den Klinikraum hoch. Er bot einen bemitleidenswerten Eindruck. Sein sonst rötlicher Körper hatte sich bräunlich verfärbt, und sein Wimmern klang sehr leise. Seltsamerweise mischte sich in sein Klagen ein Unterton der Freude. »Endlich siehst du einigermaßen gesund aus«, behauptete er.
    Ich erschrak zutiefst, eine solche Äußerung von einem Willy konnte nichts Gutes bedeuten. Ich schaute an mir hinab. Arme und Beine waren noch da, aber als ich auf meine Hände sah, wusste ich, was Kleenz gemeint hatte. Meine Haut, vom Licht vieler Sonnen prachtvoll gebräunt, zeigte eine schmutzig graue Farbe wie schlechtes Gusseisen. Ich schluckte heftig.
    Für einen Posbi mochte es erfreulich sein, wenn ich aussah, als bestünde ich aus Metall. Mir erschien der Anblick grauenvoll. Was meine Freunde und vor allem meine Freundinnen dazu sagen würden, wagte ich mir gar nicht auszumalen. Wenn diese widerliche Hautfärbung nicht bald wieder verschwand, konnte ich mich erschießen.
    »Herrlich!«, freute sich Söhrlox bei meinem Anblick. Ich lächelte säuerlich.
    Kleenz bewegte sich nur langsam. Offenbar stand er noch unter der Einwirkung des injizierten Mittels. Zögernd kroch er an dem Posbi empor, um sich von ihm tragen zu lassen.
    »Brauchst du weitere Hilfe, Galto?«, wollte Söhrlox wissen. Ich fragte mich, wie er zu dieser Bassstimme gekommen war, doch es gab wichtigere Probleme. Als Erstes wehrte ich jeden weiteren Heilungs- oder Verbesserungsversuch ab.
    »Mir geht es schon besser«, behauptete ich.
    Ich log, so gut ich konnte. Immerhin musste ich schnellstens mit den Feyerdalern Kontakt aufnehmen, um die Missverständnisse aufzuklären. Jede Minute, die ich mit Kleenz und Söhrlox verbrachte, steigerte die Zahl dieser Missverständnisse, und mir war nur zu gut bewusst, dass von meinem Verhalten und meiner Glaubwürdigkeit das Wohl und Wehe der SOL-Besatzung abhing.
    Was für Wesen die Feyerdaler waren, konnte ich noch nicht

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