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Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Rätsel, aber Kleenz hatte wohl reichlich davon genascht. Um mir eine Freude zu machen, sang er mit hoher Stimme ein altes Raumfahrerlied. Wo er den Text aufgeschnappt hatte, war rätselhaft.
    Niemand bewegte sich auf den Korridoren, die wir uns entlangschleppten. Ich schätzte, dass sich in den Räumen einige tausend Tbahrgs aufhielten, vorausgesetzt, meine Annahme war richtig, dass wir uns im Innern des Mondes Sh’donth befanden.
    Sh’donth hatte einen Durchmesser von 2.081 Kilometern, ich hatte mir die genaue Zahl zufällig gemerkt. Das bedeutete, dass im Innern des Mondes bei optimaler Ausnutzung Millionen Tbahrgs leben konnten. Auf der anderen Seite durfte niemand den Mond völlig aushöhlen, denn das hätte schwerwiegende Veränderungen im Gravitationsfeld zwischen Xumanth und Sh’donth hervorgerufen. Meine Schätzung von einigen tausend Tbahrgs war vermutlich richtig, und offenbar gab es hier weit mehr Räume als Bewohner. Das vergrößerte unsere Aussichten, wenigstens in den nächsten Minuten allein zu bleiben.
    Söhrlox verharrte vor einer Tür. »Hier sind wir richtig«, behauptete er.
    Ich nickte erleichtert, denn mir knurrte der Magen. Nach kurzer Zeit hatte Söhrlox das Impulsschloss geknackt, und wir konnten den Raum betreten. Ich hatte gehofft, ein feudales Restaurant vorzufinden, wurde aber bitter enttäuscht. Was ich sah, glich mehr einer modernen Klinik. Söhrlox war offenbar entschlossen, das Problem meiner Ernährung auf Posbi-Art mit Nahrungskonzentraten zu lösen.
    Ich versuchte gar nicht erst zu protestieren. Schon unter normalen Umständen wäre Söhrlox stärker gewesen als ich, bei meiner augenblicklichen Schwäche hätte ich ohne seine Hilfe keine zehn Schritte machen können. Söhrlox legte mich auf einen langen Tisch, dann wandte er sich den Schränken zu.
    Kleenz machte es sich auf meinen Beinen bequem. Seine Stielaugen musterten mich besorgt. »Wir werden dir helfen, Galto!«, versprach er. »Du siehst entsetzlich aus.«
    Ausnahmsweise glaubte ich ihm sogar.
    Söhrlox kehrte von seiner Inspektion der Schränke mit einer Hochdruckinjektionspistole zurück. Sie sah zwar etwas anders aus als terranische Modelle, aber noch so ähnlich, dass ich beruhigt sein konnte. In einem anderen Tentakelarm hielt er eine große Glaspatrone voll blaugrüner Flüssigkeit. Das sah weit weniger erfreulich aus, aber ich verließ mich darauf, dass Söhrlox die Aufschrift auf der Ampulle richtig übersetzt hatte.
    Ich hielt geduldig still, als Söhrlox die Ampulle in die Injektionspistole einführte und mir die Spritze an den linken Oberarm drückte. Sekunden später zischte die Flüssigkeit in meine Blutbahn.
    Eine Minute danach wurde mir klar, dass sich der Posbi geirrt haben musste. Wenn in der Ampulle etwas enthalten war, was mit Nahrungsmitteln zu tun hatte, dann konnte es sich nur um hoch konzentrierten Pfefferextrakt handeln. Mein Körper schien in Flammen zu stehen. Klebriger Schweiß perlte auf meiner Stirn, und ich fühlte mich, als könnte ich meterlange Flammen spucken.
    »Wasser!«, jammerte ich. Meine Eingeweide schienen sich verknoten zu wollen, ich zitterte am ganzen Körper.
    Kleenz kreischte vor Entsetzen auf. »Galto«, wimmerte er. »Du wirst blau im Gesicht!«
    »Wasser!«, krächzte ich nur noch.
    Wenn die Blaufärbung die einzige Nebenwirkung des Medikaments gewesen wäre, hätte mich das einigermaßen beruhigt. So aber wand ich mich in Krämpfen, während vor meinen Augen Feuerbälle explodierten. Irgendetwas hielt mich fest, dann spürte ich, wie mir kaltes Wasser in den Mund geschüttet wurde.
    Übergangslos wich das Hitzegefühl einem nicht minder starken Kälteempfinden. Meine Zähne schlugen klappernd aufeinander.
    »Söhrlox«, kreischte Kleenz, »unternimm etwas! Jetzt wird Galto grün.«
    Ich zitterte vor Kälte und konnte den Posbi nur noch schemenhaft wahrnehmen. Immerhin erkannte ich, dass er sich wieder am Medikamentenschrank zu schaffen machte.
    »Zurück!«, versuchte ich zu schreien, aber ich brachte nur ein unverständliches Krächzen zustande.
    Diesmal ließ Söhrlox sich mehr Zeit bei der Auswahl der Arznei. Ich hatte dennoch Zweifel, ob mir das helfen konnte. Nur mehr verschwommen nahm ich die Injektionspistole wahr. »Nein!«, ächzte ich verzweifelt. »Kleenz!«
    Der Willy schob sich an mir in die Höhe, um mein Gestammel besser verstehen zu können. Mir half diese Bewegung wenig, unerbittlich setzte Söhrlox die Spritze an.
    Mit seinen Gelenken schien ebenfalls

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