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Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sessel.
    Er war fest im Boden verankert, die Sitzfläche ließ sich verstellen. Das gute Stück erinnerte an einen Entspannungssessel terranischer Fertigung. Ich fand sogar die Kopfhörer, aus denen wohl beruhigende Musik erklang, während die Servomechanismen sanft massierten. Eine Stunde Ruhe auf diesem Möbel würden mir so gut tun wie mindestens fünf Stunden Schlaf.
    Ich zögerte nicht mehr, nahm Platz und lehnte mich sanft zurück. Die Rückenlehne klappte langsam in eine flachere Position. Erst als aus dem Kopfstück eine metallene Haube ausgefahren wurde, begriff ich, dass ich mich furchtbar geirrt hatte. Innerhalb weniger Sekunden war ich gefesselt.
    Kordahl machte eine Gebärde des Schreckens.
    Hommersolth sah von seiner Arbeit auf. »Gefunden?«, fragte er knapp.
    »Gefunden!«, bestätigte Kordahl. »Rate, wo!«
    Hommersolth zuckte mit den Schultern. »Im Reaktorraum?«, vermutete er.
    »Schlimmer«, entgegnete Kordahl. »Er hat sich für den Stressor-Raum entschieden.«
    Jetzt verstand Hommersolth Kordahls Erschrecken. »Wer hat den Raum zuletzt benutzt?«, wollte er wissen. »Ein Tbahrg?«
    »Ich«, erklärte Kordahl unruhig. »Vor einem Umlauf.«
    »Wie hast du ihn eingestellt?«, fragte Hommersolth weiter, dann winkte er ab. »Sage nichts, ich erinnere mich. Du brauchtest einige Tage, um dich davon zu erholen. Um wie viel hast du den Grenzwert überschritten?«
    »Ein Prozent«, gab Kordahl zurück. »Wir müssen uns beeilen, sonst ist Galto Quohlfahrt verloren.«
    In terranische Symbole übertragen, hätte der Name des Rechners Stressor bedeutet. Er sandte Reize aus, die er exakt kontrollierte und auf deren Grundlage er weiterarbeitete.
    Sein Arbeitsprinzip war ebenso einfach wie gründlich.
    Der Reiz, der vom Stich eines kleinen Insekts ausgeht, löst einen Reflexbogen aus. Der Gestochene versucht, das Insekt abzuschütteln oder mit der flachen Hand zu erschlagen.
    Sitzt der Gestochene unter einem Baum, der bedrohlich ächzt und umzustürzen droht, wird der Schmerz des Stichs überspielt. Das Stressprogramm des Körpers läuft in diesem Fall automatisch ab. Das Gehirn erkennt die Gefahr, die das Ächzen signalisiert und die größer ist als der vorangegangene Schmerz. Das Signal erreicht die Hypophyse, von dort wandert die Alarmmeldung weiter. Hormone übertragen das Signal an die Nebennierenrinde, die den Körper mit Adrenalin und Noradrenalin überschwemmt. Die Folgen sind stets gleich: Die Blutgefäße ziehen sich zusammen, um bei Verletzungen den Blutverlust gering zu halten, der Herzschlag beschleunigt sich und transportiert das Blut schneller zu den Muskeln. Zudem steigt der Nährstoffgehalt des Blutes für die Energieversorgung an, die Atmung beschleunigt sich, um im Bedarfsfall den größeren Sauerstoffbedarf für die Energieumsetzung decken zu können, die Gehirntätigkeit wird zugunsten des vordringlichen Problems nahezu blockiert.
    Innerhalb von Sekundenbruchteilen wird der Körper in Alarmzustand versetzt, werden alle Maßnahmen getroffen, um sofort kämpfen oder wegrennen zu können. Das bedrohliche Knirschen des umstürzenden Baumes löst diesen Generalalarm aus. Dieses Geräusch ist ein Stressor.
    Die Anlage arbeitete indes weit wirkungsvoller.
    Es gibt vielfältige Stressoren, die einen Körper alarmieren können. Ergreift der Betroffene die Flucht oder kämpft er, ebbt der Alarm allmählich wieder ab. Anders sieht es aus, wenn keine Aktion folgt, wenn der Körper auf Höchstleistung vorbereitet wurde, ohne dass diese Leistung verbraucht werden kann.
    Der Stressmechanismus kennt keinen Unterschied zwischen Großalarm und Alarm. Das Fauchen eines Tigers löst die gleiche Reaktion aus wie der sich langsam steigernde Ärger eines eingekeilten Verkehrsteilnehmers.
    Die Anlage ging langsam und bedächtig vor. Ununterbrochen kontrollierte sie den Hautwiderstand, Herzfrequenz, Blutfettwerte und die Atemfrequenz. Unter normalen Umständen hätte der Automat auch die Hirntätigkeit gemessen, aber die körperlichen Eigenschaften des Probanden ließen das nicht zu.
    Der Rechner startete mit einem wütenden Fauchen. Sofort schnellten die Werte in die Höhe. Die Anlage schaltete einen Emotio-Peiler zu, der die geistige Erregung des Probanden auch ohne unmittelbaren Kontakt ermitteln konnte.
    Der Emotio-Peiler war eine Anlage mit Rückkopplung. Sie führte hypnotisch einen Stressfaktor in das Denken des Testsubjekts ein, maß die Erregungskurve und steigerte die Belastung allmählich.
    Der

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