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Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Sitzgelegenheiten. Dennoch erfasste ich sofort, dass sie nach einem bestimmten System angeordnet waren. Es gab Nischen, in die man sich allein oder in Gruppen zurückziehen konnte, Bühnen, wo man sich produzieren konnte, Geräte, um Kunststücke zu vollführen …
    Ein unbeschreiblicher Lärm herrschte. Der Klang von Instrumenten vermischte sich mit dem Gebrüll von Rednern und dem allgemeinen Stimmengewirr.
    »Danjsher!«, rief jemand überrascht. »Ich habe dich doch eben erst im …«
    Ich verschloss mich der enervierenden Akustik und lauschte auf die Gedanken. Inzwischen kannte ich die mentalen Eigenheiten der Winterkinder gut genug, um sie sofort identifizieren zu können. In der Gleichförmigkeit des vielschichtigen Gedankenkomplexes fiel mir der Andersdenkende sofort auf. Als ich mich zu seinem Geist vortastete, zeigte er eine Panikreaktion.
    Ich orientierte mich, teleportierte und kam in einer Wabennische heraus. Vor mir kauerte ein Pelzwesen, das einem Ilt täuschend ähnlich sah. Nur war es um eine Schwanzbreite größer als ich, hatte ein ausgeprägtes Gebiss statt eines einzelnen Nagezahns und ein zwar rotbraunes, aber leicht geflecktes Fell – zumindest dort, wo es unter dem Umhang sichtbar war.
    »Du bist also der berühmte Kinderfinder«, stellte ich fest.
    Er blickte mich verwirrt an, wich bis an die Wand zurück, maß mich misstrauisch von oben bis unten, dann blieben seine Augen auf dem Translator haften. »Du … bist kein Discorer?«
    »Nein, ich bin ein Ilt«, erwiderte ich. »Aber wer weiß, vielleicht haben unsere Völker denselben Stammvater. In diesem verrückten Universum ist alles möglich.« Als ich zuerst aus seiner Haltung und dann aus seinen Gedanken erkannte, dass er nach einer Fluchtmöglichkeit suchte, sagte ich schnell: »Du hast nichts von mir zu befürchten, Danjsher. Ich gehöre zum terranischen Mutantenkorps und will dich in der Suche nach dem Grauvater unterstützen.«
    Meine Worte überzeugten ihn nicht von meinen guten Absichten.
    »Euch hat niemand um Hilfe gebeten«, herrschte er mich an. »Ihr stiftet nur Verwirrung und bringt Unheil.«
    »Du bist doch Telepath, oder?«, sagte ich. »Ich gewähre dir Einblick in meine Gedanken, damit du dich von der Ehrlichkeit meiner Absichten überzeugen kannst.«
    »Verschwinde!« Er wirbelte herum und lehnte sich mit dem Gesicht gegen die Wand. Sein Körper zuckte. Dabei gab er ein abgehacktes Pfeifen von sich. Der Translator übersetzte es nicht.
    Aber ich wusste auch so Bescheid. Er konnte mir seine Gedanken nicht verheimlichen. Erschüttert ging ich zu ihm, legte ihm von hinten beide Hände auf die Schultern. Das Zucken seines Körpers hörte auf. Er versteifte sich.
    »Das habe ich nicht gewusst, Danjsher«, sagte ich. »Es tut mir Leid für dich. Aber von mir hast du wirklich nichts zu befürchten. Ich werde keiner Menschenseele und schon gar nicht den Feyerdalern etwas von deinem Missgeschick erzählen.«
    »Ich brauche dein Mitleid nicht«, sagte er. »Ich werde schon irgendwie durchkommen. So übel ist das Leben bei den Winterkindern nicht.«
    »Und wie willst du den Grauvater finden?«
    »Das überlasse ich dir und den anderen Psi-Protzen. Ihr habt mich geschafft.« Er wirbelte herum. »Bist du jetzt zufrieden? Ja, das musst du wohl sein. Du hast mich auf Anhieb durchschaut. Sei stolz darauf. Los, danjshe zu Coopter und sage ihm, dass der berühmte Kinderfinder nichts weiter ist als ein talentloser, seniler alter Almosenempfänger.«
    »Ich werde nichts dergleichen tun«, erwiderte ich ebenso heftig. »Du hast überhaupt keinen Grund zur Verbitterung. Kapierst du immer noch nicht, dass ich dir helfen will?«
    »Wie denn?«
    »Wir werden zusammenarbeiten und den Grauvater gemeinsam finden! Niemand wird erfahren, dass du deinen danjsh verloren hast.«
    Er starrte mich wie ein Gespenst an. »Warum solltest du das für mich tun?«
    »Warum nicht?« Ich streckte ihm die Hand hin. Er ergriff sie scheu und zögernd. Obwohl ihm diese Geste wahrscheinlich unbekannt war, begriff er sofort, was sie bedeutete. Er war ergriffen, sein Händedruck fest, aber dann griff er mir in den Nackenpelz und verkrallte sich darin. Das war seine Art, eine Freundschaft zu besiegeln, und ich tat es ihm gleich.
    Plötzlich entstand ein Tumult.
    »Kinderfinder! Die Minderkinder kommen!«
    »Dicke Luft, was?«, sagte ich.
    »Sie sind hinter mir her«, bestätigte er. »Hörst du nicht ihre hasserfüllten Gedanken?«
    Ich empfing sie. Aber sie

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