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Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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von den Fetzen verwesenden Fleisches zwischen den Zähnen. Unwillkürlich stellte ich mir vor, dass ich auch keinen angenehmeren Duft verbreiten würde, falls ich zwischen diesen Kiefern landete.
    Aufzeichnung Joftblahn
    »Was hat denn das noch mit würdevollem Benehmen zu tun?«, schrie Jorkdahl mich an und zeigte mit ausgestreckten Armen auf die Projektionen, in denen Rhodan und sein Begleiter zu sehen waren.
    »Für die Terraner geht es um Leben und Tod. Was für einen Sinn hätte es für sie, sich so zu verhalten, als wäre alles in Ordnung?« Ich blickte den Barbaren ruhig an, stützte die Hände auf die Knie und schwieg.
    »Willst du behaupten, dass diese Situation nicht entstanden wäre, wenn ich die Kontrollen nicht abgeschaltet hätte?«, fragte Jorkdahl.
    Ich antwortete nicht.
    »Sie wäre aufgetreten«, erklärte einer meiner Assistenten, »aber sie wäre ungefährlich gewesen, weil die Energiefelder einen Zusammenprall vermieden hätten.«
    Ich war entsetzt über diese Einmischung, verriet jedoch nicht, was ich empfand. Wenn einer meiner Mitarbeiter Anstand und Würde vergaß, dann bedeutete das nicht, dass ich darauf reagieren musste. Er hatte einen Teil meines Lebens beendet und schien sich erst jetzt dessen bewusst zu werden. Verstört blickte er mich an und überschritt damit abermals die Grenze des Vertretbaren.
    »Lächerliches Theater also«, sagte Jorkdahl verächtlich. Er packte mich an den Schultern und schüttelte mich. »Was soll damit bewiesen werden?«, fragte er zornig.
    »In Gefahrensituationen zeigt sich, wie es im Innern wirklich aussieht«, antwortete ich, ohne meinen Blick von einem imaginären Punkt in der Ferne zu lösen. »Feiglinge fliehen, Verräter suchen Schutz hinter dem Rücken dessen, den sie bis dahin als Freund bezeichnet haben. Wer nicht Herr seiner selbst ist, verfällt in Panik. Alle beweisen Charaktereigenschaften, die sie unter normalen Umständen sorgfältig verbergen.«
    Jorkdahl wurde nachdenklich. Er ließ mich los und trat zur Seite. »Willst du zusehen, wie die beiden Terraner sterben?«, fragte er lauernd.
    »Ja«, erwiderte ich.
    »Dann bist du an ihrem Tod schuld. Du wirst zum Mörder.«
    »Nicht ich«, antwortete ich. »Du bist dafür verantwortlich.«
    In diesem Moment brachen zwei Vulkane auf. Deutlich war zu erkennen, dass enorme Lava- und Aschemassen explosionsartig in die Atmosphäre geschleudert wurden. Für einen Moment verlor ich die Kontrolle über mich und schaute zu meinen Assistenten an den Kontrollen hinüber. Sie waren ebenso überrascht wie ich. Keiner hatte die Katastrophe eingeleitet oder sie kommen sehen.
    »Die Schutzschirme weisen Strukturlücken auf!«, rief Revaltaahn. Befremdet stellte ich fest, dass seine Stimme viel von seinen Gefühlen verriet.
    »Was ist passiert?«, schrie Jorkdahl. Er griff nach seiner Waffe und setzte sie mir an die Schläfe. »Glaube ja nicht, dass ich auf einen Trick hereinfalle. Du bist und bleibst in meiner Gewalt, bis ich den Titel habe.«
    »Titel kann man wieder aberkennen«, sagte ich.
    Er lachte schrill. »Aber nicht den Titel eines Feinsprechers. Den nicht. Das weiß ich genau.«
    Er hatte Recht. Wer erst einmal als Feinsprecher anerkannt worden war, der blieb es bis zu seinem Gespräch mit der Kaiserin von Therm. Wies diese ihn nicht ab, dann durfte er den Titel bis an sein Lebensende behalten.
    Ein weiterer Vulkankegel platzte auseinander. Heftige Bebenwellen durchliefen den Boden, und mit einem unangenehmen Knirschen entstanden fingerbreite Risse in den Wänden. Einige Geräte fielen aus.
    Jorkdahl blickte mich starr an. Er war offenbar bereit, sofort zu schießen, falls jemand versuchen würde, mich zu befreien.
    »Niemand wird es wagen, meinetwegen einzugreifen«, erklärte ich ihm ruhig. »Niemand wird mich derart demütigen.«
    »Große Worte«, stieß er verächtlich hervor. »Ich glaube dir nicht. Wenn ich in Gefahr wäre, würden meine Männer sofort für mich einspringen.«
    »Sie sind kein Feinsprecher, sondern ein Barbar«, antwortete ich ruhig. »Das ist der Unterschied.«
    Er brüllte wie ein angeschossenes Tier. Sein rechter Arm mit der Waffe schwenkte plötzlich nach oben. Jorkdahl griff mit der linken Hand danach und versuchte, den Arm nach unten zu ziehen. Es gelang ihm nicht. Vielmehr löste er sich jäh vom Boden, stieg leicht in die Höhe, neigte sich nach vorn und schwebte davon.
    Bevor ich die Augen schließen konnte, um mich von diesem absonderlichen Geschehen abzukapseln, sah

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