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Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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in die Ebene wälzte.
    »Der Weg führt nach dort!«, rief Rhodan. »Aber wir können ihn nicht gehen, die Glut würde uns verbrennen. Wir müssen nach Norden und versuchen, den Vulkan zu umrunden.«
    Ich war kaum in der Lage, ihm geistig zu folgen. Die Hitze spielte mir übel mit. Ich erkannte, dass man einen Arm nicht so ohne weiteres verlieren und dann noch den starken Mann spielen konnte. Schritt für Schritt schleppte ich mich voran in der Hoffnung, bald das Ende des Martyriums zu erreichen.
    Keiner von uns beiden dachte noch daran, dass wir uns in einer Prüfung befanden. Es ging nur noch ums Überleben.
    Rhodan stützte mich, als ihm auffiel, wie es um mich stand. »Da ist etwas.« Schwer atmend zeigte er nach vorn.
    Ich wischte mir die Asche aus den Augen. Was ich für einen Hügel gehalten hatte, entpuppte sich nun als Tier mit einem bizarr geformten Rückenpanzer. Er ragte vorn über den Kopf hinaus, ich konnte aber dennoch die glühenden Augen und den gierig aufgerissenen Rachen sehen.
    Übergangslos tauchte ein zweites Tier dieser Art aus den Aschewolken auf. Es war plötzlich da. Danach erschienen links von uns noch zwei Exemplare. Bei ihnen konnte ich allerdings beobachten, dass sie sich aus dem Boden hervorhoben.
    »Zurück!«, rief Rhodan. »Hier kommen wir nicht durch.«
    Wir wandten uns um und rannten einige Meter weit. Doch vor uns lauerten zwei weitere dieser Hügeltiere.
    Aufzeichnung Joftblahn
    Die Frau schaltete eine der Bildprojektionen an, und ich wurde Zeuge dessen, was im Prüfungsgebiet geschah. Die Terraner verwendeten eine andere Holografietechnik als wir, aber das Ergebnis war gleich: Es entstand ein überzeugend räumlicher Eindruck.
    »Sehen Sie sich das an!«, sagte sie. »Perry Rhodan und Galto Quohlfahrt befinden sich in einer ausweglosen Falle.«
    Die beiden standen in einem Ring von Panzerkriechern, äußerst gefährlichen Tieren, die nicht nur aus Hunger töteten, sondern oft einem rätselhaften Mordinstinkt folgten. Damit hatte ich nicht gerechnet. Der Lavafluss hatte Rhodan gezwungen, den vorgeschriebenen Regelweg zu verlassen.
    »Galto ist verletzt!« Die Frau zoomte einen Ausschnitt, bis deutlich zu erkennen war, dass Quohlfahrt den linken Unterarm verloren hatte. »Ist es das, was Sie wollten?«, fragte sie heftig. »Gehört es nach Ihren Vorstellungen zu der Würde eines Mannes, sich verstümmeln zu lassen?«
    »Jeder ist für sich selbst verantwortlich«, antwortete ich.
    »Das mag für viele Bereiche des Lebens zutreffen«, sagte sie eindringlich. »Jeder ist seines Glückes Schmied – davon bin ich auch überzeugt. Aber hier ist eine Situation entstanden, in der weder Rhodan noch Galto sich selbst helfen können. Durch Ihre Schuld. Weil Sie versagt haben, Joftblahn. Sie sind der oberste Feinsprecher, aber Sie waren nicht in der Lage, ein paar Barbaren so zu beherrschen, dass sie keinen Schaden anrichten können.«
    Ihre Worte trafen mich, weil ich zugeben musste, dass sie von ihrer Warte aus Recht hatte. Für mich war die Lage jedoch anders. Was sie dann sagte, traf mich, weil ich erkannte, wie tief sie in mich hineinsehen konnte. Diese Frau war eine glänzende Psychologin.
    »Meinen Sie, ich wüsste nicht, wie es um Sie steht?« Sie beugte sich zu mir herab. »Sie haben das Spiel um die Macht auf Caljoohl verloren. Ihr Nachfolger ist Maltsaan. Schuld daran sind wir, weil wir Sie aus dem Kontrollzentrum herausgeholt haben. Dadurch haben wir Sie nicht nur gedemütigt, sondern Ihnen auch den Boden unter den Füßen weggezogen und Ihnen damit die letzte Basis in Ihrem Kampf gegen Maltsaan genommen.«
    Ich antwortete nicht. Ich war viel zu überrascht, weil ich nicht damit gerechnet hatte, dass sie die Wahrheit so klar erkennen würde.
    »Zeigen Sie Größe!«, appellierte sie an mich. »Befehlen Sie Maltsaan, die notwendigen Strukturlücken im Energieschirm zu schaffen, sodass unsere Teleporter Rhodan und Galto bergen können, ohne weitere Katastrophen auszulösen.«
    »Das kann ich nicht.«
    »Was hindert Sie daran?«
    »Ich würde damit die Regeln freigeben. Verstehen Sie? Ich würde mein Gesicht verlieren.«
    »Dann tun Sie es doch!«, forderte die Frau. »Beweisen Sie Würde und Größe.«
    »Gut«, antwortete ich nach kurzer Überlegung. »Unter einer Bedingung.«
    »Welche?«
    Ich sagte es ihr.
    Ihre Augen weiteten sich, und sie trat zurück. In dem Moment begriff ich endlich die ganze Wirklichkeit, und ich sah die Welten, die unsere Völker trennten. Diese junge

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