Silberband 090 - Gegner im Dunkel
nichts zu trinken. Sagen Sie ihm, dass ich ihn in einer halben Stunde im Gemeinschaftsraum erwarte. Die anderen sollen auch kommen.« Er ging zur Tür. »Vielen Dank, Goor. Sie haben mir sehr geholfen.«
»Die Angelegenheit beunruhigt mich ebenfalls. Wir sind hier, um eine Aufgabe zu erfüllen. Wenn sich nicht jeder daran beteiligt, erreichen wir nichts.«
25.
Nach dem Essen gelang es Perry Rhodan, Faray über Bildfunk zu erreichen. Dem Feyerdaler kam der Anruf jedoch sichtlich ungelegen.
Höflich bat Rhodan den Delegationsleiter um ein kleines Fahrzeug, da er mit einigen seiner Begleiter eine Fahrt in die nähere Umgebung unternehmen wolle. Der Tag auf Pröhndome war lang genug, dass noch einige Stunden Helligkeit blieben.
»Der Wunsch ist wie ein Befehl für uns«, erwiderte Faray sichtlich erleichtert. Wahrscheinlich hatte er ein anderes Anliegen erwartet oder gar erneut Kritik an DEM WORT. »Der Wagen wird in wenigen Minuten zur Verfügung stehen. Ich schicke einen geübten Fahrer mit, der alles zeigen …«
»Ich kann mit den Kontrollen umgehen«, unterbrach Rhodan wider alle Regeln der Höflichkeit. »Wir fahren allein.«
Faray verschlug es für einen Moment die Sprache, dann sagte er mühsam: »Allein? Weshalb das? Ihr würdet euch verirren.«
»Wir bleiben in der Nähe. Nur wäre es für den Fahrer sehr unbequem, mehrmals auf uns warten zu müssen. Wir wollen uns einige eindrucksvolle Bauwerke in aller Ruhe ansehen, hätten aber nicht die notwendige Muße dazu, sobald wir wissen, dass jemand unsertwegen Unannehmlichkeiten hat.«
»Das ist sehr rücksichtsvoll von Ihnen. Gut, Sie können das Fahrzeug entsprechend benutzen. Lassen Sie sich die Funktionen erklären.«
»Wir kennen das Prinzip«, beschwichtigte Rhodan. »Besten Dank!«
Die Verbindung erlosch.
»Warum haben Sie ihn nicht wegen DES WORTES gefragt?«, erkundigte sich Pryth-Fermaiden.
»Ich bin froh, dass wir einen Wagen bekommen haben. Oder hätten Sie Lust, in der Nacht an die zwanzig Kilometer zu Fuß zurückzulegen?«
Kurz vor Mitternacht verließen Perry Rhodan und Sagullia Et die Villa. Es gab weder verschlossenen Türen noch Wächter. Diesmal war das ein Vorteil. Dass es ebenso Nachteile haben konnte, erfuhr Rhodan erst später.
Der Wagen stand längst außerhalb des Vorgartens auf der Straße. Der Fahrer hatte die Bedienungsweise erläutert und war gegangen.
Rhodan hatte sich den Weg zur Arena genau eingeprägt. Das Heim der Interpreten DES WORTES stand in unmittelbarer Nähe – ein extrem großer Wohnwagen, eher schon ein transportables Haus. Perry Rhodan vermutete, dass dieses Haus Vorrichtungen enthielt, die für die Vorstellung DES WORTES unerlässlich waren.
Die Fahrt durch die nächtliche Stadt verlief ohne jeden Zwischenfall. Die Straßen waren leer und nur mäßig erleuchtet – und vor allem leer. Faraghlorg schien wie ausgestorben.
»Was wollen wir eigentlich finden?«, fragte Sagullia Et, der nüchtern einen äußerst zuverlässigen Eindruck machte. »Die Brüder werden mächtig aufpassen, dass ihnen keiner in die Karten guckt.«
»Völlig klar, Sagullia. Wir müssen vorsichtig sein! Aber wenn wir überhaupt nichts unternehmen, lassen wir den Dingen einfach ihren Lauf …«
Lichter gab es bald keine mehr, nur noch der Sternenschimmer lag über dem Land. Rhodan hatte die Scheinwerfer inzwischen ausgeschaltet. Vor dem Wagen wuchs die Silhouette der Arena auf.
Endlich zeichnete sich auch der riesige Wohnwagen DES WORTES schemenhaft ab.
Rhodan hielt am Straßenrand an und schaltete den nur leise summenden Motor ab. »Wir sind da«, sagte er.
»Alles ist dunkel«, flüsterte der Terraner, während sie sich vorsichtig dem Haus näherten. »Die Truppe scheint zu schlafen.«
»Auch DAS WORT kann müde werden.« Sagullia grinste breit.
Sie suchten nach einer Möglichkeit, unbemerkt einzudringen. Vielleicht stand ein Fenster offen. Doch ihre Hoffnungen erfüllten sich nicht. Alles wirkte vielmehr, als isolierten sich die sieben Feyerdaler nachts völlig von der Außenwelt.
Wenn DAS WORT das war, was es zu sein vorgab, bestand dafür kein nachvollziehbarer Grund. Niemand würde es wagen, die Interpreten zu belästigen oder ihnen gar einen ungebetenen Besuch abzustatten.
»Die Sache stinkt«, vermutete Et.
»Und ob.« Rhodan untersuchte das Türschloss. Zu seiner Überraschung handelte es sich um eine reichlich banale Vorrichtung, die mit einigem Geschick manipuliert werden konnte.
Es dauerte tatsächlich
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