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Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gelegenheit zu nutzen und mich zu ermorden.«
    »Ich habe doch eure Gedanken aufgefangen, als ihr von den Ereignissen noch so überrascht wart, dass die Wahrheit offen vor mir lag«, widersprach Gucky.
    Perry Rhodan wandte sich an den Rechner Dobrak, der schweigend zugehört hatte: »Wissen Sie eine naturwissenschaftliche Erklärung dafür, wie jemand sich in einen Illusionskristall verwandeln kann – in etwas, das es tatsächlich gibt und das für uns bisher ein Rätsel mit sieben Siegeln war – und in dieser Form auch noch die gleiche Ausstrahlung wie ein echter Illusionskristall emittiert?«
    »Die Naturwissenschaften beantworten nicht die Frage nach dem Wesen der Erscheinungen«, erklärte der Kelosker. »Sie sind nur beschreibende Elemente. Erst wenn wir ihre Prinzipien als unbedingt gültig ansehen, wird eine tiefere Erkenntnis des Universums möglich.«
    Perry nickte. »Du wirst mir unheimlich, Dalaimoc«, sagte er. »Welche Fähigkeiten liegen noch in dir verborgen? Wo ist deine Bestimmung im Rahmen der kosmischen Geschehnisse?«
    »Ich weiß es nicht«, erwiderte Rorvic leise. »Manchmal fühle ich mich selbst nur als Werkzeug höherer Mächte, das den Sinn der Handlungen, für die es benutzt wird, nicht begreifen kann.«
    »Sie sind eine Öffnung, wie ein Tor, zu einem übergeordneten Etwas, das sich meiner Vorstellungskraft entzieht«, warf Dobrak ein. »Aber solche Ansätze sind in jedem von uns vorhanden. Die individuelle Entwicklung entscheidet darüber gemeinsam mit den Einflüssen, denen wir ausgesetzt sind, wie weit wir diesen oder jenen Weg einschlagen.«
    Mentro Kosum räusperte sich vernehmlich. »Die Begleitschiffe formieren sich um«, stellte er fest. »Wir werden eindeutig dazu veranlasst, auf Xumanth zu landen.«
    »Natürlich folgen wir der freundlichen Einladung«, sagte Perry.
    Bericht Tatcher a Hainu
    Fünfundachtzig Kilometer war der Raumhafen lang, in der Breite maß er aber nur sechs Kilometer. Noch erstaunlicher waren die beiden Stadtteile an den Schmalseiten. Sie waren riesige, strahlenförmig von einem Punkt ausgehende Gebäudeansammlungen. Allerdings dehnten sie sich nicht in Richtung Raumhafen aus, sodass jede Stadt ungefähr einem halbierten Schneekristall ähnelte.
    »Seht doch!«, rief der Ilt. »Sie fahren Tragflächen aus!«
    Nur dreißig der schlanken Raumschiffe folgten uns im Landeanflug, während die anderen im geostationären Orbit verharrten. Jedes der Begleitschiffe fuhr zwei gewaltige Tragflächen aus und segelte anschließend in der Art eines Paragleiters mit stark gedrosselten Triebwerken durch die Atmosphäre.
    »Faszinierend«, bemerkte Icho Tolot dröhnend. »Trotz ihres hohen technischen Niveaus verwenden sie archaische Grundmuster.«
    Ich sagte nichts dazu. Nur Intelligenzen mit ausgeprägtem Sinn für Ästhetik leisteten sich den Luxus einer zeitraubenden aerodynamischen Landung von Großraumschiffen. Wenn ich dagegen bedachte, wie die Terraner ihre Gebirge aus Stahl durch die Atmosphären fallen ließen … Mir wurden die Fremden damit endgültig sympathisch.
    Na ja, ich will nicht ungerecht sein. Normalerweise landen unsere Großraumschiffe beinahe lautlos mit Antigravunterstützung und so behutsam, dass kein Sturm über das Land hinwegtobt. Aber ich hatte schon das Gegenteil erlebt. Mitunter wollten Kommandanten beweisen, was für ein Chaos ihr Schiff erzeugen konnte.
    »Landung unter allen Vorsichtsmaßnahmen!«, ordnete Perry Rhodan an. »Kein Lüftchen darf sich regen.« Ich atmete erleichtert auf. Er wusste eben immer genau, was er tat – oder jedenfalls fast immer.
    Fasziniert beobachtete ich, wie die Großraumschiffe der Fremden mit ihren mächtigen, aber dennoch zerbrechlich wirkenden Tragflächen von uns fortglitten, in einiger Distanz wendeten und zurückkehrten. Dabei sanken sie allmählich tiefer und umschwärmten beide SOL-Segmente wie ein Schwarm Möwen ein Segelschiff.
    Unsere Tragflächen waren die Antigravfelder. Perry flüsterte etwas in sein Armbandgerät. Ich konnte nicht verstehen, was er sagte, vor allem nicht, mit wem er redete, doch als sich unsere Blicke trafen, sah ich das Aufblitzen in seinen Augen. Sekunden später fingen unsere beiden Schiffe ebenfalls an, einander zu umkreisen. Dabei tanzten sie scheinbar auf und ab, indem mal das SOL-Mittelstück, dann wieder die SZ-2 langsamer sank.
    »Raumschiffsballett«, kommentierte Gucky den Vorgang.
    Perry schmunzelte. »Einmal anders als üblich«, sagte er. »Ich finde es

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