Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Betrachters so stark auf sich zu ziehen, dass für den Betreffenden die Realität verschwand.
    Ich atmete tief durch, als mich die Erkenntnis durchzuckte, dann lächelte ich und rief: »Dalaimoc Rorvic, wir befinden uns in der Einflusssphäre eines Illusionskristalls! Alles ist nur Illusion!«
    Im nächsten Moment gab es erneut einen eingebildeten Ruck, dann wurde es dunkel – und schließlich kam ein durchaus körperlicher Stoß, der mich zu Boden warf. Jemand stieß eine Verwünschung aus.
    Ich befand mich in Rorvics geräumiger Nasszelle. Wenige Schritte von mir entfernt saß das Scheusal auf dem Boden und schaute mich vorwurfsvoll an.
    »Perry wird froh sein, dass ich Sie gefunden habe, Sir«, sagte ich.
    Rorvic krächzte etwas Unverständliches, fasste sich an die Kehle und räusperte sich lautstark.
    »Er wird sich weniger freuen, wenn ich ihm erzähle, dass Sie mir mit Ihren marsianischen Sandspinnenfingern beinahe den Kehlkopf zerquetscht haben!«, grollte er. »Ich werde …«
    Er kam nicht dazu, seinen Satz zu beenden, denn Gucky materialisierte zwischen uns.
    »Später müsst ihr mir erzählen, was ihr angestellt habt!«, rief der Ilt. »Eure Gedanken waren ein unvorstellbares Chaos. Aber jetzt ist dafür keine Zeit. Perry erwartet uns.«
    Er streckte die Arme aus. Wir ergriffen seine Hände – und materialisierten in der Hauptzentrale der SOL-Zelle-2.
    Bericht Tatcher a Hainu
    Ein Zittern und Beben durchlief das Schiff. Dann erschien in den Holos ein kugelförmiges Raumschiff, das sich entfernte und immer schneller wurde: die SZ-1.
    Ich musterte die Formation der schlanken fremden Raumer und erkannte, dass sie auseinander brach. Einige Schiffe leiteten Wendemanöver ein, andere flogen scheinbar unbeirrbar weiter. Gegen das Beschleunigungsvermögen der SZ-1 hatten sie keine Chance. Die 2.500-Meter-Kugel stieß durch die nächste größere Lücke der Einschließungssphäre hindurch.
    »Sie haben nicht geschossen«, stellte Icho Tolot fest.
    »Das beweist, dass sie es nicht auf eine kriegerische Konfrontation abgesehen haben.« Perry Rhodan atmete auf.
    Erneut glaubte ich, eine schwache Erschütterung wahrzunehmen. Nach einiger Zeit sah ich den oberen Rand des eingewölbten Kopplungsteils des SOL-Zylindersegments auf einem Holoschirm erscheinen.
    »Die SZ-2 und das Mittelteil haben sich lediglich für die Landung auf Xumanth getrennt«, sagte Perry. »Wo hast du deinen Vorgesetzten gefunden, Tatcher?«
    »In einem grünen Kristall«, antwortete ich. Perry runzelte die Stirn und blickte erst mich und danach den Tibeter forschend an. Rorvic streckte die Hand anklagend in meine Richtung. »Dieser marsianische Mehltütenbeißer wollte mich erdrosseln!«, behauptete er schamlos.
    Rhodan seufzte. »Gucky?«, sagte er.
    »Ich wette, dass Tatcher einen Illusionskristall fand und seiner Ausstrahlung unterlag«, erklärte der Mausbiber. »Diese Kristalle versetzen den Geist des Intelligenzwesens, das ihrer Ausstrahlung unterliegt, in eine Scheinwelt. Das Gefährliche ist, dass der in der Realität zurückgebliebene Körper die Bewegungen des träumenden Geists nachvollzieht.«
    »Na bitte«, sagte Rorvic mit vor Hohn triefender Stimme. »Das ist der Beweis gegen Tatchers Behauptung. Er kann keiner Illusion erlegen sein. Gucky sagt schließlich, dass davon nur ein Intelligenzwesen betroffen sein kann.«
    »Lass doch diese Spitzen, Dalaimoc!«, mahnte Perry. Er wandte sich wieder mir zu. »Tatcher, wo ist der Illusionskristall geblieben?«
    »Nirgends«, antwortete ich. Aber dann wurde ich nachdenklich. »Das heißt, ich habe ihn in die Hand genommen … Doch als ich in Dalaimocs Nasszelle zurückkehrte, war er verschwunden.« Ich blickte den Tibeter überrascht und ahnungsvoll an. »Du behauptest, ich hätte dich gepackt?«, vergewisserte ich mich.
    Das fette Scheusal griff sich an den Kehlkopf. »Ja, hier«, erwiderte er. »Und wie!«
    »Dann muss Dalaimoc der Illusionskristall gewesen sein«, erklärte ich. »Als er sich von dem Roboter bedroht fühlte, verwandelte er sich in den Stein. Als ich dann die Illusion verscheuchte, wurde der Kristall wieder zu Dalaimoc. Natürlich passte der Fettkloß nicht in meine Hand. Es war reiner Zufall, dass der Körperteil von ihm, der in meinem Griff blieb, sein Kehlkopf war.«
    »Kein Zufall, sondern heimtückische Absicht«, widersprach der Multimutant gehässig. »Wahrscheinlich lag ich bewusstlos in meiner Nasszelle. Tatcher fand mich und beschloss, die günstige

Weitere Kostenlose Bücher