Silberband 090 - Gegner im Dunkel
Maschinen reagierten anders auf meine Schaltungen, als ich gedacht hatte. Sie spielten verrückt.« Er unterbrach sich und kaute auf seiner Unterlippe.
Eine Weile blieb alles still, dann sagte Gucky: »Das ist also des Apfels Kern! Du bist in eine Strahlschleuse geraten, die dich in unwiderstehliche …«, er gab ein halb ersticktes Geräusch von sich, »… in unwiderstehliche Arbeitswut ver …« Plötzlich prustete er los.
Die Tbahrgs schauten den Ilt verblüfft an. Dann brach Ribald Corello in helles Gelächter aus – und schließlich lachte auch Perry Rhodan schallend, bis ihm die Tränen übers Gesicht liefen.
Zuerst merkte Rhodan gar nicht, wie die Körper der Tbahrgs von einem Beben befallen wurden. Erst als sie mit fremdartigen Klängen ebenfalls lachten, wurde er darauf aufmerksam. Der Terraner brach mit einem keuchenden Geräusch ab und blickte verwundert auf die Tbahrgs, die sich in ein hysterisch wirkendes Gelächter hineingesteigert hatten. Ihre Körper wurden dabei so durchgeschüttelt, dass einigen Soldaten die Waffen entfielen.
Dann brach Tolots brüllendes Gelächter gleich einem hundertfach verstärkten Donnergrollen über alle herein. Der Haluter hatte den Rachenmund weit aufgerissen. Er trommelte mit den Fäusten gegen seine Brust und verstärkte den ohrenbetäubenden Lärm noch.
»Aufhören, Tolotos!«, schrie Rhodan und hielt sich die Ohren zu. Corello schloss seinen Transportroboter, die Tbahrgs rannten entsetzt durcheinander – und schließlich beendete Gucky die akustische Qual, indem er den Rachen des Haluters telekinetisch schloss.
»Das wurde Zeit«, stöhnte Abrahd. »Rhodan, die Erklärung a Hainus hat mich überzeugt, dass niemand von Ihnen Sabotageakte gewollt hat. Es war wirklich zu komisch, wie …« Er brach ab und starrte auf den Marsianer, der sich unbemerkt seiner Handschellen entledigt hatte und im Begriff war, eine der Verhörmaschinen in ihre Einzelteile zu zerlegen. Er arbeitete mit so großer Geschwindigkeit, dass er fertig war, bevor der Tbahrg reagieren konnte.
»Nein!«, rief Rhodan, als Abrahd seinen Soldaten befahl, Tatcher erneut zu fesseln. »Das ist jetzt unsere Sache. Gucky, nimm Tatcher und bringe ihn in die Bordklinik. Die Mediziner und Psychologen werden ihn hoffentlich schnell kuriert haben.«
»In Ordnung, Perry!« Der Ilt teleportierte zu dem Platz, an dem Tatcher a Hainu eben noch gestanden hatte. Doch der Marsianer bewegte sich so schnell, dass er bereits an der zweiten Verhörmaschine hantierte, als Gucky rematerialisierte. Als der Mausbiber ihn schließlich nach der nächsten Teleportation erwischte und mit ihm verschwand, war ein Teil dieser Maschine ebenfalls schon demontiert.
»Ich bitte um Entschuldigung«, sagte Rhodan. »Aber wie Sie selbst gehört haben, handelte es sich bei der vermeintlichen Sabotage um eine Art Unglücksfall.«
Die Tbahrgs blickten auf die Stelle, an der Gucky entmaterialisiert war, dann sagte Abrahd: »Interessant!« Er winkte, und die Soldaten zogen sich zurück. »Ab sofort sind Sie unsere Gäste, Rhodan. Ich werde Ihrem Wunsch entsprechen und Ihnen die Geschichte meines Volks berichten.«
Bericht Tatcher a Hainu
Gucky rematerialisierte im Untersuchungsraum des Kosmopsychologen Dr. Crain Annach. Als er mich losließ, rannte ich zur Diagnosepositronik, holte ein Vielzweckwerkzeug aus dem entsprechenden Fach und fing sofort an, das Gerät zu demontieren.
Annach schoss von seinem Sessel hoch, stürzte zur Couch, auf der ein junger blasser Raumfahrer lag, und riss dem Mann die Elektroden vom Kopf. Dann wandte er sich mir zu. »Was tun Sie hier?«, brüllte er außer sich. »Sie haben meinen Patienten gefährdet, Mann!«
»Ich muss arbeiten«, murmelte ich. »Dieses Gerät ist unvollkommen. Ich werde Ihnen die perfekte Diagnosepositronik daraus machen.«
Crain Annach stimmte ein schauerliches Geheul an, und im nächsten Moment fühlte ich mich von unsichtbaren Händen festgehalten. »Lass mich los, Gucky!«, flehte ich.
»Kommt nicht in Frage, Tatcher«, erwiderte der Ilt. Er wandte sich an den Psychologen. »Du siehst ja, was mit ihm los ist«, erklärte er. »Tatcher ist in Arbeitsstadt unter eine Emotiostrahlung geraten, die ihn in Arbeitswut versetzt hat. Anschließend richtete er in der Fabrik der Tbahrgs ein Chaos an, dann demontierte er eine Verhörmaschine – und hier will er die Diagnoseapparatur zerlegen. Du musst ihm helfen, Crain!«
»Was wird mit mir?«, fragte der blasse Raumfahrer von der
Weitere Kostenlose Bücher