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Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Zeitpunkt ließ sich schon absehen, an dem sie die Fremden umzingelt hatten.
    Glücksstadt war abgeschaltet worden!
    Der idyllische Bezirk bestand nur noch aus toter Materie und den parkähnlichen Anlagen. Überall erloschen die Lichter. Das riesenhafte Gefüge dieser lebensnotwendigen Einrichtung wurde zu einer Totenstadt.
    Endlich sahen die Solaner vor sich den Waldrand.
    »Wo sind wir?«, stöhnte Jusca.
    »Ich weiß es nicht. Wir können nur rennen …«
    Hinter ihnen organisierte sich die Jagd. Wenn alle Mechanismen dieses gewaltigen Vergnügungsparks wirklich abgeschaltet worden waren, mussten die Tbahrgs aus ihrem glückseligen Halbschlummer erwacht und wieder zu überlegt handelnden Individuen geworden sein.
    Mindestens hundert zornige Tbahrgs bildeten eine Kette, die hinter den Solanern aus dem Wald hervorbrach. Jusca und Spolk hetzten weiter. Nicht mehr als drei Kilometer entfernt ragte der Felsen auf, jene Schleuse, durch die sie Glücksstadt betreten hatten. Inzwischen wirkte dieses fantastische Bauwerk hässlich. Nicht einmal das Sonnenlicht, das seine Flanken traf, ließ den säulendurchsetzten Felsen aufleuchten.
    Sie hatten sich in den letzten Tagen in einem unregelmäßigen Kreis durch Glücksstadt bewegt und kamen nun dem Ausgangspunkt wieder nahe. Sie erkannten sogar die Glücksrolle, einige Steinwürfe weit von der Schleuse entfernt.
    »Vielleicht schaffen wir es.«
    »Vielleicht.«
    Die Verfolger holten auf.
    Plötzlich huschte ein ovaler Schatten über die Fliehenden hinweg. In zehn Metern Höhe schwebte ein Gleiter.
    »Bleiben Sie stehen!«, dröhnte eine Translatorstimme. »Lassen Sie sich von uns abholen! Die Verfolger zerreißen Sie sonst bei lebendigem Leib.«
    Sie hörten die Worte, aber noch waren sie zu verwirrt und zu verängstigt, um sie wirklich zu verstehen. Der Gleiter zog, während sie weiterliefen, eine enge Schleife, ging tiefer und näherte sich von vorn. Panisches Entsetzen erfasste sie, als sie hinter den Scheiben bewaffnete Tbahrgs entdeckten. Dicht vor ihnen stellte sich die Maschine quer.
    »Schnell, springen Sie an Bord!«
    Sie wussten nicht, aus welcher Richtung die größere Gefahr drohte, aber halb willenlos ließen sie es geschehen, dass kräftige Hände sie in das Fahrzeug zerrten.
    Augenblicke später prasselten Steine und Äste gegen den Gleiter. Summend schwang er sich in die Höhe.
    »Warum … Was ist passiert?«, wimmerte Jusca auf. Tbahrgs saßen ihr mit steinernen, ausdruckslosen Gesichtern gegenüber.
    »Warum haben Sie uns abgeholt, warum das alles … wir verstehen das nicht. Was haben wir getan?«, stotterte Taicichi und sah sich um. Der Gleiter flog in mittlerer Höhe langsam auf den Schleusenfelsen zu.
    »Sie haben ein Tabu gebrochen, als Sie in Glücksstadt eingedrungen sind!«, sagte der schlanke, große Tbahrg, der neben dem schweigenden Piloten saß.
    Taicichi protestierte: »Viele haben gesehen, dass wir ganz einfach hineingegangen sind. Niemand hat es uns verboten!«
    »Ein bedauerliches Versäumnis, das schlimme Folgen hatte.«
    »Warum haben uns die anderen so … so wütend verfolgt?« Jusca schüttelte sich schaudernd, als sie nach unten blickte und erkannte, wie von überall her schreiende Tbahrgs heranrannten. Sie suchten den Störenfried, das war klar zu erkennen.
    »Sie wissen nicht, was Sie angerichtet haben?«
    »Nein.«
    »Ihre Unsicherheit, Ihre Fremdheit, Ihr Unvermögen, sich völlig zu entspannen und dem Glück hinzugeben, hat das Glück von Tausenden gestört. Jeder Impuls von Ihnen wurde enorm verstärkt. Dies ist kein Vergnügungspark, wie Sie vielleicht glauben, Glücksstadt hier und viele andere Glücksstädte dienen der Fortentwicklung unseres Volks. Wir wären andernfalls längst ausgestorben.«
    »Jetzt verstehe ich«, sagte Spolk dumpf.
    »Wir dürfen die Anlage nur abschalten, wenn Gefahr von außen droht. Das Eindringen des Kugelraumschiffs in unsere Atmosphäre, der Lärm und die Zerstörung eines weiten Naturschutzgebiets sind ein solcher Anlass. Für uns wurde damit die Bedrohung zur Notwendigkeit. Auch uns ist es durch ein Tabu verboten, unsere Volksangehörigen in ihrem privaten Glück und ihren staatserhaltenden Trieben zu stören.«
    Verzweifelt rief Spolk Taicichi aus: »Aber wir sind doch nicht mehr in der Glücksstadt! Sie können die Anlagen wieder einschalten.«
    »Genau dies geschieht soeben«, versicherte der Tbahrg nicht ohne Ironie. »Oder halten Sie uns für naiv?«
    Der Gleiter schwebte schräg am

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