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Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Silberband 090 - Gegner im Dunkel

Titel: Silberband 090 - Gegner im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Felsen vorbei. Spolk und Jusca glaubten, die Strukturen des Bauwerks wieder flimmern zu sehen, aber das konnte auch eine Täuschung sein.
    Schneller werdend, schwebte die Maschine in die Richtung des Raumhafens von Te-Hotor. Im Norden erhob sich eine gewaltige, merkwürdig aussehende weiße Wolke in die Stratosphäre.
    »Wohin bringen Sie uns?«, fragte Taicichi nach einer Weile. Sein Hals war trocken, aber er keuchte nicht mehr.
    »Zu unserem Vorgesetzten, einem Ratssekretär. Er entscheidet, was mit Ihnen zu geschehen hat.«
    Weder das SOL-Mittelstück noch die SOL-Zelle-2 waren gestartet, wie Jusca Jathin und Spolk Taicichi es schon befürchtet hatten. Der Gleiter jagte weit an den terranischen Schiffen vorbei und landete bei einem Konvoi militärisch anmutender Fahrzeuge.
    Alle Tbahrgs hier wirkten nervös. Eine harte Anspannung zeichnete sich auf ihren Gesichtern ab. Sie ließen die beiden großen Raumschiffe nicht aus den Augen.
    Aus einem Bodengleiter sprang ein dunkel gekleideter Mann. Er hielt einen kleinen Translator in der Hand.
    »Sie wissen inzwischen, was Sie angerichtet haben?«
    Spolk Taicichi nickte verbissen. »Wir haben das aber nicht absichtlich getan. Niemand hat uns verboten, die Stadt zu besuchen. Was wollen Sie mit uns tun?«
    »Ich denke, eine exemplarische Bestrafung erscheint angebracht«, erklärte der Mann, der ein schmales Stirnband aus Metall trug.
    »Bestrafung?« Jusca schrie auf. Auf dem riesigen Landefeld hallte ihre Stimme weit, zumal eine drohende Stille herrschte. Lautlos wuchs noch immer die gewaltige Wolke im Norden. Ihre obersten Schichten wurden von Jetwinden aufgefasert und nach Osten getrieben.
    »Sie haben uns zu einem fast unvorstellbaren Akt gezwungen, zum Eingriff in die bewährte Ordnung von Xumanth. Wir haben damit Tausende von Einzelwesen, die ihre Scheu vor dem Partner nur in Glücksstadt verlieren können, in unbeschreibliche Verwirrung gestürzt. Ich sehe schwerwiegende Störungen voraus.«
    Schweigend starrten Spolk und Jusca den hochgewachsenen Tbahrg an. Er scherzte nicht.
    »Wir wollen nur ins Schiff zurück«, sagte Jusca und versuchte dabei vergeblich, entschlossen zu wirken. »Warum bestrafen Sie uns?« Wieder starrte sie zu den SOL-Zellen hinüber. Dort standen ein paar Gestalten, klein und nur undeutlich zu erkennen.
    »Wir haben, Sie betreffend, noch keine Anordnungen.«
    Ein merkwürdiges Volk mit seltsamen Verhaltensweisen. Einige davon kannten sie inzwischen. Taicichi griff nach Juscas Hand und drückte ihre Finger, als wollte er ein Zeichen geben. Sie glaubte zu verstehen, was er beabsichtigte.
    »Ja.« Spolk Taicichi stieß das Wort wie eine Aufforderung hervor. In dem Moment schnellten sie sich beide vorwärts und hasteten an Wachen vorbei, die sich ihnen zu spät in den Weg warfen. Dann rannten sie, so schnell sie noch konnten, weiter.
    Das Ziel hatten sie vor Augen, und jeder Schritt brachte sie eineinhalb Meter vorwärts. Die geringe Schwerkraft des Planeten half ihnen. Hinter ihnen ertönten aufgeregte Stimmen und Alarmsignale.
    Als sie schon glaubten, es geschafft zu haben, erklang ein dumpfes Fauchen. Jusca stürzte zu Boden. Einen Sekundenbruchteil nach ihr zuckte Taicichi zusammen und überschlug sich.
    Beide blieben regungslos auf der Piste liegen. Ein kleiner Gleiter schwebte heran. Zwei Tbahrgs hoben Jusca Jathin und Spolk Taicichi auf die Ladefläche.
    Niemand schien in diesen ersten Tagesstunden etwas Genaues zu wissen. Ein lähmendes Schweigen lag noch lange über der gesamten Region, als schon längst der Wasserdampf der riesigen Wolke im Norden weggetrieben worden war.
    Valkoyn, Sekretär und Erster Vertrauter des planetaren Rates, ließ die Schultern sinken und bemerkte leise: »Diese Raumfahrer sind außerordentlich bemerkenswerte Gäste. Oder hätten Sie aus purer Neugierde riskiert, in ein völlig unbekanntes Gebiet einzudringen?«
    »Ganz sicher nicht, Valkoyn«, entgegnete Abrahd. »Doch was diese Situation betrifft, bin ich ebenso ratlos wie Sie.«
    Sie befanden sich in Te-Hotor, der Wohnstadt. Von der in schwindelnder Höhe auskragenden Terrasse hatten sie einen ausgezeichneten Blick über den Raumhafen.
    »Hat sich der Trabant schon gemeldet?«
    »Nein, noch nicht.«
    »Die beiden Menschen wollten noch einmal flüchten. Sie sind erstaunliche Wesen.«
    »Dennoch scheint dieser Rhodan als ihr Anführer keine aggressiven Absichten zu haben.«
    Valkoyn und Abrahd trugen breite Bänder aus schillerndem Metall um ihre Stirn.

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