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Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Titel: Silberband 091 - Die Terra-Parouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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ist, sollten wir zusammenbleiben. Möglicherweise haben die Feinsprecher etwas mit uns vor. Falls sie uns aus dem Schiff holen und einsperren wollen, müssen wir schnell und gemeinsam handeln.«
    »Sollen wir dann die Zentrale stürmen?«, erkundigte sich Sagullia Et unternehmungslustig.
    »Ja«, erklärte ich. »Oder wollen Sie nicht wieder auf die SOL zurück?«
    Cesynthra Wardon sprang auf. »Niemand wird uns auf einem Planeten festhalten! Wir gehören zur SOL wie die Sterne zum All und könnten nirgendwo anders leben. Außerdem sind meine beiden Kinder auf der SOL.«
    Pryth-Fermaiden lächelte ihr zuversichtlich zu. »Keine Sorge, wir kommen zur SOL zurück«, sagte er.
    Ich vernahm ein leises Klicken, wie es von aufschnappenden Türverriegelungen erzeugt wird, und gab meinen Gefährten durch ein Handzeichen zu verstehen, sich zurückzuhalten. Wenn gehandelt werden musste, dann wollte ich den Zeitpunkt bestimmen – weil ich über die größten einschlägigen Erfahrungen verfügte.
    Im nächsten Moment betrat Faray unsere Gemeinschaftskabine. Ich erkannte fast sofort, dass er unsicher war. Seine Augen glitzerten nicht mehr, und seine Bewegungen verrieten, dass er zumindest versuchte, seine Zweifel zu verbergen.
    »Dieses Schiff wird vorläufig nicht starten«, sagte er. »Ich wurde beauftragt, Ihnen auszurichten, Sie möchten …«, er schluckte und bewegte einige Male stumm die hornigen Lippen, »… Sie möchten hier bleiben.«
    »Heißt das, Sie laden uns ein, die zweifelhafte Gastfreundschaft der Feinsprecher noch einige Zeit zu genießen?«, erkundigte ich mich.
    »So ist es«, antwortete Faray, nachdem er einen harten Kampf gegen sich selbst ausgefochten hatte. »Es wurde dafür gesorgt, dass Sie mit einem Gleiter nach Yuurmischkohn reisen können.«
    In meinem Kopf machte es ›klick‹. Faray sprach von jenem kleinen Kontinent, auf dem sich die Kontaktzentrale der Kaiserin von Therm befinden sollte.
    »Will die Kaiserin von Therm Kontakt mit uns aufnehmen?«, fragte Goor Toschilla, bevor ich etwas sagen konnte.
    Faray blickte die Navigator-Anwärterin an. Seine Augen glitzerten wieder. Da ich die feyerdalische Mimik inzwischen kannte, merkte ich, dass in dem Feinsprecher mühsam unterdrückter Zorn brodelte – gemischt mit einer gehörigen Portion Eifersucht.
    War er eifersüchtig, weil wir die Gelegenheit erhielten, in die Kontaktzentrale zu gehen?
    »Die Anordnung kam aus dem Berührungskreis«, erwiderte er ausweichend. »Mehr kann ich Ihnen nicht sagen. Bitte, würden Sie mir folgen!«
    »Vielleicht sind wir gar nicht mehr daran interessiert, den Kontaktkreis aufzusuchen«, sagte ich.
    Aufmerksam beobachtete ich Farays Mienenspiel. Zuerst entdeckte ich Erleichterung, dann Schreck, Verlegenheit und schließlich Entschlossenheit.
    »Ich bitte tausendmal um Vergebung, wenn ich mich in den vergangenen Tagen hinreißen ließ, die Gebote der Gastfreundlichkeit nicht in jeder Hinsicht zu beachten«, sagte er. »Ich würde es als sehr großes Entgegenkommen betrachten, wenn Sie sich in Ihrer grenzenlosen Güte dazu herabließen, meiner Bitte zu entsprechen.«
    »Diesen Ton sind wir gar nicht mehr gewohnt!«, entfuhr es Cesynthra Wardon. »Das waren ja mindestens zwei Kilo Süßholz, die er da geraspelt hat.«
    Faray schaute die Psychologin fragend an. »Süßholz?«, echote er.
    Ich räusperte mich, um seine Aufmerksamkeit auf mich zu richten. »Wir fühlen uns durch Ihre Worte außerordentlich geehrt und werden Ihrer Einladung folgen, Faray«, erklärte ich.
    Diesmal spiegelte sein Gesicht Erleichterung wider. »Dann bitte ich Sie, mich zu begleiten!«, sagte der Feyerdaler, wandte sich würdevoll um und ging uns voran.
    Ein großer geschlossener Gleiter wartete auf uns. Daneben stand ein Mann, den wir noch nicht kannten – und in dem Gleiter saßen weitere zwei Personen.
    Faray stellte uns seinen Kollegen mit dem Namen Ruurdoc vor, und Ruurdoc bat uns blumig, in seinem Gleiter Platz zu nehmen. Wenige Minuten später hob das Fahrzeug ab.
    Als ich mich umwandte, stand Faray noch da, wo wir ihn verlassen hatten. Er blickte uns unverwandt nach, und ich hätte zu gern gewusst, was in ihm vorging …
    Wir flogen in rund zehn Kilometern Höhe nach Süden. Unter uns lag das Meer, wenn auch während der meisten Zeit unter dichten Wolken verborgen.
    Einmal entdeckte ich durch ein Loch in der Wolkendecke ein ausgedehntes Atoll. Wie lange hatte ich die See, die Wolken und das Land der Erde nicht mehr gesehen?

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