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Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Titel: Silberband 091 - Die Terra-Parouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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etwas festgestellt, was möglicherweise bedeutungsvoll ist, wenn wir das seltsame Gehabe der Feinsprecher verstehen wollen.«
    Ich beugte mich interessiert vor. Von der Theorie einer überlieferten Tradition bis zum Ausdruck feyerdalischer Dekadenz hatten wir schon alles in Erwägung gezogen, ohne jedoch zu einem befriedigenden Ergebnis zu kommen.
    Mullin rückte sich in seinem Sessel zurecht. Seine Augen funkelten. Er fühlte sich immer wohl, wenn er im Mittelpunkt stand.
    »Ich habe alle Gespräche zwischen Feinsprechern belauscht, die ich nur belauschen konnte«, berichtete er. »Dabei ist mir aufgefallen, dass jede Konversation mit einem formelhaften Eröffnungssatz eingeleitet und mit einem ebenso formelhaften Satz beschlossen wird. Noch kenne ich nicht alle Satzformeln, aber die, die ich bisher kennen gelernt habe, weisen Besonderheiten auf. In der Konversation selbst kommen sie nicht vor.
    Diese Besonderheiten bestehen darin, dass die Satzformeln keine anderen Vokale enthalten als a und i, obwohl es in der feyerdalischen Sprache nach meinen Feststellungen insgesamt acht Vokale und fünf Halbvokale gibt. Außerdem ist in den bisher bekannten Satzformeln die Reihenfolge der a- und i-Silben gleich. Nun sind ausgerechnet a und i zwei Vokale, die von positronischen Sprachanalysatoren am leichtesten unterschieden werden können.«
    »Ich ahne, worauf du hinauswillst«, warf Sagullia Et ein. »Du vermutest in der Folge der a- und i-Silben einen Kode, der ideal dazu geeignet ist, von einem Vocoder umgesetzt und in eine Folge binärer Signale verwandelt zu werden. Aber anscheinend vergisst du dabei, dass hochwertige Positroniken nicht nach diesen primitiven Prinzipien funktionieren.«
    »Ich habe das keineswegs vergessen«, entgegnete Mullin gekränkt. »Aber die Fakten sprechen für sich. Nehmen wir an, dass eine a-Silbe einer Eins und eine i-Silbe einer Null entspricht. Dann ließe sich jeder Eröffnungssatz in die Bitfolge 1001 1100 1001, hexadezimal 909, übersetzen. Alle Schlusssätze wären nach diesem System in die Bitfolge 1011 1001 1011, hexadezimal 898, zu übersetzen. Das kann unmöglich nur auf einem Zufall beruhen.«
    »Da stimme ich Ihnen zu, Garo«, sagte ich. »Es fragt sich nur, welchen Schluss wir daraus ziehen können.«
    »Vielleicht sind die Feinsprecher gar keine echten Feyerdaler, sondern robotische Nachbildungen!«, stieß Amja Luciano aufgeregt hervor. »Das würde erklären, warum sie Eröffnungs- und Schlusssätze verwenden, die dem altterranischen STX und ETX adäquat sind.«
    Ich schaute die Hangartechnikerin verwundert an. »Woher kennen Sie die altterranischen Formelzeichen, die noch dazu Abkürzungen einer Sprache sind, die längst nicht mehr benutzt wird?«, wollte ich wissen.
    Amja errötete, als wäre sie bei etwas Unerlaubtem ertappt worden. »Ich kannte mal einen Positroniker, der nebenbei Sprachforscher war«, erklärte sie mit einem verlegenen Seitenblick zu Garo Mullin. »Von ihm habe ich erfahren, wie die Datenverarbeitung und Übermittlung in der Vorzeit vonstatten ging.«
    Ich schluckte erst einmal, denn in der ›Vorzeit‹, wie Amja Luciano sie nannte, war ich geboren worden.
    »Robotische Nachbildungen!«, stieß Cesynthra Wardon abfällig hervor. »Da muss ich lachen, Amja. Nicht tausend Roboter zusammen könnten sich so dumm anstellen wie ein einziger feyerdalischer Feinsprecher.«
    »Es sei denn, die Roboter wären so programmiert, dass sie sich wie fehlerhafte organische Intelligenzen benehmen«, warf Sagullia Et ein. »Aber ich kann mir, ehrlich gesagt, auch nicht vorstellen, dass wir es auf Pröhndome mit Robotern zu tun hatten.«
    »Möglich ist alles«, sagte Mullin, wenn auch ohne große Überzeugungskraft.
    In diesem Moment liefen die Triebwerke an, und ihr Dröhnen übertönte alle anderen Geräusche.
    Start!, dachte ich.
    Allerdings sank das Dröhnen gleich darauf zu einem dumpfen Grollen ab, das allmählich verebbte.
    Die Triebwerke waren wieder abgeschaltet worden. Wir sahen uns verblüfft an.
    »Das hat etwas zu bedeuten«, folgerte Pryth-Fermaiden.
    »Aber bestimmt nichts Gutes«, sagte Goor Toschilla.
    Wir warteten geduldig einige Minuten. Doch weder wurden die Triebwerke wieder eingeschaltet, noch sagte uns jemand Bescheid, was eigentlich los war.
    Pryth-Fermaiden erhob sich. »Sind Sie damit einverstanden, dass ich mich in der Zentrale erkundige, warum der Start abgebrochen wurde, Rhodan?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Solange wir nicht wissen, was los

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