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Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Titel: Silberband 091 - Die Terra-Parouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mehr darauf herausreden, dass wir Sathogenos besuchen wollten.«
    Ich lächelte. »Wir gehen trotzdem weiter. Ich habe schon so viele Ausreden erfunden, dass mir auch diesmal eine einfallen wird.«
    Wir schlenderten auf den Antigravschacht zu. Wie Dolche spürte ich die Blicke der Feinsprecher in meinem Rücken.
    Niemand versuchte, uns zurückzuhalten, als wir den Antigravschacht benutzten. Auch in der transparenten Kuppel befand sich niemand, der uns aufhielt oder kontrollierte. Sie öffnete sich sogar automatisch vor uns, so dass wir ins Freie gelangten.
    Meine Schätzung stimmte nicht ganz, denn die Sonne war noch nicht untergegangen. Sie hing als riesiger dunkelroter Feuerball neben der westlichen Felszunge der Bucht über dem Meer. Ihr Schein färbte alles blutig rot. Auch die vor Anker liegenden goldenen Barken der Regelerschaffer wirkten wie mit Blut übergossen. Ein kühler Nordostwind stürzte über die Berghänge der Bucht herab und wehte aufs offene Meer hinaus.
    »Ein Glück, dass es nicht mehr so heiß ist«, bemerkte Sagullia.
    »Ich fürchte, es wird während der Nacht sogar ziemlich kalt werden«, erwiderte ich. »Der lange Planetentag sorgt für eine intensive Aufwärmung, aber nachts kühlt es entsprechend stark ab.«
    »Stürme?«, fragte Sagullia und blickte unsicher auf die vor sich hin dümpelnden Barken. »Werden die winzigen Boote nicht kentern, wenn wir in einen Sturm geraten? Ich habe so etwas noch nie erlebt.«
    »Ich dafür umso öfter«, erwiderte ich. »Die Menschen der Erde haben sich seit jeher mit unzulänglichen Mitteln aufs Meer gewagt, in der Vorzeit hauptsächlich aus Notwendigkeit, später aus Freude am Abenteuer.«
    Sagullia erschauderte. »Das widerspricht aller Vernunft.«
    »Der Mensch muss manchmal unvernünftig handeln, sonst wird er zum organischen Roboter, Sagullia. Ich denke, wir laufen kurz zu den Barken, sehen sie uns an und kehren danach zu unseren Freunden zurück. Anscheinend lassen uns die Feinsprecher genug Bewegungsfreiheit.«
    Wir gingen über Sand und Geröll zum Ufer. Die Barken lagen an einem sehr stabil wirkenden Steg, was meine Befürchtungen erhärtete, dass es nachts starke Turbulenzen gab. Allerdings hatte mein Translator den feyerdalischen Namen wohl sehr frei übersetzt, denn beide Boote waren für terranische Begriffe keine Barken. Sie hatten überhaupt keine Besegelung und glichen, um einen Vergleich zu konstruieren, sehr kleinen, schmalen und eleganten Drachenschiffen, die ausschließlich mit skullähnlichen Riemen, die mit einer Belederung auf Drehdollen gelagert waren, bewegt wurden.
    Ich deutete auf die Rollsitze und Stemmbretter und versuchte Sagullia zu erklären, wie man mit ihnen umging, um eine optimale Wirkung zu erzielen.
    »Wir werden die Obya nehmen«, sagte ich abschließend und deutete auf das an der linken Stegseite befestigte Boot. Die Beschriftung konnten wir nur deshalb lesen, weil Addumia sie uns beschrieben hatte. Sathogenos und Rezalsrohn sollten die Barken bisher nicht benutzt haben.
    »Darf ich Probe sitzen?«, fragte Sagullia.
    »Gern«, erwiderte ich und hielt die Obya am Ausleger fest, damit sie nicht zu heftig schaukelte, wenn Sagullia einstieg.
    Doch er kam nicht mehr dazu, denn plötzlich tauchten hinter und neben uns Gestalten auf. Die Feinsprecher mussten in der Nähe gelauert haben, sonst hätte ich ihre Annäherung rechtzeitig bemerkt.
    »Der Regelerschaffer, Seine Unfehlbarkeit Sathogenos, hat den Wunsch geäußert, seine beiden Gäste bei sich zu empfangen«, sagte einer der Feyerdaler.
    Ich musterte die Männer. Sie trugen keine Waffen, aber sie waren uns durch ihre Überzahl überlegen. Es wäre sinnlos gewesen, sich ihnen widersetzen zu wollen.
    »Wir hatten gehofft, mit Sathogenos sprechen zu können«, erwiderte ich. »Allerdings hier. Aber wenn er es anders wünscht, haben wir keine Einwände.«
    In der Mauer, die die Feyerdaler um uns gebildet hatten, entstand eine Gasse, die in Richtung Kuppel wies. Schweigend gingen Sagullia und ich hindurch. Die Feinsprecher folgten uns mit einigen Schritten Abstand.
    Wir schwebten in dem Antigravschacht nach oben, betraten die Halle und sahen, dass die Tür zu Sathogenos' Gemächern offen stand. Ohne zu fragen, ob es unseren Begleitern recht war, traten wir hindurch.
    Der Regelerschaffer erwartete uns in einem Raum, der offenbar als Schaltzentrale diente. Wahrscheinlich stand Sathogenos von hier aus mit der Kontaktzentrale in Verbindung.
    »Ich frage mich, warum Sie zum

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