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Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Titel: Silberband 091 - Die Terra-Parouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hundert Meter steil in die Tiefe. Warum warten wir nicht bis zum Tag?«
    »Bis dahin müssen wir einige Kilometer von der Station entfernt sein. Sonst besteht die Gefahr, dass wir entdeckt werden.«
    »Und wenn wir nachts in den Bergen herumkriechen, besteht die Gefahr, dass wir bis morgen tot sind«, entgegnete Cesynthra heftig.
    Honth nahm sie in den Arm. Er fühlte sich selbst hilflos und verloren in dieser finsteren Bergwildnis. Alles war völlig anders als auf der SOL, wo immer ein angenehmes Klima herrschte, wo man nur das Licht einzuschalten brauchte, wenn man es wollte, wo zahllose Sicherheitssysteme dafür sorgten, dass niemand versehentlich in Gefahr geriet.
    »Wenn wir zurück sind, werde ich diesem Terraner meine Meinung sagen«, erklärte Honth. »Was bildet er sich eigentlich ein, Solaner zu Planetenkriechern zu machen?«
    Cesynthra hob den Kopf. »Nein, wir werden ihm nichts dergleichen sagen!«, erklärte sie mit einer Bestimmtheit, die in krassem Gegensatz zu ihrer eben noch erkennbaren Hilflosigkeit stand. »Sollen wir Solaner uns von einem Terraner beschämen lassen? Niemals! Wir müssen ihm beweisen, dass wir genauso gut sind wie er – und vielleicht noch besser.«
    Honth öffnete überrascht den Mund und musterte Cesynthras Gesicht im Sternenlicht. Lächelnd ergriff er ihre Hand. »Damit du mir nicht verloren gehst«, erklärte er. »Und nun weiter!«
    Nach einiger Zeit neigte sich der Pfad in eine Schlucht. Der nasse Boden schmatzte unter den Stiefeln. Dichte Baumkronen verdunkelten den Weg und schütteten Wassergüsse herab, sobald ein Windstoß durch das Geäst fuhr. Cesynthra und Honth mussten ihre Lampen einschalten.
    Etwas Dunkles huschte lautlos durch die Lichtkegel.
    »Was war das?«, fragte Cesynthra.
    »Vermutlich ein Flattertier«, antwortete Honth.
    »Gefährlich?«
    »Wahrscheinlich nicht …« Honth hatte noch mehr sagen wollen, doch in dem Moment stießen einige der Tiere auf sie herab. Er schlug um sich, traf mehrmals lederhäutige Schwingen, und eines der Flattertiere stürzte zu Boden. Seine Flughäute zuckten, dann stieg es unbeholfen wieder auf und verschwand. Der Spuk war so schnell vorbei, wie er gekommen war.
    »Ich glaube nicht, dass sie es auf uns abgesehen hatten«, stellte Honth fest. »Wahrscheinlich wollten sie uns nur klar machen, dass wir in ihrem Revier nichts zu suchen haben. Jetzt werden sie uns in Ruhe lassen, hoffe ich.«
    »Woher weißt du, dass es so ist?«
    »Als Tierpfleger kenne ich mich eben mit den Verhaltensweisen aus«, erklärte Pryth-Fermaiden stolz. »Verhaltensnormen und Instinktreaktionen haben viele Tierarten gemeinsam.«
    »Tatsächlich?«
    Weit vor ihnen erscholl ein dumpfes Brüllen, gefolgt von einem schrillen Kreischen und Fauchen. Cesynthra zuckte zusammen. »Das war auch ein Tier, nicht wahr? Kannst du seine Reaktionen ebenso vorhersagen?«
    »Ein Raubtier, das Beute geschlagen hat. Wenn wir es beim Fressen stören, wird es uns angreifen. Deshalb müssen wir einen Umweg machen.«
    »Wieder klettern?«
    »Was bleibt uns anderes übrig, wenn wir Rhodan beweisen wollen, dass Solaner besser sind als Terraner?«
    Cesynthra seufzte. »Ich hatte nicht gedacht, dass es so anstrengend sein würde.«
    Der Türsummer ertönte. »Herein!«, rief Garo Mullin, ohne von seiner Arbeit aufzusehen.
    Mit leisem Zischen glitten die Schotthälften auseinander. Schritte näherten sich. Als Garo aufsah, blickte er in Asuah Gemroths Gesicht.
    »Guten Morgen«, sagte Asuah.
    »Ich hoffe, du hast gut geschlafen«, erwiderte Garo.
    »Natürlich. Ich war ja allein. – Wo ist Amja?«
    »Im Bad. Aber setz dich doch. Ich bin gleich fertig.«
    »In der Nacht muss es ziemlich stürmisch gewesen sein. Ich habe umgestürzte Bäume gesehen. Hoffentlich ist Perry und Sagullia nichts passiert. Was wird das eigentlich, was du da konstruierst?«
    »Ich habe mein Armbandgerät mit einem Translator gekoppelt«, erklärte der Astronom. »Dadurch brauche ich die abgehörten Gespräche nicht erst zu speichern und danach abzuspielen und übersetzen zu lassen, sondern sie werden so übersetzt, wie ich sie auffange.«
    Erneut summte der Türmelder. Goor Toschilla kam.
    »Hoher Besuch«, meldete sie. »Sathogenos steht draußen und will mit uns sprechen – mit allen!«
    »Oh, verdammt!«, entfuhr es Mullin. »Ob er bemerkt hat, dass vier von uns verschwunden sind?«
    »Wenn er es noch nicht weiß, dann wird er es bald sehen.«
    »Könnten wir keine Ausrede erfinden?«, fragte Garo

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