Silberband 091 - Die Terra-Parouille
Hinsicht unerfahrenen Gefährten in unbekanntem Gelände landen zu lassen, in dem ein erbarmungsloser Gegner lauerte.
»Wir nehmen den mittleren Gleiter«, erklärte ich. »Ich werde ihn selbst steuern, und er hat Platz für uns alle. George, lässt deine Programmierung zu dass du uns begleitest und im Kampf gegen VERNOCs Agenten unterstützt?«
»Ich habe Anweisung erhalten, alle Ihre Befehle zu befolgen, Perry Rhodan.«
Ich atmete auf. Der Roboter würde eine wertvolle Unterstützung sein und es mir hoffentlich ermöglichen, meine Gefährten aus Kampfhandlungen weitgehend herauszuhalten.
Die Nacht war angebrochen. Wolken trieben über den sternübersäten Himmel. Die Sonne stand aber noch nicht so tief unter dem Horizont, dass völlige Dunkelheit herrschte, vielmehr war der Himmel von einem matten rötlichen Glimmen erfüllt.
Ich zog den Gleiter in die Höhe und beschleunigte. George gab mir Korrekturanweisungen.
Es war ein seltsames Gefühl, durch die Nacht eines fremden Planeten auf ein unbekanntes Ziel zuzufliegen, in dem Unbekannte am Werk waren.
»Wir hätten doch mehr Lähmwaffen mitnehmen sollen«, sagte ich zu Sagullia, der neben mir saß. »Es wäre sicher gut, wenn wir einen Molekülverformer lebend fangen könnten. Im Grunde genommen gibt es keinen Grund für eine Feindschaft zwischen ihnen und uns. Es ist bedauerlich, dass sie sich zu Werkzeugen VERNOCs machen ließen.«
»So, wie wir uns zu Werkzeugen der Kaiserin von Therm machen?«
»Zu zeitweiligen Verbündeten«, widersprach ich. »Wir helfen der Kaiserin, weil wir etwas von ihr wollen, nämlich die Position der Erde.«
»Aber wir wissen nicht, auf welcher Seite das Recht steht, bei BARDIOC oder bei der Kaiserin.«
»Wahrscheinlich auf keiner Seite«, erklärte ich. »Ich sehe jedenfalls keinen vernünftigen Grund dafür, dass Intelligenzen einander bekämpfen. Bei gutem Willen gibt es immer eine Möglichkeit, sich friedlich zu einigen.«
»Warum versuchen wir dann nicht, uns mit den Molekülverformern zu einigen?«, warf Cesynthra Wardon von hinten ein.
»Sehen Sie eine Möglichkeit dazu?«, fragte ich zurück.
»Nur, wenn wir uns nicht in die Auseinandersetzung auf Pröhndome einmischen.«
Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte. Cesynthra hatte zwar Recht, aber nur, wenn ich unser Interesse außer Acht ließ, die Erde und mit ihr das Gros der Menschheit wiederzufinden, und wenn ich bereit war, über das Schicksal von Milliarden Menschen im Ungewissen zu bleiben. Genau das konnte und wollte ich aber nicht. Deshalb musste ich mich gegen Intelligenzen stellen, über die wir so gut wie nichts wussten. Die Tatsache, dass sie mit feindseligen Absichten nach Pröhndome gekommen waren, erlöste mich nicht von meinem Gewissenskonflikt.
»Vor uns ist die Kontaktzentrale«, sagte George.
Ich versuchte, etwas zu erkennen, aber meine Augen konnten die Dunkelheit nicht so gut durchdringen wie die Optik eines Roboters. Es dauerte noch fast eine Minute, bis ich die Silhouetten fünf hoher Berggipfel unterscheiden konnte.
»Das ist die Gipfelgruppe, bei der die Kontaktzentrale liegt!«, rief Pryth-Fermaiden von hinten. »Cesy und ich waren schon beinahe dort gewesen.«
»Das Kontaktzentrum befindet sich an den Innenflanken der Berge«, erläuterte George. »In den Außenflanken sind die Abwehranlagen installiert – und noch weiter draußen liegt der Wachkreis. Die Abwehranlagen sind derzeit ausgeschaltet.«
»Woher weißt du das – und wer hat sie abgeschaltet?«, fragte ich.
»Ich empfange Informationen von einzelnen untergeordneten Schaltkreisen«, antwortete der Roboter. »Sie sagen jedoch nichts darüber aus, wer die Abwehranlagen ausgeschaltet hat.«
»Zweifellos waren es VERNOCs Agenten«, warf Garo Mullin ein.
»Kannst du erfahren, in welchem Teil der Anlage sich die Eindringlinge befinden, George?«, wandte ich mich an den Roboter.
»Die Schaltkreise, mit denen ich in Kontakt stehe, besitzen darüber keine Informationen.«
Das erschwerte meine Entscheidung. Am günstigsten für uns wäre es gewesen, nicht weit vom Aufenthaltsort der Molekülverformer entfernt in die Kontaktzentrale einzudringen. Nun würden wir auf gut Glück irgendwo landen, und das bedeutete, dass wir unter Umständen die ganze Nacht lang suchen mussten, denn die Anlage war riesig.
Es gab allerdings noch eine andere Möglichkeit.
»Wo befindet sich der koordinierende Hauptschaltkreis – und können wir direkt bei ihm landen?«, erkundigte ich
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