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Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Titel: Silberband 091 - Die Terra-Parouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Boden und befand sich nun in einem Zustand, der menschlicher Bewusstlosigkeit glich. Allerdings waren schon in diesem Augenblick Mechanismen am Werk, die den entstandenen Schaden schnellstmöglich beheben und den Roboter in einen funktionsfähigen Zustand zurückversetzen würden. Kulliak Jon durfte also keine Zeit verlieren. In den vielleicht sechzig Minuten, die ihm zur Verfügung standen, hoffte er, wenigstens einen Zipfel des Geheimnisses zu lüften, das über Augustus' neuer Identität lag.
    Etwa zwanzig Minuten lang machte Kulliak Jon sich unter Einsatz aller verfügbaren Hilfsmittel zu schaffen, um den schweren Roboter in die Nähe eines der Kontrollrechner zu bringen, die das Medo-System steuerten. Wer ihn dabei beobachtet hätte, wäre erstaunt gewesen über die Fülle der Ressourcen, die dem Siganesen zur Verfügung standen, und über die Selbstverständlichkeit, mit der er – unterstützt durch fast mikroskopisch kleine Servomechanismen – selbst das schwerste und massigste Gerät handhabte.
    Unter Jons Schaltungen erwachte die Medostation zum Leben und enthüllte die Vielfalt ihrer Perfektion. Winzige Wartungsroboter schossen aus den Sockeln der Maschinen hervor und besorgten die Schaltungen, mit denen der Roboter an den Kontrollrechner angeschlossen wurde. Schließlich war alles bewerkstelligt. Das Programm, das Kulliak von den eiförmigen Helfern hatte erstellen lassen, bewirkte das Auslesen der vier Hauptspeicher des Ka-zwo. Die Ausgabe erfolgte auf einem Datenkristall. Später würde Jon sich ansehen, welche Informationen in der ›Seele‹ des Ka-zwo gespeichert gewesen waren.
    Allerdings war seine Neugierde zu groß, als dass er geduldig gewartet hätte. In das Analyseprogramm eingebaut war eine Funktion, mit deren Hilfe der Programmablauf jederzeit angehalten und die zuletzt gelesenen Datenblöcke des Speicherinhalts als Hologramm ausgegeben werden konnten. Von dieser Möglichkeit machte Kulliak trotz des Zeitdrucks mehrmals Gebrauch.
    Was er sah, erschreckte ihn zutiefst. Hätte er den Roboter nicht zielbewusst arbeiten sehen, wäre er beim Anblick der Daten unweigerlich zu dem Schluss gekommen, der Speicherinhalt sei rettungslos durcheinander geraten und unbrauchbar. Nichts ergab noch einigermaßen einen Sinn.
    Da Augustus aber bewiesen hatte, dass er durchaus bei Verstand war, konnte diese Beobachtung nur bedeuten, dass er in einem völlig unbekannten Kode grundlegend neu programmiert worden war. Das Programm war offenbar viel effektiver als das üblicherweise für Ka-zwos verwendete. Daher kam es, dass Augustus bei unveränderter Speichergröße jetzt eine wesentlich höhere Intelligenz besaß als der typische Ka-zwo.
    Vom ersten Lebenszeichen des Roboters bis zur Wiederherstellung seiner vollen Einsatzbereitschaft vergingen nur wenige Minuten. Kulliak Jon wartete angespannt auf die erste Reaktion.
    »Ausfall verursacht durch Hochspannung!«, konstatierte Augustus.
    »Das ist richtig«, bestätigte der Siganese. »Gibt es remanente Schäden?«
    »Keine.«
    »Bist du bereit weiterzuarbeiten?«
    »Bereit!«
    Kulliak Jon beobachtete den Roboter scharf. Dass der Ort, an dem er zu sich gekommen war, mehr als zwanzig Meter von der Stelle entfernt lag, an der er das mechanische Bewusstsein verloren hatte, schien den Ka-zwo nicht zu stören.
    Die drei Männer schliefen noch, nur der Gefangene war wach. Kulliak kümmerte sich nicht um ihn.
    »Ich möchte Analyse und Therapie in ein und demselben Gang durchführen«, sagte Kulliak. »Während der Therapiephase ist es wichtig, dass die Patienten ruhig bleiben. Ich plane, ihnen nach Abschluss der Analyse ein Sedativum zu injizieren. Bestehen dagegen Bedenken?«
    »Keine Bedenken«, antwortete Augustus.
    Der Siganese atmete auf. Sein Vorhaben hätte am Misstrauen des Roboters scheitern können.
    Walik Kauk fühlte sich nach dem Schlaf gekräftigt. Die Taubheit, die sich in den vergangenen Tagen in Muskeln und Adern ausgebreitet hatte, schien verschwunden zu sein.
    »Wie fühlen Sie sich?«, fragte Kulliak Jon.
    »Ausgezeichnet«, antwortete Walik. »Haben Sie etwa schon die ganze Behandlung …?«
    Jon nickte gewichtig. »Genau das habe ich – mit der Hilfe Ihres gelehrigen Roboters. Alle Anzeigen sind positiv. Ihre Gefährten müssen ebenfalls bald erwachen. Sie sind wieder gesund.«
    »Ich danke Ihnen.« In Kauks Stimme lag mehr Aufrichtigkeit, als er mit einer langen Rede hätte zum Ausdruck bringen können.
    Während der nächsten fünf Minuten

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