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Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Titel: Silberband 091 - Die Terra-Parouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schwierig«, erwiderte Jon. »Gerade bei Geisteskrankheiten kommt es darauf an, wie intensiv der Kranke selbst den Heilungsprozess unterstützt. Glauben Sie, dass Shamanov besonders entgegenkommend sein wird?«
    Bluff Pollard bezweifelte das.
    »Es ist sicherlich besser, ihn in die Obhut eines Arztes zu bringen«, kommentierte der Siganese. »Sie sprachen davon, dass sich in Terrania City bereits einige Überlebende der Katastrophe zusammengefunden haben?«
    »Wir hatten kurzzeitig Funkkontakt.«
    »Dann bringen Sie Shamanov lieber dorthin.«
    »Das bringt uns zum Thema Nummer eins zurück. Wir brauchen ein Fahrzeug.«
    Kulliak Jon schwieg lange. Dann erklärte er mit Bedacht: »Ich glaube nicht, dass ich meinen Auftrag verrate, der mir von Perry Rhodan selbst gegeben wurde, wenn ich Ihnen ein Fahrzeug dieser Station überlasse. Es handelt sich um eine Sonderfertigung, die nach Programm, aber auch von Hand gesteuert werden kann und von dem Funksicherungsnetz unabhängig ist.«
    Walik, Baldwin und Bluff sahen einander an.
    »Wenn Sie das für uns tun wollten, dann …« Walik grinste hilflos.
    Kulliak winkte ab. »Ich handle nicht ganz uneigennützig.«
    »Wie meinen Sie das?«
    »Ich möchte, dass Sie mich mitnehmen!«
    Die Eröffnung kam so überraschend, dass keiner der drei Männer zunächst wusste, wie er darauf reagieren sollte. Kulliak Jon missverstand ihre Überraschung. »Sie halten mich für einen Deserteur?«, fragte der Siganese.
    Walik winkte ab. »Nichts dergleichen. Nur waren Sie bisher so überzeugt von der Wichtigkeit Ihres Auftrags.«
    »Das bin ich immer noch. Aber ich habe auch Angst!«
    Niemand wollte darauf etwas erwidern, also fuhr Jon nach kurzer Pause fort: »Ich bin zweihundert Jahre alt, nach siganesischen Begriffen ein junger Mann. Als der Großadministrator mir den Auftrag erteilte, über diese Station zu wachen, nahm ich mit Freuden an, denn der Auftrag erfüllte mich mit Stolz. In meinem Alter bekommt man solche Dinge sonst nicht angetragen. Ich verbrachte hier fast zweiundvierzig Jahre in völliger Einsamkeit, unter abgeschalteten Maschinen und stillgelegten Robotern. Nur ein einziger Kommunikationskanal verband mich mit der Außenwelt, so dass ich mitverfolgen konnte, was sich auf Terra abspielte.
    Die Aphilie ging spurlos an mir vorüber. Ich war nie Aphiliker. Eines Tages kam dann die große Katastrophe. Ich war mehrere Tage lang bewusstlos. Als ich wieder zu mir kam, war die Station mit einem Mal lebendig geworden. Die Maschinen arbeiteten zwar noch nicht, aber das Kraftwerk produzierte Leistung, die Geräte waren einsatzbereit und konnten jederzeit wieder anspringen.
    Ich aktivierte den Zentralrechner und einige Vorrichtungen, die es mir ermöglichten, die Station leichter zu überwachen. Ich nahm an, dass in Kürze etwas geschehen würde. Und ich fragte mich, ob es in Rhodans Plan gelegen haben mochte, dass die Station unmittelbar nach der Katastrophe zum Leben erwachte … und wenn ja, warum er mir davon keine Mitteilung gemacht hatte.
    Ein paar Monate lang geschah nichts. Ich fühlte mich nach wie vor als Herr der Kontrollstation Palatka. Ich nahm zur Kenntnis, dass NATHAN ausgefallen war, und dachte mir, dass die Station womöglich dazu aktiviert worden war, einen Teil von NATHANs Funktionen zu übernehmen.
    Dann kamen Sie … und ich erkannte, dass ich längst nicht mehr allein in der Station war. Ein Fremder, Unheimlicher hatte sich eingenistet und zu schalten und zu walten begonnen, ohne dass ich ihn daran hindern konnte. Ich weiß nicht, wer er ist, ob er der Erde und den Menschen freundlich gesinnt ist oder nicht. Ich weiß nur, dass er mehr Macht über die Maschinerie dieser Anlage hat als ich.
    Was soll ich also hier noch? Ich bin überflüssig geworden. Meine Funktion als Wächter wird zur Farce, da ich außerstande bin, dem Unbekannten das Handwerk zu legen. Außerdem fürchte ich mich vor ihm, da er in seiner Unberechenbarkeit jederzeit zu dem Schluss gelangen kann, einer von uns beiden sei hier zu viel. Da er fast die ganze Macht in Händen hält, kann das nur bedeuten, dass ich ausgeschaltet werde.« Kulliak Jon schaute nachdenklich zu Boden. »Deswegen bitte ich Sie, mich mitzunehmen.«
    »Es bedarf keiner Bitte«, sagte Walik Kauk. »Wir nehmen Sie selbstverständlich mit!«

7.
    Kulliak Jon übernahm die Führung. Er saß auf Walik Kauks Schulter und wies auf die Farbmarkierungen, denen es zu folgen galt. Vor dem Aufbruch hatte er die Männer und ihren

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