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Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Silberband 091 - Die Terra-Parouille

Titel: Silberband 091 - Die Terra-Parouille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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nach dem Strahler, entsicherte die Waffe und richtete die Projektormündung auf die verborgene Tür. Fauchend stach der Energiestrahl gegen die Wand und schnitt hindurch wie durch Butter. Binnen Sekunden entstand eine Öffnung, die groß genug war, um einen Mann durchzulassen. Dahinter war es finster.
    Mit triumphierendem Schrei wirbelte der Verrückte herum. Seine Schüsse zwangen jeden in Deckung. Irr lachend warf sich Shamanov mit einem mächtigen Sprung durch die entstandene Öffnung, deren Ränder noch glühten.
    Walik Kauk war nach dem Zusammenprall zwar wieder auf die Beine gekommen, hatte sich jedoch erneut zu Boden geworfen, als der Wissenschaftler seine letzte Salve abfeuerte. Noch halb benommen, raffte er sich auf. Jenseits der finsteren Öffnung hörte er das meckernde Lachen des Irren verklingen.
    »Augustus – warum hast du ihn entkommen lassen?«, fragte Walik verbittert.
    »Er entgeht seiner Bestimmung nicht«, antwortete der Ka-zwo. »Ich handle auf höchste Anweisung.«
    Walik Kauk verlor endgültig die Geduld. »Wer zum Teufel ist diese höchste Autorität?«, schrie er den Roboter wütend an. »Und wer gibt ihr das Recht, mit uns wie mit einer Horde unmündiger Kinder zu verfahren? Was soll diese lächerliche Heimlichtuerei?«
    »Ihr werdet sehen«, antwortete Augustus ruhig. »Der Zeitpunkt ist gekommen!«
    Der Ka-zwo trat auf den geheimen Ausgang zu. Die Öffnung, die Shamanov gewaltsam geschaffen hatte, glühte immer noch nach.
    Augustus musste einen unhörbaren Befehl gegeben haben, denn die Überreste der Tür bewegten sich plötzlich zur Seite. Der Gang öffnete sich.
    »Ich gehe voran!«, erklärte der Ka-zwo. Niemand widersprach ihm.
    Der Korridor verlief etwa fünfzig Meter geradlinig bis zu einer scharfen Biegung, dann war in der Ferne matte Helligkeit zu sehen. Gleichzeitig wurden Laute hörbar, die entfernte Ähnlichkeit mit einer menschlichen Stimme hatten. Augustus bewegte sich langsamer. Sein Gefolge verstand, dass es darauf ankam, Geräusche weitgehend zu vermeiden.
    Sie erreichten den Eingang zu einem Raum, der ein Duplikat dessen zu sein schien, den sie vor wenigen Minuten verlassen hatten. Auch hier zwei Holoschirme, positronische Geräte und eine Sitzgruppe mit acht Sesseln und kleinen Tischen. So verblüffend war die Übereinstimmung, dass Walik unwillkürlich nach der leeren Stelle an der Wand Ausschau hielt, an der sich eine weitere Geheimtür verbarg. Allerdings gab es keine solche Stelle.
    Immerhin verstand er, dass sie endlich das eigentliche Kommandozentrum der Kontrollstation Palatka vor sich hatten. Der Zentralrechner war nur eine vorgeschobene Instanz. Es gab eine weitere Positronik, die der wahre Herrscher der Station war.
    Im Gegensatz zu dem ersten Dialograum war dieser nur matt erleuchtet. Umso gespenstischer wirkte die Szene, die sich vor den Augen der Überraschten abspielte.
    Chara Shamanov hatte in einem der Sessel Platz genommen und führte Schaltungen aus. Im linken Holo leuchtete ein grünes Symbol: das Modell eines Sonnensystems mit zwei Planeten, von denen der äußere einen Satelliten besaß. Niemand hatte dieses Symbol je zuvor gesehen, doch jedem war klar, dass es das System der Sonne Medaillon mit ihren Begleitern Goshmos Castle und Terra darstellte.
    »Ich bin der, den ihr zum Herrn dieses Planeten ausersehen habt!«, rief Shamanov schrill. »Ich bin hier, um mich euch zur Verfügung zu stellen. Ich habe diese Station in meinen Besitz gebracht! Meldet euch, ihr Überirdischen!«
    Waliks Blick suchte und fand den Strahler, den Shamanov in seiner Aufregung einfach fallen gelassen hatte. Der Wahnsinnige war unbewaffnet und konnte jederzeit überwältigt werden.
    Shamanov erhielt auf seine großspurige Ankündigung zunächst keine Antwort. Das ließ ihn unruhig reagieren.
    »Zeigt euch, ihr Überirdischen!«, rief er. »Ich bin der Herr dieser Station. Ich bin in der Lage, euch zu empfangen, wie es eurem Rang gebührt!«
    Unvermittelt dröhnte eine Stimme: »Du bist nicht der Herr der Station. Ich bin es!«
    »Gewiss doch!« Shamanov schluckte verwirrt. »Du bist der Herr! Zeig dich mir, Überirdischer!«
    »Ich bin kein Überirdischer!«
    »Was sonst …?«
    »Ich bin der Sklave!«
    Ungläubig starrte Shamanov in die Richtung, aus der die Stimme kam. »Du bist … der Sklave?«
    »Ich bin der Sklave. Und niemand hat dich zum Herrn der Erde ausersehen! Du bist ein Narr, dem nur noch ein Psychophysiker helfen kann.«
    Das war zu viel für Shamanov.

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