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Silberband 092 - Das MODUL

Silberband 092 - Das MODUL

Titel: Silberband 092 - Das MODUL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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folgten uns. Dann drehte Quohlfahrt sich herum und ich konnte nach oben sehen.
    Der Matten-Willy war längst verschwunden. Ich fragte mich, ob er es allein geschafft hatte, zu entkommen. Quohlfahrt dachte offensichtlich nicht daran, sich um den Matten-Willy zu kümmern.
    Wir erreichten die Röhre, durch die immer noch Gleiter mit auszubrütenden Eiern einflogen. Quohlfahrt landete neben den Maschinen. Er setzte mich ab – und überraschte mich damit, denn ich hatte nicht mehr erwartet, dass er auf mich Rücksicht nehmen würde.
    Ich reagierte instinktiv, als ich die Luft anhielt.
    »Wie geht es denn so?«, fragte er. Ich antwortete nicht, denn da spürte ich bereits, wie das Blut in meinen Schläfen hämmerte. Die Atemnot wurde fast unerträglich, trotzdem gab ich nicht auf. Würde dieser Mann wirklich so weit gehen, mich ersticken zu lassen?
    Er musterte mich prüfend. »Was ist los mit Ihnen, Joan?« Das Scheusal verstand es, seiner Stimme einen mitfühlenden Ton zu verleihen, doch ich ließ mich nicht täuschen. Ich hielt die Luft immer noch an.
    »Um Himmels willen, Joan. Was ist passiert?«
    Endlich griff er nach dem Kristall und legte ihn mir auf die Brust. Kaum konnte ich die Hand bewegen, als ich auch schon danach griff und ihn mir unter den Schutzanzug schob.
    Die verbrauchte Luft wich explosionsartig aus meinen Lungen. Wild rang ich nach Atem. Hätte Quohlfahrt nur einige Sekunden länger gezögert, hätte ich nicht mehr durchgehalten. Ich richtete mich auf und tippte ihn an. Er verlor augenblicklich das Gleichgewicht.
    Ich schaltete seinen Antigrav hoch und regulierte ihn so ein, dass Galto in einem Meter Höhe schwebte. Dann griff ich nach seiner Hand und zog ihn hinter mir her.
    »Ich denke nicht daran, den Matten-Willy allein zu lassen«, erklärte ich, während ich den Gang entlangrannte. »Ich werde ihm helfen, obwohl er Ihr Freund ist und nicht meiner.«
    Galto Quohlfahrt antwortete nur mit einem Ächzen.
    »Versuchen Sie keine Tricks«, mahnte ich ihn. »Darauf falle ich nicht herein. Und glauben Sie nur nicht, dass ich den Kristall herausgebe. Ich bin nämlich davon überzeugt, dass ich unsere Aufgabe besser lösen kann als Sie.«
    Meine Zuversicht schwand allerdings rapide, als Kampfroboter aus einem seitlichen Schott stürmten. Bei ihnen waren vier Choolks, die plumpe Kampfanzüge trugen. Sie bewerten sich so zielstrebig und sicher, dass für mich feststand, dass sie die Krise überwunden hatten.
    »Bleiben Sie stehen!« wurde ich aufgefordert. »Andernfalls müssen wir Sie töten.«
    »Das werden Sie nicht tun, weil Sie genau wissen, dass Sie dann Ihren Puukar nie wieder sehen«, antwortete ich.
    »Puukar ist in Sicherheit«, behauptete der Choolk.
    Ich wusste, dass er log. In den letzten Tagen hatte ich unzählige Kurzfilme gesehen, in denen Choolks die Hauptrolle gespielt hatten. Die Aufnahmen waren von den Männern der SOL bei jeder nur denkbaren Gelegenheit gemacht worden. Aus ihnen hatte ich meine Schlüsse ziehen können. Ich erkannte den eklatanten Widerspruch zwischen den Worten des Choolks und seinen Körperbewegungen.
    »Na schön«, erwiderte ich. »Dann erschießen Sie uns. Sie werden als Puukars Mörder in die Geschichte eingehen.«
    Er reagierte, wie ich es erwartet hatte. Vor allem zuckten drei winzige Saugrüssel aus seinen Mundöffnungen hervor. Das war ein deutliches Zeichen dafür, dass ich gewonnen halte.
    Entschlossen ging ich auf ihn zu. Zunächst verharrte der Choolk auf der Stelle, dann wandte er sich um, rief seinen Begleitern Befehle zu und hastete mit ihnen davon. Nur die Roboter blieben.
    Die Maschinen zu überwinden, war schon schwieriger, da ich nicht annehmen durfte, dass sie nach Moralprinzipien wie die Roboter der SOL programmiert worden waren. In dem Moment wünschte ich, es wäre mir möglich gewesen, Galto Quohlfahrt zu aktivieren. Er war ebenfalls Robotologe, und vor seinem Können hatte ich einigen Respekt. Wie er mit Posbis und Robotern umging, war schon beispielhaft.
    Ich ließ Galto los.
    »Puukar ist gar nicht entführt worden«, erklärte ich den Robotern. »Alles war nur Täuschung. Das Quallenwesen wusste ebenso wie wir, dass es unmöglich ist, den neuen Herrscher aus dem Brutbereich herauszubringen. Deshalb hat es so getan, als ob es Puukar in sich aufgenommen habe. Tatsächlich befindet er sich noch im Hauptbruthaus!«
    Ich zeigte auf das seltsame Bauwerk, aus dem wir geflohen waren. Dabei spürte ich, dass meine Argumente nicht stichhaltig genug

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